Review zu Yoostar2

Filmfans und Möchtegern-Schauspieler aufgepasst. Jetzt gibt es für euch die Möglichkeit, euer Schauspiel zu trainieren, ohne dabei lächerlich vor anderen dazustehen. Nur ihr und euer Kinect-Sensor müssen Zeuge sein, wenn ihr in Yoostar 2 bekannte Szenen aus Film und Fernsehen nachspielt. Wir liefern euch das passende Drehbuch in Form eines Reviews. Wie immer solltet ihr das Script lesen, bevor ihr bei der Hauptrolle zusagt.

Das Grundgerüst

Anders, als bei ähnlichen Titeln des Genres geht es bei Yoostar darum, in Rollen aus wirklichen Szenen zu schlüpfen. Dabei geht es primär darum, Dialoge wiederzugeben. Wer, so wie ich gehofft hat, etwas Action zu erleben, der wird leider enttäuscht. Durch die Kamera- und Mikrofonfunktion des Kinect-Sensors werdet ihr sowohl visuell, als auch akustisch festgehalten und euer Auftritt in eine Filmszene portiert. In der Praxis funktioniert das, indem eine Szene abläuft, in der aber ein oder mehrere Figuren fehlen. Ihr wählt erst aus, welche Figur ihr sein wollt und dann startet der Filmausschnitt.

Alles läuft normal ab, euer Gegenüber spielt seinen Dialog und ein Text verrät euch, was und auch wann ihr es zu sagen habt. Nun wird eure Figur quasi ausgeschnitten und in das fertige Video eingesetzt, damit es so aussieht, als seid ihr einer der Schauspieler aus dem Film. Wenn die Szene im Kasten ist, wird euch der Clip noch einmal vorgespielt und bewertet. Kriterien sind Textsicherheit und Timing, sowie Performance. Nach der Bewertung habt ihr diverse Möglichkeiten, das Video via Social Networks mit anderen Menschen zu teilen.
Sollten euch die Filmszenen nicht reichen, so gibt es auch Hintergründe, vor denen ihr improvisieren könnt, und so eigene Szenen erstellen.

Die Umsetzung

Was schön klingt und in Trailern sowie Screenshots wirklich flüssig und sauber aussieht, ist in der Umsetzung am Ende alles andere als sauber. Es fängt schon mit der Vorbereitung für die Filme an. Ihr sollt Licht und Hintergrund anpassen, bedeutet nicht zu hell, nicht zu dunkel und gleichzeitig ein möglichst einfarbiger Hintergrund. Licht lässt sich möglicherweise schnell anpassen, habt ihr aber eine ausgeflippte Wand-Deko oder viele Bilder / Poster so kann es schonmal Berechnungsfehler geben und da ist ein Umbau für Yoostar 2 wohl doch übertrieben.

Selbst wenn ihr am Ende nahezu optimale Bedingungen habt (ich habe vor einer einfarbigen Wand mit auf das Spiel abgestimmten Lichtverhältnissen gespielt) so sieht euer digitales Abbild enorm angefressen aus. Unscharfe Kanten bilden die Kontur, dadurch sieht es absolut unnatürlich aus und niemand würde glauben, ihr seit eine der Filmfiguren. Man merkt zwar den klaren Fortschritt zu Spielen mit der Vision Cam, besonders schick wird der Titel dadurch trotzdem nicht.

Soundtechnisch wird es leider auch nicht besser. Zwar ist es positiv zu vermerken, dass die Lautstärke eurer Stimme angepasst wird und ihr so nicht lauter seid als die original Schauspieler, das war es aber leider auch schon mit den positiven Aspekten. Um vernünftig gehört zu werden, müsst ihr schon recht laut sprechen und selbst dann hört sich die Wiedergabe unglaublich blechern an. Würdet ihr Bender in Futurama synchronisieren, wäre das vielleicht passend, aber so trägt es nur wieder zur unauthentischen Stimmung bei. Zusätzlich dazu ist es zu schwer, den Text zum richtigen Zeitpunkt zu sprechen, denn die Vorlagen laufen schnell ab, schneller als es im Film der Fall ist, und so müsst ihr schnell lesen und hektisch sprechen.