
Und jährlich grüßt uns ein neues Wrestling-Spiel. Kurz vor der Weihnachtszeit erscheint nun der neue Prügelspaß WWE 2K14. Neben den ganzen Shootern verspricht uns dieser Titel eine Abwechslung in der Arena. Wir haben uns den neuesten Ableger der Serie für euch angeschaut und steigen mit der Xbox 360 in den Ring.
Auf die Zwölf
Die Predator Engine verrichtet immer noch ihren Dienst unter der Haube des Spiels. Die Animationen sehen etwas angestaubt aus, aber die Präsentation ist hervorragend. Leider wurden auch einige Fehler wieder mitübernommen. So besteht auch weiterhin das Problem der ungenauen Kollisionsabfrage. Vor allem was umliegende Objekte betrifft.
Das Spiel verrichtet eine Hommage an die Wrestling-Ära. 30 Years of Wrestling wird hier sehr deutlich genommen. Man kann famose Matches von Razor Ramon (Scott Hall), Diesel (Kevin Nash), The Ultimate Warrior, Hulk Hogan, "Macho Man" Randy Savage und viele weitere nachspielen. Der Titel bringt es auf satte 90 Fighter. Für jeden Fan des Wrestlings ist damit etwas dabei.
Man möchte mit dem Modus Wrestlemania an die 20er der guten alten TV-Zeiten erinnern. Das Publikum ist zwar etwas mau aber dafür reißen es die Kommentatoren voll raus. Die sehr gut nachempfundenen Kommentare der Legenden Jim Ross und Jerry "The King" Lawler kommen hervorragend rüber und bringen die nötige Stimmung, um sich in die damalige Zeit zurückversetzt zu fühlen.
Leider fehlt der klassische Karrieremodus vollkommen und muss mit diesen Matches vorlieb nehmen. Doch zum Glück können gewiefte Spieler ihre eigene Geschichte schreiben. Man kann sich einen eigenen Wrestler erstellen und sollte dafür allerdings eine gehörige Portion an Geduld mitbringen. Das Erstellen beinhaltet sehr viele feine und kleine Details. Gürtel, Prügeleien und selbstkreierte Fehden sind nur einige der Optionen, die man selber verändern und anpassen kann. Das sorgt natürlich freilich auch für einen höheren Identifizierungsgrad mit dem jeweiligen Wrestler.
Gameplay-Feeling
Die KI der Gegner ist nicht sensationell aber auch nicht schlecht. Vor allem Neulinge werden es hier nicht einfach haben, sich zu behaupten. In geschickten Momenten wird angegriffen oder geblockt bzw geslammt. Die Möglichkeit, so viele unterschiedliche Paarungen auszuprobieren, lässt das Herz eines jeden Wrestling-Fans höher schlagen. Jeder Kampf fühlt sich authentisch an und die bereits oben erwähnten Kommentatoren sorgen für die nötige Atmosphäre.
Wem der Modus noch nicht genügt, der kann auch gegen einen menschlichen Gegner antreten. Hier zeigt das Spiel seine wahre Stärke, denn es ist durchaus nicht so einfach, die vielen Taktiken und Manöver zur rechten Zeit sinnvoll anzuwenden. Besonders Online gibt es hier schnell mal einen drauf. Da hilft nur wieder üben üben üben üben. Die Matches funktionieren allerdings sehr gut und man kann sich auf eine sehr lagfreie anspruchsvolle Umsetzung von Multiplayer-Matches freuen.
Alter Hut
Veteranen des Vorgängers WWE 13 werden sofort bekanntes Terrain betreten. Es gibt nämlich nicht so viel Neues. Genaugenommen hat sich am Gameplay gar nicht viel verändert. Das fühlt sich dann so an wie ein jährliches Call of Duty. More of the same. Wer also nicht besonders scharf auf den erwähnten Wrestlemania-Modus ist, sollte lieber sein Geld sparen und beim alten Titel bleiben.
An sich handelt es sich hier aber nach wie vor um ein sehr gutes Produkt. Der Fight, die Details, die Kommentatoren und die jubelnden Zuschauer sorgen für Authentizität, die ihresgleichen sucht. Wer Fan ist, wird sich das Spiel sowieso zulegen und liegt nicht falsch dabei.
Es fehlt aber wirklich eine neue Engine in dem Spiel, die die Animationen noch flüssiger aussehen lässt und die Clippingfehler endlich mal komplett aus dem Spiel entfernt. Die Animationen von Würfen und Griffen sehen zwar nach wie vor großartig aus, aber die Wrestler selbst bewegen sich noch etwas hölzern. Hier wäre mal ein frischer Wind angebracht.
Gibt es hin und wieder scheinbar nicht zu besiegende Gegner, so kann man natürlich in guter alter Wrestling-Tradition wieder unter dem Ring diverse fiese Objekte herzvorzaubern, die einem dann helfen, den Sumoringer in seine Schranken zu weisen. Die Konter sind allerdings nicht einfach zu meistern. Man hat nur einen kurzen Moment lang Zeit diese Konter anzusetzen. Das ist so knackig, dass sich hier vor allem Einsteiger die Zähne dran ausbeißen werden.
Die Ladder-Matches sind wie bisher relativ mau. Sobald man an einen Tisch kommt und diesen auch nur einen Hauch berührt, so segelt er quer durch den Ring und es fühlt sich physikalisch etwas übertrieben unrealistisch an.
Fazit
Der Wrestlemania-Modus macht durchaus Laune und wird Fans viele Stunden an die Konsole fesseln. Gerade das Nachspielen berühmter Matches und die nachempfundenen zwanziger Jahre TV-Ausstrahlungen sorgen für eine tolle Stimmung im Spiel.
Ein Wehrmutstropfen ist jedoch der mittlerweile etwas veraltete technische Unterbau des Spiels. Clippingfehler, etwas roboterhafte Animationen und fehlerhafte Physik trüben den Spaß allerdings schon ungemein.
Insgesamt aber wird hier mal wieder ein sehr solides Paket abgeliefert, dass so ziemlich alles hat, was ein Fan des Genres gerne sehen will. Etwas Zurückhaltung sollten allerdings blutige Anfänger üben, denn das Spiel ist für geübte Spieler ausgelegt und sorgt ansonsten schnell für Frustration.
Bewertung
Pro
- Sehr detaillierte Wrestler-Erstellung möglich
- Wrestlemania-Modus macht Spaß
- Sehr ausgefeilte Matches
Contra
- Optisch etwas angestaubt
- Physik stimmt nicht immer
- Nichts für Anfänger

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