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In ZHEROS werden die zwei Agenten Mike und Captain Dorian losgeschickt, um intergalaktisch gegen das organisierte Verbrechen vorzugehen. Es handelt sich hierbei um einen 2D-Scroller, der sowohl alleine als auch im Koop die Spieler abwechlsungsreich unterhalten soll. Wir testen, ob das Spiel euer Geld wert ist.

Ode an vergessene Helden

Wer einmal die Spielhallen-Klassiker Final Fight oder auch Double Dragon gespielt hat, wird sich unweigerlich an das Gameplay von damals zurückerinnert fühlen. Neben einer sehr knapp erzählten Story à la Superschurke muss aufgehalten werden, bietet ZHEROS zwei verschiedene Helden, um Herr der Lage zu werden. Gleich zu Anfang muss man sich entweder für den aufgeblasenen Mike, der jeden Bodybuilder vor Neid erblassen lassen könnte, und der zierlicheren Dorian entscheiden. Wer nun denkt, dass dies eine prima Gelegenheit ist, um zwei verschiedene Spielweisen auszuprobieren, der hängt dem falschen Glauben nach.

Beide Figuren steuern sich identisch und bieten spielerisch keinen Unterschied. Sie sehen halt nur anders aus. Schade, wie wir finden, denn hier hätten die Entwickler Gelegenheit gehabt, etwas mehr Abwechslung zu bieten.

Versuch macht klug

Wir starten auf einer Space-Plattform und arbeiten daran, dem Oberschurken dessen "bedeutsamen" Namen wir inzwischen schon vergessen haben, den Garaus zu machen. Mit unserem Helden prügeln wir uns auch schon direkt durch eine Armada an feindlichen Robotern. Wie das genau geht, wird nicht erklärt, sondern das darf der Spieler selbst herausfinden.

Mit schweren und leichten Attacken, sowie einem Schild und einer Plasmawaffe ausgestattet, stellen wir uns den Schergen und rufen zur Ordnung auf! Ah, es gibt auch eine Taste zum Ausweichen. Oh, sie laggt etwas. Das ist doof, da das Spiel gerade nach Abschnitt 5 deutlich im Schwierigkeitsgrad anzieht. Eine laggende Ausweichfunktion ist zwar mit der Zeit einkaluierbar, aber sorgt für reichlich Frust beim Ableben.

Die Speicherpunkte scheinen hierbei auch eher willkürlich als sinnvoll gewählt. Auf der einen Seite erhalten wir einen Speicherpunkt nach einem super einfachen Fight mit popeligen Robotern und auf der anderen Seite wirft einen das Spiel an den Levelanfang beim Bossfight zurück. Was zum...? haben sich die Entwickler eigentlich dabei gedacht.

Was fürs Auge...

...sucht man leider etwas vergeblich, denn die Grafik ist nicht nur, sagen wir "zweckmäßig", sondern das Leveldesign lässt zu wünschen übrig. Recht eintönig gestaltet sich die spielerische und optische Abwechslung. Das man das auch durchaus schöner hinbekommt, zeigen zahlreiche Beispiele auch bzw. vor allem auch im Indi-Bereich für weniger oder das gleiche Geld.

Das Sounddesign ist hierbei allerdings durchaus in Ordnung und untermalt das Spielgeschehen dementsprechend. Nach einer ganzen Weile erlangen wir auch einen Mech-Roboter, der ein wenig Abwechlsung ins Spiel bringt. Zwar sind die Gegner mehr oder weniger immer noch die gleichen aber wir haben neue Bewegungsmuster bzw. ein paar mächtige Waffen am Start. Der Sidescroller hat allerdings auch Plattformer-Anteile. Insofern, dass man bestimmte Bereich hat, die mit getimten Fallen versehen sind. Beispielsweise eine elektrisch aufgeladenene Plattform, die man in einem bestimmten Zeitfenster überwinden muss.

Mach mir die Kombo

Kombofans werden hier auf ihre Kosten kommen. Das Spiel stattet beide Figuren Mike und Dorian mit reichlich Kombos aus, die es zu vollziehen gilt. Man fühlt sich unwillkürlich auch an DOA oder Tekken diesbezüglich erinnert. Analog-Stick hoch, rechts, X, YYY,X etc bieten wiederum unterschiedliche mehr oder weniger wirksame Attacken.

Diese Attacken lassen sich zusätzlich auch leveln. Genauer gesagt die komplette Figur. Dabei gibt es aktive und passive Fähigkeiten. Mehr "Leben" ist bspw. eine passive Fähigkeit, während man bei den Angriffen neue Attacken hinzufügen oder auch ausbauen kann.

Gemeinsam auf die Zwölf

Mehr Spaß macht das Spiel definitiv zu zweit und wer mal wieder Bock auf einen relativ günstigen Koop-Fighter hat, kann hier fündig werden. Da die Figuren vom Gameplay identisch sind, entfällt auch der Streit darüber, wer warum welchen Charakter spielen darf und alle sind glücklich.

Wer mit einem Kumpel zockt, ist dann auch doppelt so effektiv, da sich veheerende Kombos zusammen aufbauen und verketten lassen. Wer sich gut aufeinander abstimmt, wird umso besser durch die Level kommen und den Bossen das Handwerk legen.

Fazit

ZHEROS bietet durchaus für ein paar Stunden einen recht amüsanten Prügelspaß. Allerdings sollte man bereit sein, gerade beim Leveldesign seine Ansprüche etwas herunterzuschrauben. Der Anfang gestaltet sich etwas dröge, aber mit der Zeit nimmt auch der Schwierigkeitsgrad zu, sodass man schnell die langweiligen Umgebungen vergisst.

Gemeisam mit einem Freund macht der Koop direkt mehr Laune als der Singleplayer. Wer schon Spaß an Spielen wie Final Fight oder auch Double Dragon gefunden hat, wird hier zumindest nostalgische Erinnerungen hervorrufen.

Die Steuerung ist soweit recht flüssig, allerdings nicht perfekt. Das Ausweichen laggt ein wenig und das kommt einen teuer in höheren Leveln bei höheren Schwierigkeitsgraden zu stehen. Mit der Zeit lässt sich dieses Manko allerdings ausgleichen.


Bewertung

Pro

  • Vielfältiges Kampfsystem
  • Koop-Modus macht Spaß
  • Aktive und passive Fähigkeiten anpassbar

Contra

  • Mittelmäßige Grafik
  • Leveldesign ist am Anfang relativ eintönig
  • Leichter Lag beim Ausweichen

Grafik 5 von 10
5/10
Sound 6 von 10
6/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Umfang 7 von 10
7/10
Multiplayer & Co-Op 6 von 10
6/10
6

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