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Zuerst erschien Metrico für die PS Vita, einige ganz spezielle Touch- und Kamerafunktionen mit inbegriffen. Jetzt gibt es das Jump’n Run auch für die Xbox One. Zahlen, spezieller Grafikstil und das Lösen von Rätseln in Form eines Jump’n Runs… Wir haben das Spiel getestet und berichten in unserem Review.

Mathematisches Kauderwelsch?

Spielt man zum ersten Mal Metrico, so fühlt sich das Ganze an, als ob die Entwickler sich in ihrer Langeweile mit Mathematik und Kunst beschäftigen wollten. Der sehr reduzierte Grafikstil wird geofrmt durch geometrische Figuren, voll mit Zylindern, Blöcken und Kreisen. Hinzu kommen Hinweise, die euch zählen lassen, Prozente oder auch X-Achse anzeigen.

Ziel des Spiels ist es aber immer, kleine Levelabschnitte zu schaffen, indem man das nötige Rätsel löst und von links nach rechts kommt. Verschiedene Plattformen und Gegenstände in den Abschnitten reagieren auf unterschiedliche Dinge. So gibt es z.B. einen Block, der anfangs 0/4 anzeigt. Springt man, geht er ein wenig hoch und zeigt 1/4, bis man tatsächlich viermal gesprungen ist und der Block ganz oben ist. Eine andere Plattform bewegt sich nur, wenn man rückwärtsgeht und wiederum andere reagieren darauf, dass man irgendwo herunterfällt.

Das Problem dabei ist, dass man zum einen erst einmal selber herausfinden muss, wie die Regeln des Spiels sind, um dann aber in der nächsten Passage wieder neue Regeln zu lernen. Denn jeder Abschnitt hat andere Plattformen mit anderen Regeln, die man erst einmal herausfinden muss. Dies kann insofern frustrierend sein, als dass man eben alles immer mit Versuch und Irrtum, d.h. Trial-and-error-Methode, entdeckt. Man kann ein Rätsel noch so lange anschauen, wie man will, man muss einfach mal probieren, um es zu lösen.

Sinn und Unsinn

Die Rätsel, die es also mit Trial-and-error-Methode zu lösen gilt, fordern also von eurem intuitiven Denken viel ab. Schwierig wird es auch, weil Level um Level neue Fähigkeiten hinzukommen, welche das Ganze schnell sehr komplex machen. Man muss alles Mögliche versuchen, bis man entdeckt, dass man sich selbst beschießen muss, mit einer Art Projektil, das an einer Wand reflektiert (nur, wenn man RT gedrückt hält!), damit schlussendlich eine Plattform sich bewegt…

Aber Metrico bleibt immer anstrengend. So kann es auch mal sein, dass ihr das Rätsel im Kopf mehr oder weniger gelöst habt, es aber an der Ausführung scheitert. Es gibt Passagen, die zeitlich sehr genau getimt sind und die genaue Sprünge erfordern.

Was jetzt alles so negativ klingt, macht aber in der Praxis Spaß. Das Rausfinden der Regeln, nach denen die verschiedenen Plattformen funktionieren, regt an und es ist befriedigend, es endlich herausgefunden zu haben. Des Weiteren ist das Ganze, besonders im späteren Spielverlauf, wahre Gehirnakrobatik. Man fängt an, die Lösung rückwärts anzugehen, komische Sachen auszuprobieren oder minutenlang auf den Bildschirm zu starren… Lustig. :)

Einmal um die Welt

Mit seinen verschiedenen Level, die soundmäßig und grafisch stets minimalistisch und dennoch schön designt sind, verbringt man mit Metrico rund drei Stunden Spielzeit – abhängig davon natürlich, wie hoch eure Frustgrenze oder eure Raffinesse ist, mit der ihr die Rätsel angeht. Einen Großteil davon werdet ihr im letzten, richtig schweren Level verbringen. Der Neuling wird dabei fluchen und froh sein, endlich das Ende erreicht zu haben, der Knobelfreund wird enttäuscht sein, dass es dort, wo das Spiel seinen höchsten Komplexitätsgrad erreicht, schon vorbei ist.

Es gibt noch ein paar versteckte Sammelobjekte zu finden und die mehr als vage Story wird dadurch zumindest eeeeetwas erklärt – alles in allem ist der Wiederspielwert bei Metrico aber sehr gering, wenn man die Lösung der Rätsel bereits kennt.

Fazit

Metrico+ ist ein unterhaltsames Spiel, das Jump’n Run, Minimalismus und Rätsel sehr gut kombiniert. Es macht Spaß, immer komplexere Aufgaben zu lösen und die Atmosphäre stimmt. Leider kann das Gameplay, das stets auf Versuch und Irrtum beruht, manchmal etwas frustrierend sein. In jedem neuen Abschnitt werden die Regeln, nach denen das Spiel funktioniert, auf den Kopf geworfen und man probiert erneut.

Der extreme Minimalismus unterstreicht hier die Einfachheit des Gameplays. Auch der Wiederspielwert ist nicht besonders hoch, schade in der Hinsicht, dass das Spiel nur knappe drei Stunden Spielspaß bietet.

Insgesamt bleibt Metrico+ aber eine gute Denksportaufgabe, die man als Jump’n Run Fan sicherlich mal anschauen sollte. Das Spiel wirkt rund und abgeschlossen und läuft auf der Xbox deutlich flüssiger, als auf der PS Vita.


Bewertung

Pro

  • Minimalistisches Design
  • Komplexer werdende Rätsel
  • Motivierender Levelaufbau

Contra

  • Trial-and-Error-Gameplay
  • Kann manchmal etwas frustrierend sein
  • Etwas kurz, kaum Wiederspielwert

Grafik / Stil 8 von 10
8/10
Sound 7 von 10
7/10
Gameplay 7 von 10
7/10
Komplexität 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Umfang 6 von 10
6/10
7

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