Arcade page

Stock Car Rennen fallen ohne Frage schon in die Kategorie "Motorsport der besonderen Art". Mit Scrap Metal will man uns ein actionreiches Rennspiel präsentieren und wagt auf dem Arcade Sector den Spagat zwischen Autorennen und Shooter. Auch wenn sich Scrap Metal besser anhört, als die deutsche Übersetzung Altmetall, sollen wir reichlich Möglichkeiten bekommen, unsere Gefährte in Gleichnamiges zu verwerten. Hat der Titel zu Recht einen Platz auf dem Starterfeld des Xbox LIVE Marktplatzes ergattert, oder scheidet Scrap Metal schon beim Qualifying aus?

Scrap Metal präsentiert das Spielgeschehen aus der Vogelperspektive und sorgt so nicht nur für eine Top-Down Perspektive auf euer Vehikel, welche an ein gepimptes Micro Machines mit umfangreichem Waffenarsenal erinnern, sondern schafft so auch eine gute Übersicht auf große Teile der Rennstrecke bzw. des Schlachtfeldes. Der Detailgrad der Streckenbebauung ist hierbei recht hoch, so dass uns ein lebendiges Schlachtfeld präsentiert wird. Lebendig vor allem, weil es an allen Ecken und Enden rummst und Explosionen nicht selten dass Renngeschehen dominieren. Eine Meisterleistung in Sachen Präsentation ist Scrap Metal jedoch nicht. So haben durchaus auch teils unscharfe oder matschige Texturen Einzug ins Spiel erhalten. Insgesamt macht Scrap Metal jedoch eine gute Figur.

Zu einem actionreichen Rennspiel wie Scrap Metal passt verständlicherweise keine Musikuntermalung, welche aus der Discographie der Hinterwäldler Jodeltröten stammt.So gibt es bereits im Hauptmenü des Spiels mit ordentlichen Rock Songs richtig was auf die Ohren. Weniger was auf die Ohren, sondern im Wortsinn eins auf die Mütze, gibt´s dann nicht selten während der eigentlichen Rennen. Mit gewaltigen Explosionen, schlagkräftigen Waffensounds machen nicht nur eure kleinen Rennboliden einen auf dicke Hose, auch die heimische Anlage wird so wieder aus dem Winterschlaf gerissen.

Das Ziel des Spiels ist grundsätzlich simpel. Eure Aufgabe bei Scrap Metal ist es, mit aller Gewalt ein Rennen zu gewinnen. Sei es ihr müsst möglichst als Erstplatzierter die Ziellinie überqueren, eure Karre so lange wie möglich auf den eigenen vier Rädern fortbewegen, oder möglichst vielen Gegnern eine Eintrittskarte für den örtlichen Schrottplatz spendieren. Die Spielvarianten sind vielfältig, das Ziel immer eindeutig...gewinnen!

Scrap Metal verfügt sowohl über einen ausgedehnten Single Player als auch über eine ergänzende Multiplayer Komponente. Mit insgesamt bis zu 8 Spielern auf dem Rennschlachtfeld geht es in diversen Spielmodi meist ordentlich zur Sache. Die verschiedenen Zielvorgaben, vom einfachen Rennen bis hin zu zerstörerischen Verfolgungsjagden sind es, die das Spiel über eine lange Zeit abwechslungsreich halten. Hierbei stehen euch eine Vielzahl an unterschiedlichen Rennboliden zur Verfügung, mit denen ihr euch auf abwechslungsreich gestalteten Rennstrecken behaupten müsst. Wer die lokale Rennsaison bereits absolviert hat, darf sich in unzähligen Rennen in der rasanten online Welt einen Namen machen.

Ihr versetzt euch gerne mal in die Rolle einer virtuellen Tötungsmaschine, spielt aber auch gerne mal Hobby-Schumi auf der 360? Dann dürfte Scrap Metal durchaus eine unterhaltsame Abwechslung für Zwischendurch sein. Eine Vielzahl an Rennstrecken, modifizierbaren Fahrzeugen und Spielmodi sorgen für die nötige Abwechslung, und ein actionreiches Gameplay verspricht alles andere als Langeweile auf der heimischen Couch. Die unterschiedlichen Fahrzeugtypen und dem mit diesen, wechselnden Waffenarsenal geben euch die Möglichkeit, je nach bevorstehendem Renntyp, die passende "Waffe" zu wählen. Darüber hinaus lassen sich alle Fahrzeugtypen in verschiedenen Kategorien aufmotzen.

Gas, Bremse, Kupplung und Lenkung. Mit dieser technischen Ausrüstung lässt sich ein Auto mobilisieren. Beschleunigt und gelenkt werden eure Kampfboliden mit dem linken Analogstick. Dieses Steuerungsprinzip ist für ein Top-Down Spiel dieser Art eine hervorragende Lösung, wenn auch für eingfleischte Racer anfänglich gewohnheitsbedürtig. Nach ein wenig Eingewöhnungszeit stellt dies aber kein Problem mehr dar. Bei längeren Spielsessions wird sich nur unweigerlich euer Daumen eine Pause gönnen wollen. Gebremst bzw. rückwärtsgefahren wird in alter Gewohnheit mit dem linken Trigger und Nitro bzw. ausgerüstetes Waffenarsenal lassen sich mit Leichtigkeit über die bunte Button Combo auswählen. Verschiedene Upgrades für Waffen, Nitronachschub etc. findet ihr gelegentlich auf der Strecke und könnt euch diese durch einfaches Einsammeln zum Vorteil machen.

Wer von euch nicht nur auf der heimischen Konsole den Daumen schwindelig fahren möchte, der darf sich gerne auch am Multiplayer versuchen. Hier ist es euch überlassen ob ihr lokal zockt, mehrere Konsolen via Systemlink miteinander verbindet, oder euch gleich in ein heißes online Rennen stürzt. Eines ist immer mit von der Partie...der Splitscreen Modus. Einige Spiele haben gar keinen, Scrap Metal hat ihn ausschließlich, unabhängig von der Spielvariante. Abgesehen davon, kann das Spiel online mit Deathmatch und Co. durchaus überzeugen. Hat man sich erst einmal an den Dauer-Splitscreen gewöhnt, steht vielen actionreichen online Sessions nichts mehr im Weg.

Fazit

Scrap Metal präsentiert sich als Top-Down Action-Racer mit sehr detaillierten Rennstrecken, ist dabei jedoch weder extrem tiefergelegt noch ein Überflieger. Optisch werden eure ohnehin schon nahezu schrottreifen Rennboliden, mittels spektakulärer Explosionen, Schusswaffengebrauch etc. in standesgemäßes Altmetall verwandelt. Begleitet wird dieser visuelle Verschrottungsprozess durch eine rockige Musikuntermalung und einer überzeugenden Soundkulisse. Das Gameplay gestaltet sich nach kurzer Eingewöhnungszeit als wenig kompliziert. Lediglich die Kombination aus Beschleunigung und Lenkung mittels linkem Analogstick, zwingt euren Daumen nach einigen Runden zu einer Pause.

Der Singleplayer ist durch die Vielzahl an modifizierbaren Fahrzeugen, den unterschiedlichen Strecken, Spielmodi und dem Waffenarsenal schon sehr abwechslungsreich und verspricht ein ausgedehntes Spielerlebnis. Der richtige Spaß kommt mit den richtigen Kontrahenten aber erst online auf. Hier stehen die üblichen Spielvarianten Deathmatch und Co zur Verfügung. Wer gerade mal keinen Draht zur Außenwelt hat, darf sich aber auch lokal oder via Systemlink zu viert bekämpfen.

Wer die Investition in den mit 1200 Microsoft Points doch recht hochpreisigen Titel noch scheut, der sollte in jedem Fall mal einen Blick auf die Demo zum Spiel werfen.


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Silver-Award
8