
Ein Zirkus ist schon ein seltsamer Ort. Irgendwie fasziniert das Spektakel und bekommt einiges zu sehen, auf der anderen Seite ist es ein mysteriöser, fast schon unheimlicher Ort voller verrückter Gestalten. Bei Willy, dem unfreiwilligen Helden in Penarium überwiegt die Faszination. Wenn ihr jetzt auch neugierig auf den Titel geworden seid, lasst euch von uns in diese wundersame Welt entführen.
Grafik
Eine Reise in die Vergangenheit zeigt sich bei Penarium nicht nur in der Thematik eines umherreisenden Zirkus, nein auch die Optik setzt auf Nostalgie. Feinste 8-bit-Kost wird dem Videospielgourmet gereicht - falls er sich daran noch nicht sattgegessen hat. Ob einem der Pixelstil nun gefällt ist Geschmackssache. Sicher passt er aber zu dem Genre des Platformers. Und in dem Genre ist eine flüssige Darstellung ohne Ablenkung durch viele Objekte nun einmal wichtiger als Grafiken in Hochglanz. Nüchtern betrachtet bietet der Titel allerdings kaum Highlights in dieser Kategorie.
Sound
Wer feinste Klänge erwartet, sollte die Manege nicht betreten. Wagt man allerdings Platz zu nehmen könnte man positiv überrascht werden. Da wäre zum einen der Sprecher, der in kurzen Zwischensequenzen die Hintergrundgeschichte erzählt und für eine schöne Atmosphäre sorgt. Auf der anderen Seite passen die im Hintergrund dudelnden Melodien zu der gesamten Thematik von Penarium und bleiben sogar ein wenig im Kopf. Garniert wird der Ausflug in den Zirkus mit Soundeffekten, die zu erwarten sind, allerdings auch nicht aus der Menge herausragen.
Story
Niemand mag Willy - außer sein Vater, der liebt ihn. Gemeinsam arbeiten die beiden auf dem Feld als ein unheimlicher Zirkus in der Nähe Halt macht. Willy ist sofort fasziniert und betritt voller Neugierde auf mögliche Abenteuer das Zelt. Abenteuer bekommt er auch zu sehen... nur nicht so wie er es sich vorgestellt hat. Denn er wird entführt und ist fortan die Attraktion in der wandernden Arena. Seine Freiheit kann der etwas übergewichtige Bauernjunge nur dann wiedererlangen, wenn er all die Hindernisse meistert und zum Champion wird.
Umfang
Wenn man gerade dabei ist, so richtig im Spiel angekommen zu sein, ist es auch schon wieder vorbei. Geübte Spieler werden nach etwa 3 Stunden sämtliche Level - 30 an der Zahl - geschafft haben. Anschließend gibt es nicht mehr viel zu tun, außer man will sich an den Herausforderungen versuchen, in denen man so lange spielt bis man stirbt. Für etwas Kurzweil sorgt dann noch der Multiplayermodus, allerdings wird auch dieser wohl kaum lange vor die Konsole fesseln können. Insgesamt hat man also nach rund 4 - 5 Stunden alles gesehen, Jäger verlorener Achievements brauchen vielleicht noch ein wenig länger, falls sie alle Erfolge sammeln wollen.
Spielspaß
Ein wenig frustresistent muss man in Penarium schon sein. Andernfalls könnt der geliebte Controller recht schnell in der Ecke landen. Denn der Titel will gemein sein, man soll die Qualen von Willy am eigenen Leibe erfahren. Mir persönlich hat das Rumgehüpfe auf den Plattformen, immer auf der Hut vor all den todbringen Fallen, ganz gut gefallen. Für Zwischendurch macht das Spiel eine gute Figur. Ein wenig länger hätte es dann aber durchaus sein dürfen.
Gameplay
Überleben ist alles - na gut, und das Erledigen der einzelnen Aufgaben. So gilt es z.B. Kisten zu zerstören, Tränke in die richtigen Kessel zu kippen, Ballons zum Platzen zu bringen oder im Stile von Simon Says Knöpfe in der richtigen Reihenfolge zu drücken. Klingt recht einfach und harmlos, allerdings machen einem die dutzenden Fallen einen Strich durch die Rechnung.
So wird man beispielsweise von Raketen verfolgt, Kugeln rollen über die einzelnen Plattformen, auf denen man sich bewegt oder Maschinengewehre feuern von der Decke. Und wenn man ein paar Level geschafft hat, werden einzelnen Fallen dann auch noch kombiniert und das Chaos auf dem Bildschirm ist perfekt. In dem Durcheinander gilt es dann, die Aufgaben zu bewältigen, während auf die Fallen geachtet werden muss. Stirbt man fängt man von vorne an. Insgesamt ist Penarium also einfach erlernt aber nur schwerlich gemeistert.
Multiplayer
Lokal könnt ihr mit einer weiteren Person in der Arena euer Glück versuchen. Dabei entschiedet ihr, ob ihr gegeneinander oder kooperativ antreten wollt. In beiden Modi gilt es allerdings Schalter zu drücken. Entweder halt vor dem Gegner oder, im Koop, gemeinsam. Dann allerdings müssen beide gleichzeitig auf zwei Schaltern stehen bis es weitergehen kann. Auch hier spielt man so lange, bis entweder einer gewonnen hat oder beide sterben.
Fazit
Wer einen kleinen Spaß für Zwischendurch auf der Xbox One Konsole sucht, der könnte mit Penarium glücklich werden.
Man sollte allerdings kein Problem mit Pixelgrafik haben, frustresistent sein und zudem vorher überlegen, ob einem der doch recht kurze Spaß 8,99 EUR wert sind - einen Wiederspielwert hat der Titel nicht.
Spielt man lieber gemeinsam sollte man sich weiter umsehen. Zwar ist die Ergänzung durch einen Multiplayer eine nette Idee, allerdings dürfte dieser niemanden lange begeistern. Da hätte man lieber darauf verzichten und dem Spiel weitere Level spendieren sollen.