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Drei Jahre ist schon das Erscheinen des letzten Borderlands-Teils her. Es wird also mal wieder Zeit für einen neuen Titel in der Reihe. Wie wäre es mit einem Spiel, das noch ein wenig durchgeknallter ist? Geht nicht? Denkste! Tiny Tina's Wonderlands zeigt, dass es durchaus möglich ist. Ob das Ganze auch Spaß macht und für wen sich der Kauf lohnt, checken wir für euch in unserem Test dazu.

Auf zur Charakter-Erstellung!

Bitte wie? Ja, es gibt jetzt einen Charakter-Editor in Borderlands, der sich duchaus sehen lassen kann. Man kann einen coolen stylischen Helden erstellen oder nach belieben auch eine stylische Heldin. Aber natürlich kann man seinen grotesken Fantasien freien Lauf lassen und mit dem Editor auch ein absolutes Ungetüm kreieren.

Doch damit hat es sich noch nicht getan. Denn man muss ebenfalls wieder eine Klasse wählen, die sich allerdings schon deutlich zu allen anderen Borderlands-Titeln unterscheidet. Warum ist das so?

Bisher gab es in Borderlands keine Magie (den Tiny Tina-DLC mal ausgenommen). Das ändert sich nun. Man kann ab sofort je nach ausgewählter Klasse fleißig Zaubersprüche auf die Gegner werfen. Ein klassischer Feuerball ist genauso wie der Eiszauber dabei. Doch wie wäre es, wenn man den furchterregenden Gegner mal eben in ein Schaf verwandelt? Der kann nämlich dann gar nichts mehr tun und man kann ihn alleine oder auch genüsslich im Koop zerlegen. Zumindest für die Dauer des Spruchs. Geht nur leider bei großen Bossen nicht.

Aber gesagt, getan und unser Zauberpower-Held steht. Zeit also in den virtuellen Kampf zu ziehen.

Alles Table-Top oder was ?

Im Kern ist Tiny Tina's Wonderlands immer noch ein echter Borderlands-Titel. Für die Neulinge, die bisher noch keine Erfahrung mit der Reihe haben: Es ist ein waschechter Loot-Shooter. Man questet sich durch die Gegend und sammelt dabei Unmengen an Loot in diverser Form. Immer wieder gilt es abzugleichen, welches Item, welche Waffe besser ist und den Rest an den Shops gewinnbringend zu verkaufen.

Allerdings macht dieses Spiel im Gameplay so einiges anders. Zunächst einmal wäre da die Zauberspruch-Option. Ihr führt ab sofort mächtige Zaubersprüche mit euch, die so einigen schön verheerenden Schaden anrichten können. Es macht Spaß damit zu experimentieren.

Dazu gibt es ebenfalls zwei neue Waffentypen. Einerseits hat man jetzt eine schicke Armbrust zur Verfügung, zum anderen schwingt man neuerdings eine Axt im Nahkampf. Kommen euch die Gegner zu nahe auf die Pelle, könnt ihr ihnen eins mit der Axt über den Schädel braten. Diese wurde einfach auf die bisher recht harmlose Nahkampftaste gelegt. Nur macht sie jetzt ordentlich Schaden.

Das World-Design wurde ebenfalls geändert. Da man in Tiny-Tina ein Table-Top RPG spielt, bedeutet das, man führt in einigen Sequenzen seine Figur über eine Art Board. Auf diesem gibt es dann Encounter, die beispielsweise in einen Kampf führen. Passiert dies, verschwindet die Table-Top-Perspektive und man hat ein abgestecktes Areal, in dem man die Gegner besiegen muss. Da kommt also ein gewisses Arena-Feeling auf. Sind die Gegner besiegt, winkt am Ende eine Loot-Belohnung und man befindet sich wieder in der Table-Top-Welt.

Doch man steuert nicht nur im Table-Top herum. Es gibt ja noch die Hauptquest, die einen durch Hub-Gebiete führt. Also ähnlich wie man es aus den anderen Teilen kennt. Mit einem wichtigen Unterschied.

Spontane Gebietswechsel

Da Tiny Tina den Dungeon Master mimt, kann sie nach Belieben Dinge ändern. Spontan kann sich aus einer Feen-Welt also mal eben ein Sumpfgebiet ergeben, wenn sie den quengelnden Mitspielern ihre Wünsche ermöglicht.

Dadurch ändert sich nicht nur das Gebiet, sondern auch die Gegner, die man erledigen muss. Das macht es gewissermaßen auch spannend. Man weiß nie, was einen plötzlich erwartet und man muss schnell reagieren können. Doch Tiny Tina ist hier niemals unfair und versaut einem das Spiel nicht durch unstemmbare Situationen. Der Schwierigkeitsgrad ist also vergleichbar mit Borderlands 3. Im Endgame nach der Hauptkampagne zieht dieser also erneut wieder an.

Gemeinsam Crazy

Natürlich gibt es auch hier wieder die Möglichkeit, gemeinsam im Couch-Koop als auch im Online-Modus miteinander die Monster-Horden niederzumähen. Und wie zuvor ist das zu zweit umso witziger.

Die Story die man dann erlebt, ist nicht wirklich besonders tiefgründig geschrieben, erfüllt aber ihren Zweck. Gleich zu Anfang steht man vor dem Oberlord, der sich über uns als Spieler lustig macht, da unsere Spielfigur noch nicht einmal angemalt ist. Ihn zu besiegen ist Ziel des Spiels. Natürlich darf das Einhorn "Butt-Stallion" hier ebenfalls nicht fehlen.

Und so beginnt die gemeinsame Reise. In Tiny Tina's Wonderlands ergänzen sich die Charaktere, die man mit anderen Freunden übernimmt wieder perfekt. Zudem wird erneut der Schwierigkeitsgrad skaliert, sobald man mit mehreren Spielern zusammen spielt.

Fazit

Tiny Tina's Wonderlands führt die Borderlands-Tradition nicht nur fort, sondern setzt noch einen oben drauf. Die Welt ist tatsächlich noch verrückter und bietet viele abwechslungsreiche Situationen. Die neuen Zauberfähigkeiten, die neuen Waffentypen wie auch das dynamische Table-Top-Design bringen hierbei frischen Wind in die Reihe.

Man erlebt einen bunten Wirbel an Action und völlig abgedrehten Humor. Aber wer sich die Reihe anschaut, muss diesen einfach mit sich bringen. Wer zum Lachen in den Keller geht, ist hier fehl am Platz.

Die Level sind sehr kreativ und die sich ständig verändernden Umgebungen bringen viel Abwechslung ins Spiel. Gemeinsam mit Freunden macht das Game wieder einen Heidenspaß, aber auch alleine ist es ein sehr unterhaltsames Spiel.

Wer Borderlands liebt, kann hier ohne Bedenken zugreifen. Alle anderen können sich mal den Standalone-DLC "Assault on Dragon Keep" anschauen. Wer hier klarkommt und Spaß hat, wird diesen Wonderlands-Titel lieben.


Bewertung

Pro

  • Coole Action
  • Schräger Humor
  • Massig Waffen
  • Magie kann eingesetzt werden
  • Vielfältiges Level-Design

Contra

  • Etwas repetitiv
  • Story eher zweckdienlich

Gafik 7 von 10
7/10
Sound / Musik 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8

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