
Mittlerweile sind wieder über drei Jahre vergangen, seitdem Ubisoft uns mit einem neuen Sam Fisher-Abenteuer in Form von Splinter Cell: Conviction viele Stunden Spielspaß geliefert hat. Nun kommt mit Splinter Cell: Blacklist nochmal ein neues Abenteuer auf die CurrentGen-Konsolen und will als einer der letzten Blockbuster nochmals Maßstäbe setzen. Wird dies ein würdiger ,,Abschied" von der aktuellen Konsolengeneration, bevor im November die neuen Konsolen auf uns warten? Wir haben uns mutig dieser Frage gestellt, die Ausrüstung aus dem Keller geholt und und der Terrorgruppe ,,The Engineer" gegenüber gestanden.
Gänsehaut...
In gewohnter Manier startet das neue Splinter Cell-Abenteuer und bereits dieses Geräusch, wenn die Nachtsichtbrille eingeschaltet wird, dürfte den Fans einen Schauer über den Rücken laufen lassen. Das neue Splinter Cell: Blacklist teilt sich im Spiel in drei unterschiedliche Aspekte auf. Zum einen der gewohnte Singleplayer, zum anderen viele KoOp-Herausforderungen und dem wiedereingeführtem Spielmodus ,,Söldner gegen Spione", den man bereits in Chaos Theroy spielen konnte.
Anstelle eines einfachen Menüs möchten die Entwickler den Spieler jedoch vollumfänglich in das Spiel einfangen und integrieren. Hierzu kreierte man die ,,Paladin", ein umgebautes Frachtflugzeug, welches eure Zentrale ist. Dort werdet ihr im Zuge des Spieles so einige Diskussionen mit euren Kameraden haben. Das ,,SMI", eine große taktische Karte in der Mitte des Schiffs, stellt eure Missionszentrale dar. Auf dieser könnt ihr jederzeit einen Gesamtüberblick bekommen und einfach, wie man es selber wünscht, einen Spielmodus bzw. eine Mission auswählen. Fließender Wechsel von KoOp, Single- und Multiplayer.
Sam Fisher hat in den letzten Jahren einiges erlebt und wie es die Geschichte in Conviction erzählte, wollte er nach all dem Verrat dem Third Echolon den Rücken zukehren. Wer den Vorgänger gespielt hat, wird die Details kennen und wissen, dass Sam letztlich für ,,die Auslöschung" seines ehemaligen Arbeitgebers gesorgt hat.
Ein dermaßen mächtiger Staat wie die Vereinigten Staaten von Amerika können jedoch kaum ohne Spezialeinheiten auskommen und so war es die Präsidentin persönlich, die Sam die Leitung der nun neugegründeten 4E - Fourth Echolon übertrug. Damit steht Sam in einer völlig neuen Position, muss er doch die Verantwortung für alle Operationen vollumfänglich übernehmen. Doch Sam wäre nicht der Sam Fisher, wenn er nicht am liebsten selber die ,,Drecksarbeit" übernimmt. Und so führt ihr Sam in sein neues Abenteuer unterstützt durch Grimm, seinen neuen Kameraden Briggs, der auch euer KoOp Partner in den entsprechenden Mission ist, und Charlie einem Computergenie. Darüber hinaus wird es auch den einen oder anderen Bekannten zu sehen geben.
The Engineer und Blacklist
Ein bisher unbekannte Gruppe, die sich selber ,,The Engineer" nennt, startet die namensgebende Aktion ,,Blacklist". Ihr Ziel ist es, dass die USA alle ihre Truppen aus den unterschiedlichen Gebieten der Welt abzieht und nicht weiter in Weltgeschehnisse eingreift. Um Ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, starten die die Engineer unter dem Decknamen Blacklist diverse Anschläge und Aktionen gegen die USA. Diese zu unterbinden ist die Aufgabe von Sam Fisher und seinem 4E Team.
Dabei reist Sam und sein Team mittels seiner mobilen Zentrale Paladin an die unterschiedlichsten Orte der Welt. Es gibt also Einiges zu sehen und auch die mobile Zentrale sorgt für die ein oder andere Entdeckungstour, denn auch hier gibt es immer wieder Dinge zu entdecken bzw. aufzufinden.
Ist es ein echter Sam?
Die vermutlich wichtigste Frage der meisten Splinter Cell-Fans dürfte sein, ob sich auch Blacklist wie ein Splinter Cell-Abenteuer anfühlt und spielt. Ursache für mögliche Zweifel war der Publisher selbst, der in einem der ersten Gameplay Videos die meisten Spieler verschreckt hat. Zeigte man doch einen äußerst aggressiv agierenden Sam Fisher. Die Szenen wirkten auf den ersten und auch auf den zweiten Blick eher wie ein 3rd Person Action Shooter als ein Splinter Cell Stealth-Abenteuer.
Ich kann jedoch hier beruhigende Worte aussprechen - wie bereits in weiteren dann klarstellenden Videos zu sehen war, fügte man zwar die ,,Kill in Motion" Technologie hinzu, die einen sehr aggressiven Spielstil zulässt- aber wie bereits in Conviction entscheidet ihr selbst, wie ihr das neue Splinter Cell Abenteuer angeht. Wer die Augen offenhält und nicht immer den offensichtlichen Weg zum Ziel führt, kann viele Gegner aus dem Hinterhalt ausschalten oder gar umgehen und sich so seinen eigenen Weg bahnen. Das Spiel unterteilt hierfür in die Kategorien ,,Ghost", in denen ihr die Gegner umgeht und unentdeckt bleibt, ,,Panther" - hier werden die Gegner aus dem Hinterhalt ausgeschaltet - und ,,Assault". Bei Letzterem werden die Gegner in Kämpfe verwickelt.
Jede eurer Aktionen im Spiel wird in der entsprechenden Kategorie belohnt und so könnt ihr nach und nach sehen, welcher Spielstil euch liegt. Natürlich ist eine Mixtur euch überlassen, allerdings gibt es besondere Herausforderungen, die euch für das Meistern von Missionen in einzelnen Kategorien belohnen. Diese Belohnungen sind für den Spielverlauf und Sam Fisher sehr wichtig, denn die Ausrüstung kann vom Spieler selbst für jede Mission sowie jedes Mehrspielerspiel angepasst werden. Dafür müsst ihr die entsprechenden Ausrüstungsgegenstände und Waffen von diesen Belohnungen kaufen. Dazu zählen diverse Ausrüstungsgegenstände aber auch euer Anzug und die Paladin kann aufgewertet werden. So kann der Anzug mit besseren Stealth Fähigkeiten ausgestattet werden, um die Gegner nicht so schnell aufzuschrecken, oder je nach gewünschtem Spielstil auch mit einer stärkeren Panzerung ausgestattet werden.
Die Aufrüstungen der Paladin hingegen sorgen für Zugriff auf diverse Schwarzmarktwaffen, ein verbessertes Radar oder auch eine schnellere Selbstheilung. Gerade die letztgenannten Zusätze sollte man sich schnell zulegen, da sie einem das Spielen erheblich erleichtern können. Allerdings erscheint es einem etwas unlogisch, dass eine Spezialtruppe wie das 4E sich derartige Dinge selber finanzieren muss. Hier wäre eine automatische Aufrüstung durchaus eleganter gewesen.
Fazit
Splinter Cell: Blacklist ist in meinen Augen ein würdiger Nachfolger und kann seine Fans schnell und aktiv begeistern. Gerne legt man das Spiel ein und startet eine Mission aus dem Singleplayer in einem der unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade, die den Spieler immer wieder von Neuem fordern. Der Wiederspielwert ist sehr hoch, da die Story gut erzählt ist, die Anforderungen an den Spieler stetig steigen und durch die sehr unterschiedlichen Möglichkeiten, wie man an eine Mission herangeht, auch Frust Momente meist umgangen werden können.
Stealth Fans müssen wie bereits im Vorgänger sehr aktiv Augen und Ohren offen halten, denn immer wieder gibt es kleine Tipps zu hören und Wege zu entdecken. Gerade im Schwierigkeitsgrad Perfektionist sollte man jedoch bereits die Level etwas kennen und sich der Vorgehensweise planerisch bewusst sein. Die Waffe im Anschlag führt hier nicht zum Erfolg.
Splinter Cell: Blacklist ist nochmal ein schöner Titel, der die aktuelle Konsolengeneration fordert und die Wartezeit auf die neuen Spiele und Konsolen verkürzt. Fans der Serie sollten blind zuschlagen und auch Neulinge können einen Blick auf den Titel werfen, denn der Spielstil ist nicht linear vorgegeben, auch wenn die Level hier und da an ihre Grenzen stoßen.
Bewertung
Pro
- Packende Story
- Flüssige Steuerung
- Verbesserte AI, die je nach Schwierigkeitsgrad agiert
Contra
- Leichtes Tearing in den Zwischensequenzen

2 Kommentare
Ajkster Di, 03.09.2013, 22:01 Uhr
Yo kann dem Test so zustimmen. Grafisch hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen. Ansonsten ein toller Titel mit gutem Umfang. Die Story ist etwas lasch aber das macht das flüssige Gameplay wieder gut. Vor allem die Nebenmissionen finde ich klasse, da es keine Checkpoints gibt. Guter Schwierigkeitsgrad. Auch wenn man sich den Weg freiballern kann, würde ich Leuten die gerne rushen von diesem Spiel abraten. Es enfaltet sein volles Potential hauptsächlich im Stealth. Wer auf Third person shooter steht, findet bessere Alternativen.
XBU Bautze Di, 03.09.2013, 11:13 Uhr
Toller Bericht. Ich werde mizr noch diese Woche Blacklist für den PC zulegen. Freue mich da schon sehr drauf :)