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Pacer ist der geistige Nachfolger von Wipeout. Als solcher hat das Spiel natürlich große Fußstapfen auszufüllen. Das Spiel ist von den gleichen Machern und so erwarten wir erneut schnelle futuristische Rennen mit einem großen Spaßfaktor. Ob das den Entwicklern gelungen ist, erfahrt ihr im Test bei uns.

Am Anfang ist zunächst einmal Stille?!

Wir entscheiden uns für den empfohlenen Racer und starten auch gleich mal ins erste Rennen. Die Strecken sehen zunächst in der Vorschau ein wenig nun altbacken aus aber evtl. hat der Entwickler hier auch kein optimales Preview. Wir sind gespannt.
Es geht zum Rennen. Wir stehen mit den anderen Kandidaten am Start und warten auf das Go. Das kommt auch und das Rennen geht los. Oder... auch nicht. Wir drücken LT und nichts passiert. Wir drücken RT, gleiches Ergebnis. O...kay. Es gibt vom Spiel auch keinen Hinweis. Während die anderen also schon längst in Villa Riva ein kühles Bier trinken, kämpfen wir noch mit der Steuerung und probieren alle Buttons aus. Man könnte auch in das Controller-Layout schauen aber ich wollte jetzt einfach mal ausprobieren, wie intuitiv der Racer ist.

Beim "X" macht der Racer dann endlich einen Satz nach vorne und knallt in die nächste Leitplanke. Hmmmm. Blöderweise hängt hier der Boost drauf und es bringt natürlich nur temporär etwas. Die gewünschte Wirkung tritt dann endlich beim "A"-Button ein und der Racer bewegt sich nach vorne. Natürlich wieder in die nächste Leitplanke.

Gut, so hatte ich mir das Spiel nicht vorgestellt. Man muss vorsichtig austarieren, wieviel Gas man wo gibt und kann nicht einfach drauf los brettern. Das ist sehr schade, denn ich hatte noch aus Wipeout-Zeiten in Erinnerung, dass gerade der arcadige Spaß-Faktor großgeschrieben wurde.

Nachdem wir uns jetzt endlich von der Stelle bewegen, kann man sich endlich auf die Strecke konzentrieren.

Optisch monotone Strecken

Die Strecken von Wipeout waren damals zwar nicht optisch hochanspruchsvoll aber dafür boten sie eine schöne Farbenpracht. Das ist hier anders. Die Strecken sind in grau / braun Tönen gehalten und wirken wie ausrangiert.

Das macht irgendwie wenig Bock auf mehr. Auch nachdem wir ein paar andere Tracks ausprobiert haben, wird klar, dass es sich hierbei um den Stil des Spiels handelt. Optisch fühlen sich die Strecken an, als hätte man diese von der 360 portiert und dann vergessen anzumalen.

Rabiate Action und Karriere

Dafür aber gibt es zumindest bei den Rennen selbst ein Licht am Ende des Tunnels. Die Gegner sind erstaunlich aggressiv und schrecken auch nicht davor zurück, euch mal von der Strecke zu drängen. Das weckt Kampfgeist und macht Spaß. Hat man sich dann noch an die sehr eigenwillige Steuerung gewöhnt, kann man mit der Kombination aus Gas-Boost und den Luftbremsen anfangen, die Gegner taktisch auszubremsen.

Das wichtigeste Element von Racer ist allerdings die Karriere. Hier lässt man sich von diversen Sponsoren anwerben und fährt nicht nur die Rennen für diese, sondern muss ebenfalls deren Ziele erfüllen. Der eine will beispielsweise sein Fahrzeug an der Spitze sehen, während der nächste einen ausgiebigen Waffentest wünscht.

Mit der gewonnenen Kohle kann man dann sein Fahrzeug verbessern und dieses ausbauen. Etwas schade ist hierbei, dass man die visuellen Anpassungen im Karrieremodus nicht sehen kann, da das Aussehen des Fahrzeugs vom Sponsor abhängt. Anstelle dessen sieht man diese dann im Quick-Play Modus.

Im Multiplayer gibt es dann das übliche Kopf-an-Kopf-Rennen mit Freunden. Das ist ganz spaßig, kann aber nicht mit so umfangreichen Features wie dem Karriere-Modus überzeugen.

Fehlende Langzeitmotivation

Ist man einmal durch den Karriere-Modus durch, so bleibt im Grunde nur der mäßige Multiplayer oder der Quick-Play-Modus. Beide sind vom Umfang her nicht vergleichbar und bieten eigentlich nur Schema F an Rennen. Ein richtiges Endgame, das einen auf Dauer motiviert am Ball zu bleiben, gibt es so also nicht.

Fazit

Pacer kann nicht so ganz die Begeisterung aus früheren Wipeout-Zeiten aufleben lassen. Grund dafür ist das nicht ganz so arcadige Verhalten des Racers. Die eigenwillige Steuerung aus Gas auf "A" und dem Turbo auf der "X"-Taste will erst mal erlernt werden. Zusätzlich dazu machen es einem die Gegner nicht leicht und man beißt als Newbie am Anfang schnell in die virtuelle Leitplanke.

Optisch kann Pacer ebenfalls nicht so recht überzeugen. Die Farbtöne und Grafik im Allgemeinen fühlt sich nicht auf Standard-Niveau anderer Rennspiele. Und damit meine ich jetzt Rennspiele der Xbox One-Generation.

Hat man sich mit der eigenwilligen Steuerung angefreundet und mit den fummeligen Menüs, kann man jedoch durchaus Spaß mit dem Spiel haben. Die Gegner sind forsch und man muss ordentlich taktieren, um die Rennen zu gewinnen. Abgerundet wird das Spiel dann durch den Karriere Modus, der gerade Solospielern durch die ganzen Sponsoren und Aufgaben lange Zeit bei der Stange halten kann.


Bewertung

Pro

  • Schnelle Action
  • Umfangreicher Karriere-Modus
  • Aggressive Gegner-KI
  • Anpassungsmöglichkeiten des eigenen Fahrzeugs

Contra

  • Strecken sind optisch schwach
  • Steuerung sehr eigenwillig
  • Unnötig umständliche Menüs

Grafik 5 von 10
5/10
Sound / Musik 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
Gameplay/Steuerung 5 von 10
5/10
6

1 Kommentar

XBU Philippe Di, 23.03.2021, 11:44 Uhr

Wie schon gesagt: Das Grau in Grau stört mich am meisten. Das muss einfach überall fetzen und bunt und knallig sein, ansonsten kann so ein Arcaderacer sehr schenll langweilig werden. Den gleichen Effekt hatte ich bei Grip. Das ist auch nach einer Weile langweilig, obwohl es eigentlich recht gutes Gameplay hat. Aber man denke an Spiele wie Mario Kart oder sogar Forza Horizon, welches es auch schafft, deutlich abwechslungsreicher und bunter zu sein. Das Monochrome geht mir vor allem bei Rennspielen, die sich eh meist sehr, sehr ähnlich spielen, auf den Keks.