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Ein Pinball-Game zu einem Adventure-Game machen? Geht nicht? Natürlich geht das. Und zwar mit dem fliegenden Gleithörnchen namens Momonga. Das japanische Nagetier fungiert als „Ball“ und mit ihm und einem Panda als Begleiter flippern wir uns durch eine bunte Welt. Wir haben das leider viel zu kurze Handy-Spiel für Xbox One getestet und verraten euch in unserem Review, warum wir mehr erwartet hatten.

Flieg, Eichhörnchen, flieg!

Die Story ist ein wenig abstrus und bei den Haaren herbeigezogen, insgesamt aber lustig und die Prämisse, dass euch ein alter, weiser Panda den Weg zum Erfolg zeigt, ist schon unterhaltsam. Vor allem, wenn ihr Momonga seid und neben Flipperpassagen auch Flugpassagen und einige andere coole Boni auf euch zukommen.

Der erste Eindruck von Momonga ist erst einmal komisch, denn die Physik ist ein wenig anders als bei anderen Pinball-Spielen. Doch man gewöhnt sich schnell daran, wenn man die ersten Level abgeschlossen und gemerkt hat, dass einiges an Gameplay von Kämpfen, Tunneln oder versteckten Arealen abhängt. Dann läuft auch schon alles wie geschmiert.

Und wieder einmal bleibt es lediglich bei Potential

Irgendwie ist es traurig, dass in letzter Zeit so viele gute Spiele herauskommen, die einfach viel zu viel ungenutztes Potential auf der Strecke bleiben lassen. Auch Momonga schafft es nicht, ein jedem einen faden Beigeschmack beim Spielen zu hinterlassen. Denn in unter einer Stunde ist man durch die "Story", d.h. durch alle regulären Level, durchgesaust. Sicherlich ist das Ganze unterhaltsam und gut gemacht. So führt jedes Level neue spannende Elemente zum Gameplay hinzu, welche für Abwechslung sorgen. Plötzlich gibt es Flugpassagen, es gibt eine Ratte als Kompagnon, die Steine zerstören kann und ihr habt plötzlich den "Multiball"-Effekt. Auch gibt es auf einmal Gegner (Eulen als Samuraiwächter verkleidet), die ausgeschaltet werden müssen. Jedes Level hat seine neuen Gimmicks, die zu begeistern wissen.

Doch das Spiel reizt die neuen Mechaniken einfach nicht aus... Denn jedes Level fühlt sich wie ein Tutorial an und wenn dann der erste Boos besiegt ist und das Spiel sagt "vorbei", dann schaut man ganz verdutzt. Jetzt hätte es eigentlich losgehen sollen!!

Ordentliche Flipper-Action

Alles in allem bietet Momonga aber spaßiges Gameplay. Das funktioniert erstaunlich gut und ist stets unterhaltsam, nie unfair, auch wenn es ab und zu mal kleine Fehler gibt. Man flippert sich in verschiedene geheime Gebiete, sammelt Sterne und verliert Herzen, wenn man den "Ball" (also das Gleithörnchen selbst) nach unten fallen lässt.

Um den Umfang des Spiels ein wenig nach oben zu schrauben, gibt es für jedes Level kleine Herausforderungen (die auch nur eine nach der anderen absolviert werden können...). Sie sind meist nicht sonderlich schwer, könnnen aber auch ganz schön knifflig sein. Z.B. anstatt alle Sterne aufzusammeln, sie zu vermeiden. Oder alle Steine kaputt machen (und nicht versehentlich vorher das Level beenden). Die Herausforderungen sind nett, aber verlängern die Spieldauer nur künstlich. Schade, dass es zur Umfangkompensation auch keinen klassischen Pinball-Modus gibt.

Grafisch ist das Spiel recht hübsch. Der knallbunte Comiclook kommt gut und das Ganze ist nett anzusehen. Furchtbar hingegen ist jedoch die Musik. Die drei bis vier künstlichen "Songs" sind derart nervig (und laut!), dass ich nach kurzer Zeit die Musik einfach komplett abgeschaltet habe (das geht direkt über das Pausenmenü). Die Soundeffekte sind okay und machen dann, dass das Spiel wenigstens nicht komplett lautlos ist. Aber die Hintergrundmusik empfand ich wirklich als Zumutung. Sie ist nervig, repetitiv und überhaupt nicht gut...

Fazit

Momonga ist einfach kein Spiel für die Konsole. Es ist zwar gut gemacht, optisch schön anzusehen und bietet eine witzige Kombination aus Adventure und Flipper/Pinball-Gameplay, doch auf der Xbox One macht der lächerlich kleine Umfang von nur 12 Level ist nach einer Stunde verbraucht. Es gibt zwar ein paar Herausforderungen und Bonuslevel, aber das ist alles nicht der Rede wert.

Dabei ist das Spiel weit davon entfernt, schlecht zu sein. Es ist wieder mal ein Spiel, das zu viel verschenktes Potential zeigt. Die Idee ist super und bietet so viel mehr Möglichkeiten. Gut, es kostet auch nur 6 €... Und dennoch! Wahrscheinlich ist das Spiel tatsächlich besser auf dem Handy aufgehoben, denn auf der Konsole wirkt es einfach nur halbgar. Ein kurzweiliger Spaß: Sicherlich. Aber schlussendlich einfach enttäuschend.


Bewertung

Pro

  • Ansehnliche Optik
  • Witziges Spielprinzip
  • Flipper-Gameplay gut
  • Unterhaltsam, kurzweilig

Contra

  • Nervtötende Musik
  • Viel zu kurz, zu viel verschenktes Potential (max. 1 Stunde und man ist durch alle Level durch)
  • Kein klassischer Pinball-Modus

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 2 von 10
2/10
Gameplay 6 von 10
6/10
Spielprinzip 7 von 10
7/10
Umfang 3 von 10
3/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
6

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