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Wenn es um einen Referenz-Titel im Sport-Genre der Videospielwelt geht, ist eine Nennung der NHL-Reihe von EA Sports nicht mehr weit. Kein Wunder, dann man räumt fast jedes Jahr diverse Auszeichnungen für die Spiele ab. Natürlich folgt auch in diesem Jahr wieder ein Update und es wird für die Entwickler sicherlich nicht leichter, echte Neuerungen vorzustellen. Wir sind ab aufs Eis und haben geschaut, ob wir Neuerungen entdecken.

Ultimate Team on Ice

Was man vor gut anderthalb Jahren erstmals für FIFA 09 mit einer herunterladbaren Spielerweiterung auf den Markt brachte, gibt es nun auch erstmal auf dem virtuellen Eis: Das Ultimate Team ist da. Damit ist es nun Sammelfans auch möglich, die virtuellen Päckchen mit Spielern und Aktionskarten durch Spiele und Turniererfolge zu erwerben und sein Team ständig zu verbessern. Neben der virtuellen Bezahlung kann man sich auch an Microsoft Points arm kaufen, was aber natürlich nicht zu empfehlen ist.

Die an sich gute Idee, das Spiel durch den neuen Modus aufzufrischen, wird aber durch einige Dinge leicht getrübt. Zunächst einmal wird man völlig verwundert und auch teilweise überfordert sein, wenn sich nach dem aus dem Vorgänger bekannten (und daher langweiligen Tutorial mit kaum Neuerungen) das Ultimate Team-Tutorial anschließt. Zum einen kommt dieses nur in Englischer Sprache daher und wird oben in kleiner Schrift auf Deutsch untertitelt, zum anderen ist es in derart schneller Geschwindigkeit präsentiert, dass es nahezu nutzlos ist. Wie soll man gleichzeitig den Bildern und Eingaben folgen, wenn man oben noch den Text lesen möchte? Das ist nahezu unmöglich und daher völlig unverständlich, dass dies so derart lieblos in die Startroutine des Spiels gequetscht wurde. In Deutscher Sprache und langsamer präsentiert mit der Möglichkeit, es auf Wunsch abzubrechen, wäre sicher sinnvoll gewesen.

Darüberhinaus findet sich die Lieblosigkeit auch in anderen Punkten des Modus wieder. Alles wirkt total unübersichtlich und überhaupt nicht gut strukturiert. Man kann sich zum Beispiel seinen Stapel neuer, verfügbarer Spieler-Karten nicht so einfach anschauen und dann auf den Kader verteilen, sondern muss den Weg von einem Kaderplatz starten wählen und dann seine Karten durchblättern, inklusive der bereits vorhandenen Spielerkarten. Hier ist jeder Moment mit einem Stapel neuer Karten eine Qual, denn man muss viel zu viel Zeit darin investieren, die Karten zuzuordnen und die besten Spieler zu finden.

Das hätte man besser strukturieren müssen genau wie den Einsatz der Aktionskarten für zum Beispiel Training und Vertragsverlängerungen. Auch hier kann man nur über einen Spieler auf seine Karten zugreifen und nicht umgekehrt. Zudem fehlen weitere Kaderlisten oder Sortiermöglichkeiten, um nach bestimmten Kriterien zu filtern. Alles wirkt leider noch ziemlich unaufgeräumt und lückenhaft. Dafür kann man dann aber wie bei FIFA Offline und Online Einzelspiele und Turniere starten, die mit dem Ultimate Team für Abwechslung zum NHL-Alltag sorgen.

Be-A-WasDuWillst

Das Ultimate Team ist die größte Neuerung in Sachen Spielmodi und so gibt es ansonsten gewohnte Kost, die aber in den letzten Jahren schon immer eher im Bereich Feinkost als zur Hausmannskost zuzuordnen war. Es ist natürlich für die Entwickler auch schwierig, Jahr für Jahr neue Dinge zu implementieren, wenn schon alles vorhanden ist. Natürlich gibt es auch NHL 11 all die bekannten Spielmodi vom Schnell-Spielen offline bis hin zu umfangreichen Turnieren oder Ligen online.

Im Vordergrund von NHL 11 steht aber sicherlich der virtuelle Eishockey-Crack, den man zu Beginn des Spiels anlegt und mit dem man vor allem im Be-A-Pro Karrieremodus sowie online in der EA Hockey League spielt. Durch Erfolge in den Spielen sammelt man Erfahrungsprunkte, die man dazu einsetzen kann, den Spieler zu verbessern. Zusätzlich dazu gibt es die Möglichkeit, sogenannte Boosts freizuschalten, die sozusagen als Joker bestimmte Eigenschaften des Spielers erhöhen.

Diese Boosts bekommt man durch das Erreichen bestimmter Erfolge in den unterschiedlichsten Spielmodi's, was auch aufzeigt, wie hoch die Bedeutung des selbst erstellten Profis ist. Selbst durch bestimmte Erfolge im Be-A-GM-Modus, wo man als General Manager wie gewohnt die Geschicke eines Vereins leitet und zwischendurch selber spielen kann, schaltet man Boosts bzw. Slots frei. Insgesamt steckt aber ein gelungenes Prinzip dahinter, um mehr von dem Spiel NHL 11 kennenzulernen und dabei aber immer den "Hauptdarsteller" ein Stück weiter zu entwickeln. Langeweile sollte erst einmal nicht aufkommen und der Spieler entscheidet, wo er zuerst Pirouetten drehen möchte.

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Fazit

Es ist für die Entwickler nicht leicht, Jahr für Jahr die Käufer zu überraschen und ein bereits sehr gutes Spiel noch besser und interessanter zu machen. Die größte Neuerung ist der aus FIFA-bekannte Ultimate Team Modus, der das Spiel grandios erweitert, allerdings auch noch einige Schwächen in Sachen Übersichtlichkeit und Funktion aufweist.

Die Physik-Engine wurde überarbeitet und vor allem um einige kleine Elemente ergänzt, die für zusätzlichen Schwung sorgen. So sind die neuen Spielsituationen durch zerbrochene Schläger abwechslungsreich, das Bully-System bringt mehr Variationen und das Hit&Check-System sorgt für umwerfende Ergebnisse.

Ansonsten bekommt man das auf hohem Niveau geliefert, was man schon aus Vorgängern kennt: Viele Spielmodi, unterhaltsame Multiplayer-Events und lizenzierte Teams inklusive der DEL werden optisch hervorragend präsentiert und akustisch glänzend in Szene gesetzt.


Bewertung

Pro

  • Top-Kommentatoren wie im Fernsehen
  • Neues Gameplayfeatures "Zebrochener Schläger"
  • Schneller und rockiger Soundtrack passend zum Spiel
  • Integration diverser Spielmodi für die Pro-Entwicklung
  • Neues Ultimate Team Feature für Sammel-Fans

Contra

  • Einige Ultimate Team Features sehr unübersichtlich
  • Kauf von Kartenpacks oder Player-Boosts mit Microsoft Points zu teuer

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 10 von 10
10/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

8 Kommentare

XBU Razor Do, 23.09.2010, 09:17 Uhr

- Du kannst dir wieder nen Stick entweder von der Bank oder nem Kameraden holen.
- Wenn du zu sher gecheckt wirst, kann es vorkommen daß du den Stick einfach so verlierst. Den kannst du dann wieder aufheben. Einen kaputten nicht.

XBU MrHyde Do, 23.09.2010, 09:13 Uhr

RazorFCB schrieb:
Man kann verlorene Sticks aufheben, das geht schon.

:shock: - Nimmt der dann nur zebrochene nicht wieder auf? Weil da ging gar nix und ich musste mir bisher immer an der Bank nen neuen Stick holen.

XBU Razor Do, 23.09.2010, 09:03 Uhr

Man kann verlorene Sticks aufheben, das geht schon.

XBU MrHyde Do, 23.09.2010, 08:29 Uhr

Stimmt, dass Schläger-Brechen kommt zu Standardmässig oft vor, da wollte man wohl das neue Feature auch "zeigen", zumal ich es nicht verkehrt gefunden hätte, wenn man verlorene Schläger auch aufheben könnte .. .die müssen ja nicht gleich zerbrechen, verlorene Sticks gibts da ja in echt öfter.

Das mit dem Torhüter ist mir auch aufgefallen.. ich hatte online mit meinem UT Team und einem 62er Torwart nicht den Hauch einer Chance gegen Stürmer Marke Iginla & Co.

Was mich im Nachhinein noch geärgert hat: Es gab keine :gs für den +9 Boost in EAHL, als ich in "Jetzt spielen" das Match gemacht habe... grrrr.

XBU Razor Mi, 22.09.2010, 19:20 Uhr

Ich weis nicht obe das Spiel 91% verdient hat. Ich spiele NHL seit 1996, jeden Titel. Aber dieses mal sind EA auf der Stelle getreten. Angefangen beim EASHL Modus, in dem nur noch 1 Team der Manschaft aufs Eis kann, die anderen schaun in die Röhre wenn mehr als 6 Leute in der Kabine sind. Das Spiel spielt sich insgesamt langsamer, ungefähr so als wenn man vorher nen Sportwagen gefahren hat und jetzt mit nem LKW rumgurken muss. Die Sticks brechen zu oft. Absolut unrealistisch. In meiner Liga muss ich mit Atlanta spielen. Hatte neulich ein Spiel gegen Washington. AlexO ist da ein absoluter Superheld. Den hält nix auf. Kein Check, nix. Der Unterschied zwischen einem 90er Spieler und einem 80er Spieler ist in meinen Augen zu gewaltig. Da kann ich gleich mit den Windsor Spitfire antreten. Mein 82er Torhüter hält aber mal gar nix. 4 mal hat er sich den Puck allein reingehaun. Der UT Modus ist irgendwie unfertig. Man merkt daß noch mehr Potential da ist und daß EA gewollt hat, aber anscheinen haben sie keine richtigen Ideen gehabt, ausser abzukassieren. Die Präsentation könnten sie auch mal mehr wie im TV machen. Top ist, daß jetzt die ganzen kanadischen Jugendligen wie die OHL dabei sind. Das gibt dem Spiel mehr Tiefe.

Nichtdestotrotz ist es NHL, und daher gut :-)

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