Arcade page

1990 passierte etwas, was den Videospielmarkt verändern sollte. Aus einer Bilddatei namens Guy.brush wurde ein junger Mann namens Guybrush, welcher in Monkey Island zeigte, dass Point and Click Adventures wunderbar mit Humor vereint werden können. 19 Jähre später geht der Affentanz in Form einer Neuauflage auf der Xbox 360 weiter.

Die Grafik wurde komplett überarbeitet, wir haben jetzt einen modernen Comic Look in HD. Die Figuren sehen ihren originalen Vorbildern noch sehr ähnlich, teilweise wirken sie weniger ernst als im Original (hauptsächlich bei den Nahaufnahmen). Der neue Look steht dem Spiel wirklich gut, wer sich trotzdem mit wenig Pixel im Großformat die Augen verderben möchte, drückt Select und hat neben einem Erfolg auch den Look des Originals.

Auch hier hat das Game eine Überarbeitung spendiert bekommen. Die Musik ist klarer, kräftiger und durchweg besser. Die Stücke des Soundtracks sind die selben, nur in neuer, ungewohnter Qualität. Wer sich entscheidet, das Spiel im New-School Look zu spielen, bekommt dazu eine Sprachausgabe spendiert. Während die Bildschirmtexte, zumindest im neuen Look, auf deutsch sind, sind die Stimmen englisch. Dies ist aber eine gute Entscheidung, denn das Voice-Acting ist wunderbar und hätte schon damals in das Game gepasst.

,,Ich bin Guybrush Threepwood, ein mächtiger Pirat". Oder zumindest möchte er das werden. Dabei trifft er auf drei sehr wichtige Piraten, die ihm drei Aufgaben geben. Bevor er diese drei Aufgaben erledigt hat, verliebt er sich in die die Gouverneurin von Mêlée Island . Diese verliebt sich ebenso in Guybrush, jedoch macht der Geisterpirat LeChuck den beiden einen Strich durch die Rechnung. Die Story macht wie vor 19 Jahren einfach wahnsinnigen Spaß, man mag nicht mehr aufhören, denn es könnte jederzeit das nächste Missgeschick und damit ein vermutlich köstlicher Witz auf Guybrush warten.

Das Spiel an sich bietet, wenn ihr ohne Tipps spielt, genügend Unterhaltung. Die Erfolge ermutigen euch auch dazu, es öfter zu zocken. Auch wenn der Look eine gute Neuerung ist, so hätte auch mehr kommen können. Man hätte z.B. einen zweiten Schwierigkeitsgrad einbauen können, der mit neuen Rätseln das Game für Veteranen der ersten Stunde anspruchsvoller macht.

Der Spielspaß ist alleine durch die Story mit den witzigen Dialogen gegeben. Doch dann gibt es noch die Rätsel und die Schwertkämpfe. Die Rätsel sind teilweise absurd, jedoch nie so sehr, dass man nicht auf die Lösung kommt. Hängt ihr dennoch an einer Stelle, so könnt ihr euch per Knopfdruck Hinweise einblenden lassen, die euch sicher weiterhelfen werden, so hängt keiner länger als nötig an einer Stelle. Die Schwertkämpfe sind das, was wir heute in Jugendzentren bei Amateur-Battle-Rap-Wettbewerben sehen. Wer die passendere Beleidigung hat, der gewinnt diesen Wettkampf. Hier heisst es merken und kombinieren, dann kann euch kein Pirat besiegen.

Point and Click Adventures sind für viele nur mit der Maus spielbar, doch hier klappt es auch ohne recht gut. Im neuen Look ist die Steuerung erst gewöhnungsbedürftig, da ihr euren Cursor habt, jedoch fehlen die Kommandos wie ,,Gehe zu" und Co. Über die Trigger und Bumper könnt ihr die Menüzeile für die Kommandos, so wie das Inventar aufrufen. Nach spätestens 20 Minuten ist diese Steuerung auch in Fleisch und Blut übergegangen. Einzig die Benutzung von Gegenständen aus dem Inventar ist etwas kompliziert, da die Fenster nacheinander aufgerufen werden müssen.

Fazit

Wer damals schon Fan des Titels oder der ganzen Serie war, wird hier wieder seinen Spaß haben.

Es tut gut, den alten Freund Guybrush in gelungener neuer Optik wieder von Insel zu Insel zu jagen. Eine neue gute Synchro und der bekannte Humor sorgen für genügend Lacher vor dem TV im Wohnzimmer.

Einzig fehlt es spielerisch an Neuerungen, so dass erfahrene Gamer ,,nur" ein Déjà-vu haben werden.


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9