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Für Konsolenspieler eher ungewohnt, aber dennoch beliebt: Das Tower-Defense-Genre. Mit dem quirligen Roboter McDroid gibt es nun das gleichnamige Spiel auch für die Xbox One. Hier geht alles darum, Ressourcen zu bekommen und mit Lasern und Pflanzen sich vor Wellen von bösartigem Ungeziefer zu schützen. Lest in unserem Review, wie sich das Ganze spielt und für wen es interessant sein könnte.

Hier gibt es kein Fastfood

Die Story oder die Prämisse des Spiels ist mehr als ein wenig absurd. Es wirkt zu Teilen schon fast surrealistisch. McDroid, der kleine süße Roboter, hat eine Crash-Landung auf einem Planeten gemacht und muss jetzt, während er sein Schiff repariert, sich vor einstürmenden Aliens schützen (wirken alle wie irdisches Ungeziefer, z.B. Schnecken oder Käfer).

Euch stehen vorplatzierte Spots zur Verfügung, welche ihr mit Lasern oder ganz anderen verrückten Waffen ausstatten könnt. Als Ressource müsst ihr Erdbeeren pflanzen, die euch dann den Kauf weiterer Verstärkungsmaßnahmen ermöglichen. Der Grund dafür ist nicht ersichtlich. Aber sie sind süß, lecker und dienen als Geld. Es macht das Ganze aber noch absurder.

Nicht verrückt genug? Als Verstärkung von Waffen und als Heilmittel (für mechanische Waffen…) könnt ihr später dann auch große Bäume pflanzen. Alles in allem hatten die Entwickler wohl viel Spaß beim Ausdenken von verrückten Dingen, denn nichts ergibt irgendwie einen Sinn.

Quietschbuntes Allerlei

Was in der Prämisse keinen Sinn ergibt, verwirrt – ähnlich wie die teils quietschbunte Gestaltung des ganzen Spiels. Der Cell-Shading-Look, die Erdbeeren, die recht süßen Aliens und die insgesamt friedliche Atmosphäre (Bäume pflanzen, netter Hauptcharakter usw.) täuschen aber: Das Gameplay ist knallhart und wird schnell sehr anspruchsvoll. Ist das erste Level noch kein Problem, so beginnt bereits beim zweiten das Ganze haarig zu werden. Die Möglichkeiten, die ihr habt steigen exponentiell und mir ist es beim Spielen oft passiert, dass ich vergessen hatte, wie man etwas macht oder auch nicht wusste, was überhaupt mein Ziel in diesem Level war.

Schnell sind es sehr viele Gegner und ihr müsst an allen Stellen des Levels gleichzeitig sein. Verstärkt eure Basis, sammelt die Erdbeeren bevor sie verderben und feuert gleichzeitig selbst noch ein wenig auf die einströmenden Aliens. Schnell ist man überfordert, da man gerade am Anfang noch nicht so richtig weiß, was Priorität hat und was nicht.

Darf es ein bisschen schwieriger sein, der Herr?

Viel kann man nicht erzählen über McDroid, außer, dass es schnell sehr schwer wird und euch das Spiel auch viele Möglichkeiten bietet, noch schwierigere Situationen in Angriff zu nehmen. So gibt es optionale Missionen, in denen ihr schwierigere Versionen von den verschiedenen Levels angehen könnt. Höllische Albtraumlevels gibt es ebenfalls. Diese solltet ihr erst angehen, wenn ihr Erfahrung und viele Waffen freigeschaltet habt. Denn andernfalls sind sie nicht möglich. Ihr könnt euch auch an einem Unendlichen Wellen-Modus versuchen. Schaut, wie lange ihr es aushaltet und vergleicht euch auf den Bestenlisten.

Das Gameplay in McDroid funktioniert, auch auf der Konsole, sehr gut (wobei ich gestehen muss, dass eine Maus beim schnellen Platzieren von Verteidigungsanlagen und der generellen Übersicht willen hier besser wäre als ein Controller). Es ist und bleibt stets klassisches Tower-Defense. Denn euer kleiner Roboter, auch wenn er mit Waffen ausgerüstet ist, spielt die größte Rolle beim Aufbauen und verteidigen – durch gutes „Shooter“-Können werdet ihr keine Mission rumreißen – vielmehr ist gutes Taktieren sowie ein komplettes Verständnis aller Spielmechaniken gefragt. Das heißt: Wer Tower-Defense (in einem süßen, absurden Setting) nicht mag, der wird auch nicht mit McDroid warm werden. Alle Fans des Genres werden aber hier wohl ihre wahre Freude daran haben, denn der Tiefgang, die Komplexität und der Umfang an Spielmöglichkeiten ist für ein solch ein unscheinbares Spiel beeindruckend. Ihr bekommt viel geboten für wenig Geld – aber man muss sich den Spielfortschritt wahrlich erkämpfen.

Fazit

Absurd buntes und quirliges Setting gepaart mit einem nicht ganz so einfachen Schwierigkeitsgrad macht McDroid zu einem Spitzenreiter in seinem Genre: Tower-Defense. Zwar vermisst man eine gute Story und ein zugänglicheres Gameplay – aber an sich macht das Spiel nichts wirklich falsch. Es ist für Fans des Genres definitiv empfehlenswert, bietet viel komplexes Gameplay und von Anfang an eine Herausforderung; dafür ist es umso belohnender, wenn man mal wieder ein Level überstanden hat.

Wer allerdings lieber mit richtigen Waffen, ohne süßen Roboter, ohne Schneckenaliens und ohne Erdbeeren spielt, der sollte ebenfalls vielleicht ein anderes Spiel suchen. Denn McDroid ist abwegig, anders und doch an eine ganz bestimmte Zielgruppe gerichtet. Bleibt die Frage, ob ihr tatsächlich mit dem Controller, oder doch lieber auf dem PC mit der Maus spielt… So oder so ist das Spiel nur etwas für Fans des Genres, alle anderen sollten die Finger davon lassen.


Bewertung

Pro

  • Süßes, absurdes Setting
  • Grafisch ansprechend
  • Komplexes Gameplay
  • Sehr viele Levels

Contra

  • Story nicht wirklich vorhanden
  • Nur für Tower-Defense-Fans
  • Steuerung mit Maus ggf. präziser
  • Musik wiederholt sich etwas oft

Grafik 8 von 10
8/10
Sound 6 von 10
6/10
Setting 6 von 10
6/10
Gameplay 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
7

1 Kommentar

XBU MrHyde Mi, 16.03.2016, 19:44 Uhr

In letzter Zeit kommen immer wieder Spiele in putzigem Look daher, die dann recht schwer zu meistern sind. Ist wohl ein Trick ;)