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Wer träumt eigentlich nicht davon, sich einfach mal in ein Flugzeug zu setzen und mal ein ganzes Schlachtfeld zu zerstören. Klar, derartige Träume gingen mit Battlefield sicher in Erfüllung, aber wer hat schon Lust sich viele Stunden an eine Engine heranzuarbeiten? Die Entwickler von Most Wanted Entertainment geben nun Hobbyfliegern die Möglichkeit, auf das Schlachtfeld zu fliegen und dabei die Zerstörungswut freien lauf zu lassen. Thunder Wolves ist seit einigen Tagen auf dem Xbox Live Marktplatz erhältlich. In unserem Test erfahrt ihr, ob sich die das Einsteigen in die Heilkopter auch wirklich lohnt.

Die tropischen Inseln sind auf dem ersten Blick sehr schön und stimmig gestaltet. Wenn man allerdings auf dem Boden ist, also vor dem Start und bei der Landung, fällt auf, dass die Texturen gar nicht so schön sind. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn man fliegt sowieso weit über dem Boden. Von oben sieht die Umwelt nett aus und warum sollte man die Grafik schlecht bewerten, wenn man 95% der Spielzeit in der Luft ist?

Thunder Wolfes mit soundtechnisch eine besondres gute Figur. Jeder Helikopter, jedes Fahrzeug und jede Person klingt anders. Die Sprachausgabe, die nur im englischen Original verfügbar ist, ist sehr gelungen und scheint von professionellen Voiceactors eingesprochen zu sein. Das ist bei einem Arcade Game keinesfalls selbstverständlich. Auch positiv ist die Musik, die sich genau an das Gameplay anpasst. Der Soundtrack bietet einige Titel, die im Spielverlauf nicht langweilig werden. Genauso gut sind die Soundeffekte der Waffen.

Explosionen hören sich nach Explosionen an, schwere MGs wirken fast schon wie Panzergeschosse. Freunde der Action werden mit Thunder Wolves auf jeden Fall glücklich, denn vom Sound her könnte dieser Arcade Titel schon fast der kleinste Bruder von Battlefield sein.

Das Gesamtwerk könnte von Michael Bay stammen, denn bei Thunder Wolves wurde das klassische Prinzip eines Actionfilms angewendet. Kopf aus, Action, Action und nochmal Action. Die Geschichte um den Piloten, dessen Namen man nach 15 Minuten schon vergessen hat, ist sehr simpel geschrieben. Aber eigentlich wäre das schon übertrieben, denn die Geschichte ist eher ein Alibi. Im Tutorial erfahren wir, dass wir einen neuen Helikopter testen sollen. Zur gleichen Zeit wird unsere Basis von einem Terroristen angegriffen, der nach unserem Gegenschlag allerdings entkommen kann. Den Rest kann sich wohl jeder selber zusammenreimen. Nichts besonders, aber für das Genre absolut in Ordnung.

Die Jungs von Most Wanted Entertainment hatten in der Entwicklung viel zu designen, denn der Fuhrpark an Kampfhubschraubern ist ziemlich groß. Jedes Flugzeug hat seine eigenen Vorteile und die Motivation ist groß all diese zu erspielen. Das war es aber auch mit dem Umfang. Die Spielmodi sind rar gesät und nach der kurzen Kampagne will man eigentlich nicht zurückkehren, denn man hat beim ersten durchspielen alles gesehen. Da wäre viel mehr drin gewesen, gerade wenn man den Koop-Modus betrachtet.

Als großer Filmfan versuche ich mich immer wieder gegen das klassische Popcorn Kino zu wehren, aber immer wieder kommt es vor, dass man sich dann doch gerne von der Action berieseln lässt. Und das ist bei Thunder Wolves mal wieder der Fall. Es dauert nur wenige Sekunden, bis man dann dem Wahn verfallen ist. Hirnlose Action, die aber furchtbar viel Spaß macht. Leider ist der Spielspaß schon nach etwa drei bis vier Stunden vorbei.

Technisch gesehen ist Thunder Wolves einwandfrei. Es läuft bei allem Bombast flüssig, es gibt keine erkennbaren Bugs oder Fehler. Allerdings haben die Jungs von Most Wanted auch nicht viel riskiert, um so ein besseres Erlebnis zu bieten. Im Blockbuster Bereich kennt man dieses Verfahren von Activision, die ihre Spiele lieber grafisch etwas herunterschrauben, aber so ein technisch perfektes Gameplay bieten. Thunder Wolves hat eine einfache, aber effektive Steuerung. Dazu gibt es kein Input Delay, was die Steuerung bei den ganzen Explosionen nur schwammig machen würde. Aber es ist ganze egal wie es auf dem Schlachtfeld zur Sache geht, es läuft alles wunderbar.

Fazit

Jeder Spieler, der Lust auf eine ordentliche Ladung Action hat und dazu noch auf Helikopter steht, ist mit Thunder Wolves gut beraten.

Technisch ist der Titel einwandfreie Software, könnte in der Konkurrenz allerdings etwas untergehen. Die Grafik hätte insgesamt schöner sein können, aber eine Kürzung dort ist wahrscheinlich besser, als ein schlechteres Gameplay geliefert zu bekommen.

Bevor ihr die 800 Microsoft Points investiert, sollte euch klar sein, dass es in dem Spiel nach drei bis vier Stunden nichts mehr zu entdecken gibt. Vorher solltet ihr deshalb in jedem Fall die kostenlose Demoversion ausprobieren.


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
7