Page

Nachdem der Horror-Schocker schon auf dem PC und auf der Playstation 4 für Begeisterung sorgte, dürfen sich jetzt auch Xbox One-Besitzer an dem Horror-Schmankerl zu schaffen machen. Hierzu führt uns das Spiel zu der Nervenheilanstalt Mount Massive und ein was steht schon zu Beginn fest: es gehen schreckliche Dinge an diesem Ort vor. Ob Red Barrels auch auf der Xbox One überzeugen kann, klären wir in unserem neuen Test zum Spiel.

An einem regnerischen Abend erreicht der unabhängige Journalist Miles Upshur, die Nervenheilanstalt Mount Massive. Nur mit seiner Kamera bewaffnet, betritt er das Gelände. Der Wind peitscht an uns vorbei und wirbelt Laub auf. Im halbdunkeln liegt die Heilanstalt vor uns. Eine Gestalt taucht an einem Fenster auf und sorgt für ein mulmiges Gefühl. Was geht hier vor und warum ist der Haupteingang verriegelt?

Der Weg führt nur über ein Gerüst an der Seite des Gebäudes rein. Die Kletterpartie geht überraschend flüssig von der Hand und auch die Kameraführung passt sich gut an. Oben angekommen, steigen wir durch ein geöffnetes Fenster ein und befinden uns mitten in einem abgedunkelten Raum. Hier hilft nur die Kamera, welche über eine Nachtbildfunktion verfügt.

Die Nachtsicht fühlt sich realistisch an. In völliger Dunkelheit sehen wir nur die grünlich wirkende Umgebung und anhand der Umrisse können wir uns gut orientieren. Die Tür, welche sich am anderen Ende des Raumes befindet, ist nicht ganz geschlossen und durch den Spalt dringt Licht ins Dunkle, was bei aktivierten Nachtmodus blendet.

Hinter Tür merken wir langsam, dass schreckliche Dinge in Mount Massive vorgegangen sein mögen. Die Wände sind blutverschmiert und auf den Boden führen dunkelrote Fußabdrücke entlang. Die Lampen flimmern im Gang und die Atmosphäre wirkt beängstigend. Zudem ist alles da, was eine echte Horror-Kulisse ausmacht. Die blutigen Gänge beherbergen geschundene Leichen und in vielen Toiletten wurden Gliedmaßen heruntergespült oder zumindest versucht, denn meistens ragt noch ein abgetrennter Arm aus dem Klo.

Grafisch macht Outlast wirklich einiges her. Die flüssigen Bewegungen und Renneinlagen wirken allesamt authentisch und die Atmosphäre in der Nervenheilanstalt wurde mit viel Liebe zum Detail hergerichtet. An schrecklichen Bildern und Schockmomenten mangelt es nicht und das ist ja genau das, was ein Horror-Spiel ausmacht.

Ein Geräusch. Besser gesagt Schritte. Aus der Ferne hören wir einen markerschütternden Schrei, welcher uns das Blut in den Adern gefrieren lässt. Leise und vorsichtig bewegen wir uns Richtung Tür. Die Dielen knarren. Der Atem von Miles Upshur wird immer schneller. Die Musik passt sich hervorragend unserer Angst an - wird unruhiger. Der Versuch leise zu sein scheitert endgültig an der Tür - die Angeln quietschen. Unsere Angst ist auf dem Höhepunkt. Irgendetwas ist da draußen. Vorsichtig lehnen wir uns aus dem Türrahmen und werden urplötzlich entdeckt. Miles nimmt die Beine in die Hand in der Hoffnung, doch noch irgendwo ein passendes Versteck zu finden.

Die hektische Musik der Verfolgung passt sich perfekt an. Laut knallen wir die Türen hinter uns zu, damit der Verfolger kein allzu leichtes Spiel hat. Im nächsten Gang stehen wir vor drei Türen, wovon zwei vernagelt sind - eine Sackgasse! Im nächsten Augenblick befinden wir uns in einem sehr überschaubaren Raum. Schnell orientieren wir uns und stellen fest, dass sich zwei Spinde und ein Bett im Raum befinden. Unser Verfolger kommt immer näher! Die Entscheidung ist gefallen und schnell verkriechen wir uns unter dem Bett und beten, dass er uns nicht finden möge.

Unser Feind betritt den Raum. Ein beängstigender Augenblick. Er marschiert schnurstracks an unserem Versteck vorbei und hält direkt auf den Spind zu. Im nächsten Moment vernehmen wir ein knallendes Geräusch und uns ist bewusst, dass er mit aller Gewalt den Spind aufgebrochen hat. Wutentbrannt findet er nichts vor. Faselt etwas von einem Geist und verlässt den Raum.

Nicht nur der Atem von Miles kommt langsam wieder zur Ruhe. Auch unser Puls normalisiert sich und die stimmungsvolle Musik geht wieder in düstere, aber langsamere Klänge über.

An dieser Stelle muss einfach gesagt werden, dass die Entwickler soundtechnische eine fantastische Arbeit geleistet haben, welche vor allem über eine gute Soundanlage perfekt zur Geltung kommt. Aber aufgepasst, es ist nichts für schwache Nerven!

Es begann alles damit, dass der Journalist und Hauptprotagonist Miles Upshur einen anonymen Hinweis bekam. In dieser besagten E-Mail steht, dass der pure Wahnsinn in der Nervenanstalt ausgebrochen ist und dringend einer Aufklärung bedarf. Daraufhin zeigt Miles Interesse und macht sich an einem verregneten Abend auf den Weg.

Dort angekommen, verschafft er sich heimlich Zutritt und erkunden auf eigene Faust die Anlage. Bewaffnet ist er dabei nur mit einem Notizblock und seiner Kamera. Immer auf der Suche nach der Wahrheit. Mehr wollen wir euch nicht verraten. Doch ein was steht fest. In der Nervenheilanstalt Mount Massive sind schreckliche Dinge geschehen und der Wahnsinn ist noch längst nicht zu Ende...

Ihr könnt Outlast auf verschiedenen Schwierigkeitsgraden durchspielen, welche alle zu Beginn ausgewählt werden können. Es muss also nicht erst das Spiel auf dem normalen Modus durchgespielt werden, damit der extreme Schwierigkeitsgrad freigeschalten wird. Dieser nennt sich Albtraum-Modus und er macht seinem Namen alle Ehre, denn stirbt der Spieler, dann darf er gleich nochmal von vorn anfangen - es gibt nämlich keinerlei Speicherpunkte.

Je nach eingestellter Schwierigkeit, verändert sich selbstverständlich die Spielzeit. Wenn ihr genug Mut und Ausdauer beweist, dann habt ihr mit Outlast wenigsten acht Stunden Spielspaß.

Outlast bietet neben dem Hauptspiel noch zwei Nebenaufgaben. Zum einen gilt es aus der Anstalt viele Dokumente und Patientenakten zu sammeln. Diese liegen offen herum und geben interessante Details über die Geschichte der Anstalt, deren Insassen und füttern die Story mit weiteren Informationen.

Zum anderen gilt es bestimmte Momente mit der Kamera aufzunehmen und so zu dokumentieren. Zum Beispiel filmen wir gleich am Anfang des Spiels einen Insassen, welcher mit einem Speer aufgespießt wurde. Wir zeichneten die letzten Minuten auf, bevor er das das Zeitliche segnet. Zur Belohnung bekommen wir wieder neue Details und erfahren mehr über die Umstände, die in der Anstalt herrschen.

In einem Horror-Spiel über Spielspaß zu reden, ist schon ein wenig grotesk. Nichtsdestotrotz müssen wir zugeben, dass Outlast den Spieler am Bildschirm fesselt. Trotz des blassen Hauptprotagonisten und der nicht immer spannenden Story, bietet Outlast jede Menge Nervenkitzel.

Die Verfolgungsjagden sind sehr gut inszeniert und werden von einer passenden musikalischen Untermalung, authentischen Geräuschen und einer stimmigen Kulisse perfekt in Szene gesetzt.

Die gesamte Umgebung ist ins rechte Bild gerückt und dem Spieler wird eine glaubwürdige Nervenanstalt geliefert, was die Herzen der Horror-Fans höher schlagen lässt.

Wie schon angedeutet, begibt sich Miles Upshur lediglich mit seiner Kamera und seinem Notizblock in die Nervenheilanstalt Mount Massive. Die Kamera wird uns vor allem in dunklen Räumen einen Bärendienst erweisen, denn sie verfügt über einen sogenannten Nacht-Modus. Doch verschlingt dieser auch einen Berg an Batterien, welche wir in der gesamten Anstalt finden können. Doch sollte wir sparsam damit umgehen, denn einem Irren in völliger Dunkelheit zu begegnen, ist ein sicheres Todesurteil.

Da sich Miles weder mit Waffen oder seinen Fäusten zur Wehr setzt, bleibt uns nur die Flucht vor dem Feind. Dabei bahnen wir uns so schnell wie möglich den Weg durch die Gänge, knallen dem Verfolger sämtliche Türen vor der Nase zu, um dessen Lauf ein wenig zu verlangsamen. Danach heißt es nur noch sich in einer Ecke, unter dem Bett oder auch mal in einem Spind zu verstecken und  mucksmäuschenstill abzuwarten, dass der Irre die Lust verliert und die Verfolgung aufgibt.

Outlast bietet zwar jede Menge Gewalt, kommt dabei aber ohne jegliche Kampfszenen aus. Wer sich auf ein Gemetzel mit den Insassen gefreut hat, der wird schwer enttäuscht sein. Stattdessen bietet Outlast ein gruseliges Versteckspiel, was an Spannung fast nicht zu überbieten ist.

Fazit

Der Raum ist stockdunkel. Nur der Nacht-Modus der Kamera hilft bei der Orientierung. Ein markerschütternder Schrei. Schritte. Da ist etwas. Der Puls steigt...

Das sind genau diese Schlüsselmomente, die ein Horror-Spiel einzigartig machen und Outlast bietet davon jede Menge. Dabei wird das Spiel von authentischen Geräuschen und einer spannenden Musik begleitet.

Auch die Grafik ist absolut zeitgemäß und die Entwickler von Red Barrels haben im Levelaufbau viel Liebe zum Detail bewiesen. Seien es abgehackte Gliedmaßen, blutverschmierte Wände oder einfach das flackernde Licht am Ende des Korridors. Die Umgebung wirkt zu jedem Zeitpunkt des Spiels passend.

Letzten Endes steht fest, dass Outlast für knapp 20 Euro einen Horror-Trip der Extraklasse bietet und dafür gibt es zurecht einen XBoxUser Special Award!


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award