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Eigentlich hatte sich EA nach NBA Live 10 vom Basketball-Court zurückgezogen. Aber eben nur eigentlich, denn mit dem Beginn der neuen Konsolengeneration, holt Electronic Arts die totgeglaubte NBA Live-Reihe aus der Versenkung zurück. Das Comeback  entpuppte sich allerdings schnell als Desaster. Doch die Entwickler haben noch lange nicht aufgegeben und geloben mit NBA Live 15 Besserung. Voller Neugier haben wir einen Blick auf die neue Basketball-Simulation geworfen und ob EA nun endlich der große Wurf gelungen ist, lest ihr in unserem neuen Review auf XBoxUser.de.

Ein Blick in die Vergangenheit

Bevor wir jedoch zu NBA Live 15 kommen, werfen wir nochmal einen kurzen Blick auf die Vorgänger. Die Geschichte um NBA Live fing mit der Veröffentlichung von NBA Live 95 im Jahre 1994 an. Es war der Startschuss für eine beliebte Basketball-Videospielreihe, die sich einer sehr großen Beliebtheit erfreuen durfte. In den nächsten Jahren konnte sich NBA Live schnell weiterentwickeln. Dank der rasanten Entwicklung der Hardware, konnte die Grafik immer schneller auf ein für damalige Zeiten fantastisches Niveau gehoben werden. Es gelang den Entwicklern auch immer besser, die Grenzen der Technik weiter auszureizen, was nicht nur zu einer verbesserten Engine, sondern auch zu völlig neuen Gameplay-Möglichkeiten führte. Es war eine glorreiche Zeit für EA.

Im Jahre 1999 betritt dann Sega mit ihrer NBA 2K-Reihe die Bühne der Basketball-Simulationen. Es war der Anfang einer ebenbürtigen Konkurrenz und in den darauffolgenden Jahren, lieferten sich die beiden Spiele-Serien einen erbitterten Kampf um die NBA-Krone. Es ging sogar soweit, dass sich regelrecht zwei getrennte Fanlager aufgebaut haben. Die einen schwörten auf NBA Live und die anderen bevorzugten die Simulation aus dem Hause Sega. Es war lange Zeit ein Kopf an Kopf-Rennen, wobei sich  langsam aber sicher, NBA 2K durch neue Innovationen herauskristallisierte.

Da sich 2K stetig verbesserte und das Entwicklungsjahr für Neuerungen immer ausreizte, zog sich Electronic Arts im Jahr 2011 aus dem Basketball-Geschäft zurück. NBA Live 10 war somit vorerst das letzte Spiel aus einer geschichtsträchtigen Sportspiel-Reihe. Doch nachdem bekannt gegeben wurde, dass die in die Jahre gekommene Xbox 360 von der Xbox One abgelöst wird, rafften sich die Entwickler noch einmal auf und wagten mit NBA Live 14 ein Comeback.

Es ging ein Aufschrei durch das NBA Live-Fanlager, die sich durchaus an die glorreichen Zeiten erinnern konnte. Die Hoffnung wurde mit einem Schlag wiederbelebt, dass EA wieder den Anschluss an die Weltspitze der Basketball-Simulationen schafft. Leider ging das Projekt komplett in die Hose. Die Entwickler wussten das Potential der NextGen-Grafik-Power nicht auszunutzen und servierten den enttäuschen Fans eine miese Präsentation. NBA Live strotzte vor Grafikfehlern und Lags. Hinzu kommt ein Gameplay mit unnatürlichen Animationen. Immerhin machten spätere Patches das Spiel um einiges erträglicher. Unterm Strich bleibt das Comeback aber ein Desaster.

Mit NBA Live 15 möchte EA einiges wiedergutmachen und so das verlorene Vertrauen der Fans zurückgewinnen. Auch wir sind gespannt auf das Spiel und betreten voller Neugier den Court.

Ein Blick auf das Tutorial

Los geht es mit einem faden Tutorial unter der Aufsicht von Damien Lillard, seines Zeichens Point Gards der Portland Trail Blazers und der aktuelle Coverstar von NBA Live 15. Schritt für Schritt erklärt er uns die Grundkenntnisse der Basketball-Simulation. Schon der erste Blick zeigt, dass EA an einigen Stellschrauben gedreht hat. Die Lichteffekte wirken jetzt wesentlich authentischer und sorgen für einen schönen Glanz auf dem Court. Auch anhand der Gesichtsanimation von Damien Lillard ist ein erheblicher Fortschritt gegenüber dem Vorgänger zu erkennen. Zwar sehen längst nicht alle Spieler ihren eigentlichen Ebenbildern wie aus dem Gesicht geschnitten aus, doch machen sie über weite Strecken einen vernünftigen Eindruck. Schade, dass sich die Akteure im Vergleich sehr steif bewegen. Zudem wirken die Trikots zu jedem Zeitpunkt aufgeblasen, als ob alle Feldspieler einen Föhn unter dem Dress versteckt halten.

Nachdem uns Lillard einen Einblick in das Spiel gegeben hat, starten wir sogleich automatisch mit der ersten Partie. Besser könnten die Vorzeichen gar nicht stehen, denn wir beginnen direkt mit den NBA Finals zwischen den Cleveland Cavaliers gegen die Oklahoma City Thunder in der Chesapeake Energy Arena. Zudem ist es nicht irgendein Spiel, sondern das siebte und alles entscheidende Match um den Titel.  Lasst das Spiel beginnen...

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Fazit

Unser neugieriger Blick nahm schon nachdem ersten Spiel enttäuschte Züge an, was größtenteils an der verkorksten Steuerung und dem teilweise immer noch schleierhaften Gameplay lag. Zudem ist das Spiel teilweise sehr weit von der Realität entfernt. Da passt es gerade recht, dass sich NBA Live eher wie ein Arcade-Spiel, anstatt wie eine echte Basketball-Simulation anfühlt.

Doch es sind über weite Strecken auch einige Verbesserungen zu erkennen. So macht NBA Live 15 grafisch einen wesentlich frischeren Eindruck und die Präsentation wirkt, aufgrund der ESPN Lizenz, glaubhaft. Gott sei Dank haben sich die Entwickler auch an der Kollisionsabfrage zu schaffen gemacht, die noch ein Jahr zuvor ein Graus war und jetzt halbwegs ins Bild passt. Allgemein agiert die KI jetzt mit größerem Engagement, auch wenn die Angriffe größtenteils immer nach dem gleichen Muster ablaufen.

Letzten Endes ist NBA Live 15 eine wesentliche Verbesserung zum Vorgänger. Was aber noch lange nicht heißt, dass sich die Konkurrenz fürchten muss. Bis dahin ist es für die Entwickler noch ein weiter Weg. Es gibt also auch in diesem Jahr ein klaren Sieger in der Liga der Basketball-Simulationen, der allerdings nicht aus dem Hause EA stammt.


Bewertung

Pro

  • Bessere Kollisionsabfrage
  • Engagierteres KI-Verhalten
  • Verbesserte Grafik
  • ESPN Lizenz

Contra

  • Steife Bewegungsanimation
  • Zu hohe Passgenauigkeit
  • Fragwürdige Wurftechnik
  • Langweiliges Kommentatoren-Duo
  • Spürbar zu wenig Power
  • Eintönige Atmosphäre

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 5 von 10
5/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Multiplayer 6 von 10
6/10
6

1 Kommentar

abruzi Di, 11.11.2014, 18:04 Uhr

Ich kann dem Fazit im Artikel nur zustimmen. Ich halte nichts von dem Spiel, und finde es lächerlich wie ea Mitarbeiter vor Release davon geschhwarmt haben..