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Ein Szenario, welches wir aus diversen Filmen schon so oder so ähnlich kennen aber welches hoffentlich nie Wirklichkeit wird: Eine Fabrik beginnt plötzlich damit, Killer-Roboter zu produzieren, die sich über alle Lebewesen hermachen. Die Menschheit setzt sich aber zur Wehr und Du bist einer von ihnen, der mit coolen Waffen nun die Killer-Robos zu Altmetall verarbeiten soll. Wir haben uns noch vor dem Release des Arcade-Games ins Testlabor begeben und reichlich Schrott auf der Xbox 360 produziert...

Die Grafik ist auf einem hohen Niveau für einen Xbox Live Arcade-Titel und kommt in einem Cell-Shading-Gewand daher, welches umgehend an Borderlands erinnert. Es wird nicht die einzige Erinnerung an den Shooter von 2K Games und Gearbox bleiben, dennoch ist es natürlich nicht wirklich eine Schmach, wenn ein LowBudget-Spiel an einen extrem erfolgreichen Vollpreistitel erinnert. Die Grafik ist farbenfroh aber nicht zu bunt, dennoch in einem fröhlichen Gewand für eine lustige Ballerei.

Also das Entwicklerteam für den Bereich Sound dürfte sehr klein gewesen, denn besonders viel gibt es hier nicht zu hören. Peng, Bumm, Puff... also hier und da ein paar Schussgeräusche, der Aufprall auf den Gegner und die letztliche Explosion sind im Grunde schon alles, was man hier wahrnehmen kann. Hinzu kommen noch wenige Bewegungsgeräusche und etwas Hintergrunddudelei, da hätte man durchaus einfallsreicher sein und die Szenerie noch lebendiger wirken lassen können.

Killer-Roboter übernehmen die Weltherrschaft und Du versuchst in der Rolle von P. Walter Tugnut, dem Treiben der Blechbüchsen ein Ende zu setzen. Sie haben Dir alles genommen bis auf Deinen Wohnwagen, der Dir als Schaltzentrale bleibt und es Dir ermöglicht, Dich neu auszurüsten und die nächsten Missionen zu planen. Absolut neu in der Story ist, dass man eigentlich mehr der Antiheld ist, denn anstatt Care- oder Medipacks erholt man sich von schweren Verletzungen hier nur durch eine "Medizin": Eine Flasche Bier. Also in diesem Sinne, Prost!

Das Spiel Shoot Many Robots bietet für seinen Preis einen ausreichenden Umfang, zum einen warten unzählige Missionen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden auf euch, zum anderen gibt es die Möglichkeit, im 4 Spieler CoOp-Modus zu spielen. Darüber hinaus ist es auch die Spieltiefe, die den Umfang erweitert, Ihr habe zwei Waffenslots und drei Slots für Ausrüstungsgegenstände, die mit einer ganzen Reihe von verschiedenen Items bestückt werden können. Diese Gegenstände schaltet ihr durch euren Rang frei und könnt sie zudem in Kisten und durch das Zerstören von Robotern finden. Zudem ist nicht jede Mission gleich, mal müsst ihr euch durch ein Level arbeiten, mal seid ihr nur an einem Platz und müsst Hunderte von Metallgegner zerlegen.

Shoot Many Robots nimmt sich selber nicht so ernst, das zeigt nicht nur das Bier als "Heilmittel", sondern zeigen auch die aberwitzigen Ausrüstungsgegenstände von abgedrehten Kopfbedeckungen über einer Babytrage bis hin zu merkwürdigem Hosenersatz wie einem Fass oder Tutu. Darüber hinaus ist das Spiel OldSchool: Ein 2D Side-Scroller (die Entwickler sprechen von 2.5D durch die tlw. vorhandene Tiefe im Raum), bei dem es einfach darum geht, so viele Gegner wie möglich niederzumetzeln. Ein einfacher aber guter Spaß für Zwischendurch.

Der neue Arcade-Shooter aus dem Hause Ubisoft überzeugt durch seine Einfachheit: Die Waffe im Anschlag und drauflos ballern. Für große Roboter oder bei heftigem Gemetzel schaltet man mal auf die Zweitwaffe um, die deutlich mehr Wumms hat: Granatwerfer, RPGs oder ähnliche Kaliber warten dort auf euch. Neben Laufen, Springen, Ballern oder Waffe wechseln gibt es noch den Nahkampf mit der B-Taste, der auch dazu verwundert werden kann, rote Geschosse der Roboter zurück an den Absender zu schicken oder Spezialangriffe im Zusammenhang mit Ausrüstungen zu aktivieren.

Ansonsten sammelt man für erledigte Roboter noch "Muttern" auf, die als Bezahlmittel in Shoot Many Robots benutzt werden, lange Kill-Combos geben euch an Vielzahl an Muttern raus. Damit kann man sich dann bessere Waffen oder kuriose Ausrüstungsgegenstände holen, die zum Beispiel den Schaden eurer Waffen erhöhen, euch mehr Heilung versprechen oder Sprungkraft verleihen. Wer nicht genug Muttern freischaltet oder besonders teure Ausrüstung möchte, kann dafür auch Microsoft Points einsetzen, das sollte aber nicht notwendig sein.

Einige Waffen muss man durch Abschießen von Kisten oder Erledigen von Boss-Gegnern freischalten und entsprechende Symbole aufsammeln. Die ganze Aufteilung der Leistungen dieser Waffen und Gegenstände ist so, wie man es von Borderlands her kennt, also bei den Waffen habt ihr die Kategorien Schaden, Munition, kritischer Schaden o.ä. während bei der Ausrüstung prozentuale Werte wie xx% mehr Schaden oder Multiplikatoren usw. angezeigt werden.

Ihr könnt zu zweit lokal an der Konsole spielen oder euch aber direkt mit vier Spielern im Online CoOp über Xbox Live messen. Hier geht es dann richtig zur Sache und man kann zu viert auch prima auf höheren Schwierigkeitsstufen durchstarten. Wenn man sich dann noch abspricht, kann man seine Waffen exzellent einsetzen und Spieler auch bei einem drohenden Tod wiederbeleben. Mit Freunden macht Shoot Many Robots noch einmal zusätzlich Laune.

Fazit

Shoot Many Robots ist wie ein Borderlands-Light, kein Wunder: Das Entwicklerteam von Demiurge Studios war an der Entwickler von Borderlands, aber auch an Brothers in Arms und Mass Effect beteiligt. Das neue Xbox Live Arcadegame erinnert nicht nur durch die Optik sondern auch durch das Aufleveln der Waffen und Ausrüstungsgegenstände an den Endzeit-Shooter von 2K Games.

Die verschiedenen Roboter können manchmal ganz schön hartnäckig sein, entweder durch ihre hohe Anzahl oder durch ihre unterschiedlichen Fähigkeiten. Passend zu den verschiedenen Levels warten teils kuriose Endgegner auf euch, die zum Beispiel bei einer Ölfeld-Mission am Ende erst Öl versprühen und es dann anzünden.

Das Spiel bietet ausreichend Umfang und Abwechslung, der Multiplayer sorgt zusätzlich für Motivation. Einzig die Soundkulisse ist ein wenig dürftig, stört aber im Grunde bei der lustigen Ballerei wenig. Ladet euch einfach mal die kostenlose Demo und entscheidet dann selbst, ob ihr die Roboter massenweise zu Altmetall verarbeitet oder das Spiel dem Schrotthändler überreichen wollt.


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
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