
Man kann sagen, was man will, aber an Partytiteln mangelt es eigentlich auf jeder Xbox-Konsole. Wer Spaß mit mehreren Personen in einem Raum sucht, muss entweder auf Konsolen aus Konkurrenzhäusern zurückgreifen oder gleich die Brettspiele rauskramen. SlashDash will, als Partytitel, diese Lücke schließen. Lest in unserem Test, warum das allerdings nicht wirklich klappt.
Grafik
Wenn man an Ninjas denkt, woran denkt man dann auch? Genau, Papier! Na gut, nicht ganz, aber irgendwie kennt man, gerade auch in Verbindung mit Ninjas in Videospielen, den Papierstil ja nun auch schon. Und so sieht die Welt in SlashDash aus: Als ob ihr in einem Buch blättern würdet. Egal ob Hindernisse aus Bambus, Wände oder Gebäude, der Papiertouch ist allgegenwärtig. Die Grafik bleibt dabei auf einem allgemein einfachen Level, düfte aber auch manchen Zocker, trotz weniger Details, durch den Stil begeistern.
Sound
Der Sound ist hier mehr Mittel zum Zweck. Es gibt ein wenig generisches Dudeln im Hintergrund und die liebenswerten Ninjas machen ein paar Geräusche, wenn sie sich mit Klingen oder Wurfwaffen gegenseitig beharken. Nichts Großartiges, aber auch nichts allzu Störendes. Ganz nett gemacht ist allerdings, dass ihr in einem Match Klänge durch eure Waffen erzeugen könnt. Je mehr also auf dem Bildschirm los ist und geschlagen wird, desto größer ist das "musikalische Chaos". Eine nette Idee!
Umfang
Was einem hier fürs Geld geboten wird, kann man eigentlich schon fast als frech bezeichnen. Gut, zehn Euro sind nicht allzu viel Geld, im Gegenzug erhält man dafür allerdings auch nur mickrige vier Spielmodi mit zwei Händen voll Karten, die sich eigentlich nur geringfügig unterscheiden.
Zudem kann man den Titel nur im Multiplayer spielen, und auch das nur an einer Konsole. Singleplayer gucken also in die Röhre! Und selbst wenn man ein paar Freunde vor die Glotze versammeln kann, kann man erst auf alle vier Modi zugreifen, sobald sich vier Ninjas versammelt haben. Andernfalls gibt es nur Zugriff auf zwei Spielvarianten, die sich zudem doch recht ähneln.
Spielspaß
SlashDash macht Spaß. Für ein paar Minuten ist der Titel eine Gaudi. Und sollten alkoholische Getränke im Spiel sein, dann hat man sicherlich auch mal einen Abend lang Spaß, zumal es tierisch befriedigend ist, wenn man mit einem Ninja einer kleinen Armee entgegensteht und am Ende als Sieger vom Platz zieht.
Allerdings ist, durch den geringen Umfang, auch schnell die Luft raus und es kommt Langeweile auf. Ein paar weitere Modi oder Ideen hätten dem Titel sicher gut getan. Von Langzeitmotivation kann hier keine Rede sein.
Gameplay
Im Grunde steuert man in SlashDash immer einen Ninja, dessen Ziel, im Endeffekt, die Ausschaltung der anderen Ninjas ist. Um das zu bewerkstelligen kann unser kleiner Kämpfer nicht nur mit dem Schwert um sich schlagen, er kann auch Waffen nutzen, um seine Gegner zu verwirren oder zu betäuben. Hier bieten sich Wurfwaffen oder Rauchbomben an, die sich mit der Zeit freischalten.
Um zu Entkommen oder den Gegner zu überraschen, kann man sich dann zudem noch über kurze Distanzen teleportieren - durch Wände kommt man damit übrigens auch. Was am Ende dann das Ziel ist, kommt auf den Modus an. In Deathrace müsst ihr als erster einen Kreis füllen, indem ihr euch einfach bewegt. Werdet ihr betäubt oder gar getötet, füllt sich der Kreis für kurze Zeit nicht weiter. In Mirror Match hingegen kämpft ihr mit fünf Ninjas gleichzeitig, was die Koordination natürlich schwieriger macht. Wer als Letzter überlebt, gewinnt hier.
Die Modi Capture the Flag und Assassination sind nur spielbar mit vier Mann oder Frau auf der Couch. In Capture the Flag - klar - geht es um die Eroberung der gegnerischen Flagge. In dem letzten der vier Modi geht es dann schließlich darum, den Shogun des gegnerischen Teams zu eliminieren.
Multiplayer
SlashDash lässt sich, wie bereits oben beschrieben, mit bis zu vier Personen lokal im Multiplayer spielen. Ein Onlinemodus ist nicht vorhanden. Die spielbaren Modi hängen dann, ebenfalls schon erwähnt, von den Zockern im Raum ab. Der Titel beschreibt sich selbst als "Party-Spielweise für Ninjas", will also eigentlich nur ein Partygame sein, was man mal zwischendurch mit ein paar Freunden spielt. Theoretisch gelingt das auch, allerdings dürfte bei den meisten Konsoleros auch schon nach ein paar Minuten wieder die Luft raus sein.
Fazit
Am Ende bleibt ein Titel übrig, der auf dem Papier einen netten Look mitbringt und Partyspaß für bis zu vier Personen verspricht. Und gerade in einer Zeit, in der häufig gemeckert wird, dass der lokale Multiplayer am Aussterben ist, will SlashDash sicher eine Lücke füllen.
Dies misslingt allerdings auf Grund des sehr geringen Umfangs, der einen Preis von 10 Euro - auch wenn dies wenig klingt - nicht rechtfertig. Es muss ja nicht gleich ein Online-Multiplayer mit intergriert sein, aber wie wäre es mit Bots, die die restlichen Slots füllen, so dass man, egal ob allein oder zu dritt auf der Couch, auch auf alle Modi zugreifen kann?
Zugreifen sollten also nur absolute Fans von Ninjas, die zudem mindestens zwei, am besten vier, Controller besitzen und Freunde im Umkreis wohnen haben, die für spontane Sessions zu haben sind. Singeplayer sollten einen großen Bogen um den Titel machen, denn sie werden, außer dem Startbildschirm, nichts vom Spiel zu Gesicht bekommen!