Page

Frogwares hat sich von dem derzeitigen Lovecraft-Trend inspirieren lassen und hat eine weitere Detektiv-Story zum Thema veröffentlicht. Hierbei sollen Action-Elemente und eine offene Spielewelt basierend auf der Unreal Engine 4 zum Einsatz kommen. Wir haben uns mit den Monstern angelegt und berichten über Licht und Schatten des Spiels.

Ein detektivischer Einstieg

Das Spiel wirft einen in die Rolle eines ehemaligen Militäroffiziers Charles Reed, der nach dem Dienen in der Navi zu dem Privatdetektivgeschäft gewechselt ist. Auch ein interessanter Werdegang, aber sei es drum. Zu Beginn des Spiels gilt es zunächst einmal die Navigation zu meistern und überhaupt herauszubekommen, was der Titel von einem will. Das ist an manchen Punkten leider gar nicht so offensichtlich.

Wir haben den Auftrag, einen Ort mit seltsamen Vorkommissen zu untersuchen und herauszufinden, wieso die Mitglieder der Expedition abhanden gekommen sind. Zwecks dessen kommen wir mit dem Schiff in der überfluteteten Stadt Oakmond an und müssen das Hab und Gut von Reed aus der Kabine zusammensuchen. Soweit so gut.

Man erhält in dem Spiel Hinweismarker, die einem anzeigen, welches Objekt am Ort betrachtenswert ist. Nach dem Absuchen aller wollen wir aus der Kabine und an Land gehen, werden dann aber vom Kapitän angereraunzt, dass wir doch gefälligst all unsere Klamotten einsammeln sollen. Ok... nochmal alles abgesucht, gleiches Ergebnis.

Was tun? Auf dem Tisch liegt ein Revolver, der bei der Aktivierung des Hinweismarkers groß aufgezoomt wird. Man kann diesen drehen und anschauen. Somit erscheint ein "?" als Symbol, was wieder in einer kurzen Flosskel von Reed endet und er legt den Revolver zurück auf den Tisch. Ein erneutes Absuchen der Kabine bringt allerdings nun das gleiche Problem zu Tage: Wir haben unsere Sachen noch nicht eingesammelt. Die Lösung besteht dann darin, den Revolver nochmal zu untersuchen, zu drehen und einen weiteren Marker auf dem Revolver zu entdecken und diesen zu aktivieren. Schon steckt Reed die Waffe ein und wir können endlich vom Schiff.

Das ist leider sehr ungeschickt, weil man ohne Weiteres nicht darauf kommt, das nach dem 1. Hinweismarker automatisch abgelegte Objekt nochmal zu untersuchen. Leider kein Einzelfall. Im Spiel gibt es immer wieder Stellen, die unnötig umständlich realisiert wurden und den Spieler eher ärgern, als irgendwie sinnvoll zum Gameplay beizutragen.

Mich laust der Affe

Kaum dort angekommen, entdecken wir das die Einwohner der Stadt Oakmond unter einem seltsamen Einfluss stehen, der sie auch äußerlich verändert hat. So auch bei einem unserer Auftraggeber, Thogmorton, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Gorilla vorweisen kann. An dieser und anderen Stellen finden man viele bekannte Referenzen zu den Werken von H.P. Lovecraft.

Reed weist uns an, uns um seinen verlorenen Sohn Albert zu kümmern, der seit einiger Zeit verschwunden ist. Im Gegenzug will er uns bei unserer Aufklärung des Falls helfen.

Ab hier öffnet sich das Spiel und man kommt zum ersten Mal in Kontakt mit der offenen Spielewelt. Es gibt verschiedene Orte, die es nach Beweisen abzusuchen gilt und daraus wiederum lassen sich sinnvolle Schlüsse zu dem Fall ziehen. Das Konzept wird leider überall gleich durchgezogen. Was auch ein wenig langweilig ist.

Das Spiel besteht also aus einem Detektiv-Part, der die Story voran treibt und einem Action-Part, der leider nicht gut gelöst wurde.

Lahme Action und hakelige Technik

Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen. Denn wenn man schon einen Actionpart in das Spiel packt, sollte der auch gut umgesetzt sein. Das ist hier trotz der eingesetzten Unreal Engine 4 leider nicht der Fall. Zwar sieht die Umgebung meistens ganz passabel aus, aber wehe man bewegt sich darin. Dann sieht man leider die Schattenseiten sehr prominent.

Zunächst einmal ruckelt es, auch auf der Xbox One X, was bei der durchschnittlichen Grafik schon eine Kunst auf dem Biest ist. Allzu häufig rattert die Framerate auf deutlich unter 30fps und das ist eher unschön. Zusätzlich dazu gibt es Tearing und gerade diese Kinderkrankheit sollte doch schon eigentlich seit langem ausgemerzt worden sein. Dem ist leider nicht so.

Das wäre ja alles bei einem reinen Detektivspiel noch zu verschmerzen. Allerdings gibt es in dem Spiel auch einen gehörigen Anteil an Action und da macht sich die schlecht umgesetzte Technik leider deutlich bemerkbar.

Die Steuerung an sich ist auch sehr fummelig. Obwohl der Protagonist einen gewissen militärischen Hintergrund hat, so bewegt er sich zusammen mit der ungeschickten Kameraführung sehr lahm und träge. Zusätzlich dazu ist Reed auch nicht besonders widerstansfähig. Das macht natürlich alles zum Gelduldsspiel. Man ist also bei der Action nicht gespannt, sondern genervt. Wahrscheinlich nicht gerade der Effekt, der von den Entwicklern gewünscht wurde.

Fazit

Der Mythos rund um Cthulhu bietet einen prima Nährboden für großartige Geschichten. Prinzipiell auch hier keine schlechte Sache. Die Story rund um Dagon macht neugierig auf mehr und der Spieler wird schnell in das Spiel hineingezogen.

Das Spiel gliedert sich in zwei Hauptbereiche. Zum einen gibt es den Detektiv-Part, indem man Orte untersucht und daraus Schlüsse zieht. Dieser Part ist recht unterhaltsam gelöst, wenngleich die Untersuchungsarbeit von Ort zu Ort durchaus etwas abwechslungsreicher sein könnte.

Der nächste Part dreht sich um den Kampf mit den Monstern. Dieser fühlt sich allerdings eher wie reine Fleißarbeit an, da man trotz Untreal Engine 4 eine sehr schwache technische Umsetzung hat. Es ruckelt sogar auf der Xbox One X und die Steuerung fühlt sich unnötig träge an.

An sich ist aber gerade für Cthulhu-interessierte Spieler The Sinking City ein durchaus spannender Titel, falls diese sich mit den genannten Makeln arrangieren können.


Bewertung

Pro

  • Schöne Story im Lovecraft-Universum
  • Viele Referenzen auf die Werke zu finden
  • Nette Sidestorys

Contra

  • Schwache Technik
  • Framerate häufig unter 30fps
  • Lahme Action
  • Steuerung fummelig

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Umfang 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
7

0 Kommentare