Review zu Wheelman

Vin Diesel stellt sein Gesicht im Jahr 2009 gleich zwei neuen Videospielen zur Verfügung. Riddick: Assault on Dark Athena ist das eine, Wheelman das andere. Ein Spiel, bei dem man zu Beginn gar nicht genau weiß, was eigentlich Sache ist. Versucht man hier, mit seinem Open-World Spiel GTA IV auf die Spuren zu kommen oder schlägt Vin Diesel eine ganz andere Richtung ein? Wir haben das in unserem Test für euch geklärt.

Milo, Milo Burik!

Vin Diesel Wheelman stand nicht von Anfang an unter einem guten Stern, nicht ganz unwichtig war bei der Entwicklung die Finanzkrise, die Midway in eine brenzlige Situation brachte. So wurde das von den Midway Studios Newcastle entwickelte Spiel noch wenige Wochen vor dem Release an Publisher Ubisoft übergeben. Die Franzosen sollten den Vertrieb für das Spiel übernehmen und so erhielten sie ein komplett neues Projekt und rüttelten in den letzten Wochen vor dem Release nochmal kräftig die Werbetrommel.

Der Ladebildschirm, den wir leider viel zu oft zu Gesicht bekommen, leitet die erste Szene des Spiels ein. Milo Burik ist am steuer eines, kleinen, unauffälligen Fahrzeugs und sieht etwas gestresst aus. Er ist CIA Agent, kam erst kürzlich von Miami nach Barcelona und soll nun in der spanischen Hochburg neue Kontakte knüpfen und Informationen beschaffen. Dann geht alles ganz schnell, die Polizei taucht auf, eine Frau mit Aktenkoffer kommt aus einer Bank und steigt in den Wagen, dann müssen wir schon selber steuern. Das Fahrzeug verhält sich interessant, ganz ungewohnt und anders als erwartet, aber gut! Midway hat in Wheelman eine sehr gute Fahrzeugphysik integriert. Es erinnert ein wenig an Burnout, arcadlastig aber trotzdem spannend und schnell. Schon während der Verfolgungsjagd mit der Polizei gewinnt man ein gutes Gefühl für den Wagen und die KI ist schnell abgehängt. Darauf folgen mehrere Story-einleitende Missionen, meistens müssen wir jemanden von der Straße holen, Schlüsselpersonen befreien oder erpressen.

Wir müssen fahren, fahren und fahren und kommen so immer weiter in das Bandengeschehen der katalanischen Familien. Die ,,Los Lantos" und ,,Chulos Canalles" werden unsere ersten Auftraggeber und zeigen sich als skrupellose alt eingelebte Familienbanden, die nichts außer Macht im Kopf haben. Die Story wird durch kurze Dialog geprägte Zwischensequenzen zusammengehalten und leitet einen von Mission zu Mission. Zu jeder Hauptfigur bekommt Milo ein Steckbrief, mit einigen Daten und einer kurzen Zusammenfassung zur Vergangenheit, den er in seinem Dossier einheften kann.

Barcelona, die Stadt der Sonne

Milo ist ein Fremder in der Stadt und dementsprechend gibt es auch viele Informationsmöglichkeiten, bei denen er sich die aktuelle Position anschauen kann. Zum einem liegt dem Spiel eine Karte in Papierform bei, diese zeigt einen Überblick über die etlichen Nebenmissionen, Sehenswürdigkeiten und das Straßen- bzw-. Metronetz. Dazu lässt sich über die Back Taste auch nochmal die interaktive Karte anschauen, über die habt ihr dann auch Zugriff auf euren PDA, der keine unwesentliche Rolle für Vin spielt. Neue Missionen werden per SMS angekündigt und dringende Nachrichten erfahrt ihr über die Sprachausgabe des Telefons.

Aber zu einer guten Fahrtroute gehört noch etwas ganz Wesentliches: Ein Fahrzeug. Davon gibt es etliche in dem Open-World Spiel. Von lizensierten Pontiac Modellen über Smart´s bis zu LKWs, Motorrädern, Rollern und schweren gepanzerten Polizeitransportern. Jedes Fahrzeug hat seine eigenen Stärken und diese können mit dem erfolgreichen Abschluss der Missionen auch noch verbessert werden. Ein besonderes Schmankerl ist das Bild von Vin Diesel auf einem kleinen Motorroller, genial!

Die Fahrzeuge sind gut gestaltet und bieten im Gegensatz zur Stadt richtig viel Abwechslung. In der realen Welt hat Barcelona mehr als eine Millionen Einwohner verschiedenster Nationalitäten und so ähnlich ist auch die Bauweise, im Spiel spiegelt sich leider keines der angesprochenen Dinge wieder. Passanten sind zwar vorhanden und auch unterschiedlich gestaltet, aber der Anzahl nach müssen wir uns in einem kleinen Dorf in den Pyrenäen befinden, nicht in der Metropole Spaniens. Die Häuser sehen auf den ersten Blick gut und detailreich aus, zu viel des Guten ist aber bekanntlicherweiße auch nicht gut und genau das ist das Problem. Die Häuser sind jeweils so gut wie identisch und viel zu bunt. GTA IV hat gezeigt, was da möglich ist, schade das man dies nicht ansatzweise geschafft hat. Das drückt die Stimmung und sieht total langweilig aus, gerade bei Open-World Spielen sollte man doch auf realistische Umgebungen setzen.