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Wer Retrogames mag, den erfreut es: Das nächste Oldschool-Game im Pixelstil ist auf unserer Xbox eingtrudelt und in Radical Rabbit Stew geht alles darum, leckeren Haseneintopf zu machen. Warum sich das „Kochspiel“ eher wie ein Minigame anfühlt und nur für kurze Zeit unterhaltsam ist, erfahrt ihr in unserem Review.

Lecker Hasenbraten?

Die aberwitzige Story ist ein kleiner Aufhänger und erklärt, warum ihr als ungeklärtes, blaues Irgendwas Jagd auf böse Hasen macht. Euer Spielziel ist denkbar einfach: Alle einfangen und kochen. Dies geschieht mittels einzelner Levels, die meist ganz auf einen Bildschirm passen. Hier schlagt ihr mit eurem Holzlöffel zu und seht zu, dass die Hasen in die passenden Töpfe fliegen. Das geschieht nach genauen Wegen – anfangs ist alles sehr easy, doch später entstehen mit mehreren Hasen, vielen Wegen und Fallen echte Rätsel. Seht euch dazu am besten das Gameplay im Let’s Play an, dann versteht ihr, wie es funktioniert.

So läuft es dann aber jedes Mal ähnlich ab. In der Überwelt, die derjenigen aus Super Mario Bros 3 ähnelt, wählt ihr das nächste Level und los geht’s. Erst schaut man sich in Ruhe das Level an – denn auf die Lösung kommt man normalerweise einfach mit viel Überlegen; hier geht Studieren vor Probieren. Das Gameplay ist schon irgendwie witzig. Als ich meinen ersten Erfolg freischaltete, weil ich einen Hasen von Bumper zu Bumper so lange habe hin und her springen lassen, dass er explodiert ist, musste ich schon lachen. Allerdings hat man das Level nicht geschafft, wenn der Hase „außerhalb“ des Levels geschlagen wird oder einen anderen Tod als den im Kochtopf findet.

Gut für zwischendurch, auf Dauer langweilig

Die Pixeloptik ist nicht jedermanns Sache, aber natürlich auf das Gameplay abgestimmt. Man hätte sich ein paar Details mehr gewünscht, aber witzige und gut gemachte Mini-Zwischensequenzen trösten darüber hinweg. Und dennoch: Was sich grafisch wiederholt, wiederholt sich auch im Gameplay. Level für Level kämpft man sich nach vorne und löst die kleinen Rätsel. Das ist kurzweiliger Spaß, aber nach spätestens einer Stunde konstantem Gameplay auch ganz schön langweilig und einseitig.

Zwar gibt es immer wieder kleine Bosslevel zur Abwechslung und trickreiche Spieler versuchen ebenfalls die blauen Münzen, die sich in den Level befinden, zu erlangen, aber insgesamt bietet das Spiel dennoch nicht sehr viel Unterschiedliches. Es gibt hier reichlich Level zu entdecken, die Spielmechanik funktioniert, aber ein Dauerspaß-Garant ist es nicht. Cool ist, dass es einen Level-Editor gibt, mit dem ihr eure eigenen fiesen Rätsel bauen könnt. Ihr könnt sogar gebaute Level aus dem Internet herunterladen und ausprobieren! (das Prinzip erinnert an Super Mario Maker)

Unterhaltsam ist aber der lokale Multiplayer, der ebenfalls für zwischendurch Chaos-Spaß bringen kann. Hier geht es immer gegeneinander und man versucht, so viele Hasen wie möglich in einen Kessel in der Mitte zu befördern. Wenn der Topf voll ist, wird geschaut, wer mehr Hasen kochen konnte. Lustig und manchmal echt nervenzerreißend. Es erinnert ein wenig an alte Bomberman-Spiele.

Fazit

Für Zwischendurch: Ja, macht auf alle Fälle Spaß und ist kurzweilig, unterhaltsam. Für mehr als eine Stunde am Stück: Auf keinen Fall. Radical Rabbit Stew bietet nämlich insgesamt zu wenig Abwechslung, als dass es auf Dauer wirklich begeistern könnte. Auch wenn immer wieder neue kleine Gameplaymechaniken auftauchen, die Level unterschiedlich designt wurden und der lokale Multiplayer eine kleine Ablenkung bietet: Insgesamt kann das immergleiche Spielprinzip, die Pixeloptik und das Old-School-Gameplay nicht lange begeistern. Es wirkt eher wie ein Titel, der auf dem Smartphone ein sinnvoller Zeitvertreib auf der Bushaltestelle wäre (vielleicht zukünftig mit Xbox Game Streaming und der Cloud…?).


Bewertung

Pro

  • Süße Pixeloptik
  • Einfaches, schnelles Gameplay
  • Kurzweiliger Multiplayer

Contra

  • Gameplay insgesamt zu einseitig
  • Pixel-Optik kann auch anstrengen
  • Nur für Zwischendurch

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 6 von 10
6/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Umfang 7 von 10
7/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
6

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