
Mit Tachyon Project erwartet euch ein Twin Stick Shooter, der mit jeder Menge Action aufwartet. Und obwohl einige Ideen und Designs Inspirationen aus Genrevertretern ziehen, bietet Tachyon Project so manche Eigenheiten. Welche das sind und ob es sich lohnt, einen Blick in den Arcade-Titel auf der Xbox One zu werfen, erfahrt ihr in unserem Bericht zum Spiel.
Grafik
Neonfarben werden vermutlich nie aus der Mode kommen. Sicher also einer der Gründe, warum auch Tachyon Project auf die grellen Farben setzt. Die Farben passen aber zu dem arcadigen Auftreten des Titels und zusammen mit all den Schüssen und Explosionen bietet sich ein Feuerwerk für die Sehnerven - einhergehend mit kleineren Rucklern, wenn auf dem Bildschirm gerade viel los ist.
Die verschiedensten Gegnertypen, über 30 an der Zahl, besitzen passende Designs und verraten schon durch ihre Form und Farbe, worauf man sich einstellen muss. Die Zwischensequenzen im Spiel sind gezeichnete Standbilder, die ihren eigenen Charme besitzen, insgesamt aber doch eher dröge daher kommen.
Sound
Elektronische Rythmen und das Rattern des Dauerfeuers, das auf die Gegnerscharen niederrasselt, machen natürlich auch klanglich Spaß. Allerdings sind die Waffengeräusche auch zum Teil etwas aufdringlich und so hört man teilweise nur noch das Feuer der automischen Waffen. Der Soundtrack ist zudem zwar zu jeder Zeit passend, geht allerdings ein wenig im Gedränge unter und bleibt sicherlich nicht lange im Kopf. Aber bei einem solchen Titel hat man eh nicht die Ohren - pardon, Augen - auf den Sound gerichtet. Da zählt nur der Fokus auf die ständige Action!
Story
Na, kommt schon, da erwartet ihr doch hier eh nichts, oder? Also, schnell wei... halt Stopp, bloß nicht einfach so weiterlesen. Denn Tachyon Project bietet tatsächlich eine Geschichte. Zwar ist diese sicher nicht die beste Story und ehrlich gesagt drückte ich sie auch immer eher weg, aber es gibt sie! Ihr steuert Ada, ein Programm mit Bewusstsein. Entworfen um Server zu knacken, landet ihr allerdings bei einem Versuch aus der sicheren Testumgebung und müsst euern Weg durch das Internet zurück zu finden. Aus dem vergeblichen Versuch entwickelt sich eine Suche nach dem Erschaffer von Ada.
Etwas schade ist, dass Tachyon Project nur in Englisch verfügbar ist. Eine Sprachausgabe gibt es ebenfalls nicht, also müsst ihr die Texte im Spiel und in den Zwischensequenzen selbst lesen.
Umfang
Das Spiel bietet eine Kampagne, die 10 Level umfasst. Da diese recht fordernd sind, kann man, je nach eigenen Fähigkeiten, mit einer Spielzeit von rund 3 - 4 Stunden rechnen. Anschließend kann man in drei verschieden Modi sein Können auf die Probe stellen und auf Highscore-Jagd gehen.
Spielspaß
Wer klassische Twin Stick Shooter wie Geometrie Wars kennt, bei dem sich Tachyon Project sicher bei einigen Dingen bedient hat, weiß natürlich auch, wie schnell so ein Titel süchtig machen kann. Schön ist es, dass man durch die Kampagne auch Ziele verfolgen kann, bevor man sich dann auf die Jagd nach den Highscores begeben kann. Der recht fordernde Schwierigkeitsgrad sorgt für die nötige Motivation und gerade Gamerscore-Junkies kommen bei dem Titel auf ihre Kosten, da die Erfolge recht einfach zu erlangen sind, da man oft nur mit bestimmten Waffen eine bestimmte Anzahl Gegner ausschalten muss.
Gameplay
Anders als in vergleichbaren Genrevertreten gibt es bei dem Arcade-Titel keine Lebensanzeige oder ein Ableben bei einmaliger Berührung des Feindes. Stattdessen habt ihr für Gegnerwellen, in denen ihr z.B. einen bestimmten Gegnertypen mehrmals töten oder einfach nur eine gewisse Zeit überleben müsst, ein Zeitlimit. Durch Abschüsse bekommt ihr Sekunden gutgeschrieben, eine Berührung mit dem Feind kostet Sekunden.
Eigentlich ein cleveres System, da man so auch mehrere Treffer verkraften kann, wenn man vorher einige Sekunden angehäuft hat. Leider geht das System aber nicht immer auf, denn teilweise kommen in einer bestimmten Welle die Gegner einfach zu langsam und so sterbt ihr durch das Ablaufen der Zeit, obwohl euch kein Gegner getroffen hat. Unschön!
Ansonsten gibt es die Möglichkeit, verschiedene Waffen sowie Fähigkeiten und Boosts auszuwählen. Wie wäre es z.B. mit einer Shotgun, Boosts auf Geschwindigkeit und Schaden sowie Näherungsbomben. Oder lieber Raketen und eine Bombe, die Gegner einfriert. Ihr habt die Wahl, allerdings müssen die Waffen und Fähigkeiten erst in der Kampagne freigeschaltet werden. Dann klappt es am Ende auch mit den vier verschiedenen Bossgegnern.
Multiplayer
Einen Multiplayer über Xbox Live gibt es nicht. Dafür können sich aber bis zu vier Personen an einer Xbox One an den Challenges probieren. Und mal ganz ehrlich: Mit nem Bierchen und nem Kumpel neben sich auf der Couch macht doch ein Multiplayer so auch mal Spaß. Also, schnappt euch ein paar Freunde und macht euch dran, die Highscores dieser Welt zu knacken!
Fazit
Tachyon Project ist ein spaßiger Geometrie Wars-Klon - so, jetzt ist es raus. Einige Mechaniken, wie die Sekunden, die als Lebensenergie dienen, sind zwar neu, aber im Grunde handelt es sich um eine gute Kopie. Wem also die 14,99 EUR für das ,,Original" zu viel sind, der findet hier eine etwas preisgünstigere Alternative.
Auf der Jagd nach Gamerscore? Dann führt eigentlich kein Weg an diesem Titel vorbei. Es handelt sich um relativ schnell verdiente 1000G. Zudem kann man im Couch-Koop auf die Jagd nach den Punkten gehen.
Wenn man allerdings mit dem Genre nichts anfangen kann, dann wird Tachyon Project sicher auch nichts daran ändern. Hinzu kommen Kleinigkeiten wie die fehlenden deutschen Texte, kleine Ruckler sowie wenige Level in der Kampagne, die uns davon abhalten, eine eindeutige Kaufempfehlung auszusprechen. Falls möglich daher lieber einmal Probe spielen!