Arcade page

Passend zum Film, der am 14. April in den deutschen Kinos anläuft, veröffentlichte man nun auch ein Videospiel. Battle Los Angeles hatte zwar als Arcadespiel nicht ansatzweise das Budget wie das des Kinofilms, will aber mit passender Action zum Film punkten. Wir haben uns den 800 MS Points Shooter angesehen und verraten euch, wie es sich durch die Stadt der Engel gegen fiese Aliens kämpft.

Optisch gibt das Spiel für ein Arcadespiel viel her. Die Qualität des First-Person Shooters erinnert an Vollpreistitel der Anfangszeit der Xbox 360 wie z.B. Battlefield 2 oder auch Call of Duty 3. Die Umgebung ist schön, erinnert direkt an die typischen L.A.-Viertel und auch der Detailgrad der Personen (Mistreiter oder Aliens) ist lobenswert. Die gute Engine sorgte wohl auch für die massige Größe von 1 GB, welches das Spiel benötigt.

Es fehlt allerdings etwas an Abwechslung - besonders der ,,dreckige" Look der Stadt langweilt schnell. Mal hier und da ein paar knallige Farben oder Pflanzen mehr hätten der Atmosphäre nicht geschadet. Lausig, ja grottenschlecht, sind die Zwischensequenzen. Hier ist alles im Comic-Look mit Sprechblasen und die Story wird so fast überflüssig. Allerdings muss man dies vielleicht auch dem Spiel zugute rechnen: Es ist so schlecht, dass es (ungewollt) komisch ist. Wenigstens kann man so ein paar Lacher aus dem Ganzen herausziehen, wenn man spielt. Außerdem kann man alle Szenen überspringen, wenn man das möchte.

Es überrascht keinen, wenn ich sage, dass die Synchronisierung furchtbar ist. Es gibt keine deutsche Version, aber sogar die englische, die teilweise die Originalschauspieler hat synchronisieren lassen (oder Aufnahmen aus dem Film genommen hat - ich weiß es nicht), Aaron Eckhart z.B., ist furchtbar. Den Teamkameraden fehlt jegliche Begeisterung und von Lippensynchronität hat auch noch keiner etwas gehört.

Wenigstens die Kampfkulisse stimmt. Denn die Waffengeräusche sind ordentlich, die Explosionen wirken ebenfalls ganz rund und auch Sonstiges spielt gut mit: Seien es ratternde MGs, kreischende Aliens oder tief fliegende Kampfhubschrauber. Allerdings stimmt manchmal etwas mit der Lautstärke nicht: Teilweise sind die Stimmen der Kameraden lauter als die Explosion direkt neben einem und teilweise hört man dann seine eigene Waffe überhaupt nicht mehr.

Der Plot des Films wird im Spiel nacherzählt - wenn auch nicht so inhaltlich akkurat und umfangreich. Allerdings wird man im Spiel auch über Vieles im Unklaren gelassen. Jedenfalls ist die Story schnell erzählt: Böse, fiese Aliens, die aussehen, als hätte man etwas zu viel Schleim mit Maschinengewehren gekreuzt, landen in Los Angeles (und überall auf der Welt) und wollen den Menschen an den Kragen. Das kann man sich ja nicht gefallen lassen! Und so geht es während des ganzen Spiels nur um den Kampf um Los Angeles und das Töten schleimiger Außerirdische. Einfallslos, sehr linear, aber immer wieder für ein bisschen Action gut. Die Geschichte reißt nicht vom Hocker, ist aber auch nicht so furchtbar langweilig, als dass das Spielen keinen Spaß mehr machen würde.

Setzen! 6! Was man hier für 800 wertvoller Microsoft Punkte bekommt, ist ein glatte Frechheit. Als ich das Spiel zum ersten Mal gespielt habe, habe ich sofort auf dem Schwierigkeitsgrad ,,schwer" gespielt. Das ist es dann auch: Aliens schießen akkurat, vertragen viele Treffer und man ist selbst schnell verwundet. Doch sogar mit vielem Decken, ein paar Mal sterben, hatte ich nach knapp anderthalb Stunden alles vom Spiel gesehen. Mehr als eine Hand voll Missionen gibt es nicht. Wer das Spiel auf ,,Normal" oder gar ,,Leicht" spielt, riskiert nach einer halben Stunde "durchgerusht" zu sein. Und mehr gibt es dann auch nicht. Sicher - man schaltet ein paar Filmsequenzen frei, das ist aber alles. Es gibt keine Sammelobjekte, keine Alternativmissionen, nichts.

Ohne Mehrspieler, ohne eine große Story kann das Spiel also nur für ein kurzes Durchspielen begeistern. Erfolgsjäger werden das Spiel dreimal durchspielen, aufgrund der drei Schwierigkeitsstufen und der entsprechenden freischaltbaren Erfolgen. Aber jeder Ottonormalspieler wird nach einer Stunde Gameplay keinen Reiz mehr sehen, das Spiel je wieder zu spielen.

Zugegeben: Trotz der kurzen Dauer macht das Spiel Spaß. Oder vielleicht besser: Gerade deswegen. Sicherlich bietet Battle Los Angeles nicht viel Abwechslung, eine sehr kurze Story - aber so lange kann sie begeistern. Bzw. fesselnd ist das Spiel nie wirklich. Aber für ein kleines Spielchen zwischendurch ist es ganz okay. Mir hat das Spielen sicherlich Spaß gemacht - ich war lediglich enttäuscht, dass es so umfangsarm war. Man muss das Spiel einfach als solches akzeptieren, was es ist. Ein kurzweiliges Spiel - ein ,,Mini"-Arcadespiel.

Es steckte nicht viel Budget drin - aber wenigstens klappte das Gameplay einigermaßen. Für alle Call of Duty Spieler: Die Steuerung könnt ihr bei den Einstellungen anpassen. ,,Alternativ 1" kommt am nächsten an alle geläufigen Shooter ran. Battle Los Angeles spielt sich wie ein ganz normaler Shooter, nur nicht so abwechslungs- und umfangreich. D.h. ihr habt insgesamt nur drei Arten von Waffen: Sturmgewehr (M16), Scharfschützengewehr und Raketenwerfer (AT4). Aliens haben ihren Schwachpunkt genau wie menschliche Gegner im Kopf und das war's - mehr müsst ihr nicht wissen. Es gibt nur eine Art von Gegnern - und deren Raumschiffe, von denen man auch ein paar vom Himmel holen muss.

Insgesamt spielt sich das Spiel flüssig, gut, wie ein normaler Shooter, kann sich aber nie wirklich entfalten und seine Möglichkeiten ausschöpfen.

Fazit

Kurz, schnell und bündig. Wer sich für satte 800 MS Points World Invasion: Battle Los Angeles kauft, der wird circa eine bis anderthalb Stunden Spaß daran haben. Das war's dann aber auch. Der sehr geringe Umfang, die winzig kleine Story, sorgt dafür, dass dem Spiel jeglicher Wind aus den Segeln genommen wird.

Man muss Battle Los Angeles als das akzeptieren, was es ist: Ein kurzes Arcadespiel, was ein mehr oder wenig ausgereifter Shooter ist, gute Gameplayelemente und klassische Action verbindet, aber nicht für Dauerspaß sorgen kann.

Wer zu viel Geld hat, kann sich sicherlich das Spiel kaufen - aber mehr als 400 Punkte ist es leider nicht wert. Wer mehr für sein Geld in Form eines Xbox Live Arcadeshooters haben will, der greift besser bei Battlefield 1943 oder Breach zu.


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 4 von 10
4/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
7