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Zwei Universen treffen aufeinander. Die Rede ist von den Marvel-Helden, die sich gegen die Mannschaft von Capcom in einem epischen Kampf verschwören. Wie es dazu kam und ob wir den neuen Titel Marvel vs Capcom Infinite tatsächlich empfehlen können, erfahrt in unserem Review.

Böses Wiedersehen

Die Story wird durch den Bösewicht Ultron Sigma vorangetrieben, der mal wieder auf dem Plan hat, jede biologische Lebensform aus dem Dasein zu löschen. Im Zuge dessen kommen die Helden aus Marvel und Capcom Universen zusammen und müssen einen Ausweg finden. Die einzige Chance sind die allmächtigen Infinity-Steine, die es in den Besitz zu bringen gilt.

Das war es auch schon mit der Story. Bösewicht: Check. Die guten Helden ausfindig gemacht: Check. Genug Konfliktpotential, um sich gegenseitig auf die Rübe zu hauen? Naja, hier mal ein halber Check.

Man sieht, dass man es bei dem Spiel mit einer tiefgründigen Story nicht allzu genau genommen hat. Wer also nach nem spannenden Plot sucht, sucht besser weiter.

Welche Kombo und wofür?

Direkt zu Beginn des Spiels lernen wir zwei Funktionen kennen: 1. Welche Taste den einfachsten Angriff auslöst und 2. Wie wir die Tag-Team-Funktion nutzen, um den gerade kämpfenden Helden mit dem zweiten zu tauschen.

Das war es auch schon. Wie man blockt, wirft, Counter ansetzt etc. pp. wird nicht weiter erklärt. Zum Glück klappt einfaches Button-Mashing zumindest im Story-Modus gut. Allerdings kann man diese Option vergessen, sobald man gegen versiertere menschliche Gegner kämpft. Hier wäre ein kontinuierliches Tutorial sinnvoll gewesen.

Die Helden erstrahlen in keinem Glanz

Bei der Optik hat sich Marvel vs Capcom Infinite ebenfalls nicht mit Ruhm bekleckert. Die Umgebungen und auch die Helden sehen eher nach Multiplattform-Kompromiss aus. Die Texturen sind nicht besonders detailliert, wirken stellenweise matschig und die Leveldesigns sehen schlichtweg häufig einfach langweilig aus.

Hinzu kommt das Design der Helden. Captain Amerika erinnert vom Körper her an einen Hulk, dem man auf dem Kopf gehauen hat. Selbiges gilt für (fast) alle anderen männlichen Helden. Ob hier wohl etwas kompensiert werden sollte?

Das Leveldesign hat allerdings nicht nur optische Folgen. Es gibt keine Möglichkeit des Stage-Wechsels und man hat wenig bis gar keine Möglichkeit die Umgebung mit in den Kampf einzubeziehen. Das hat vor allem in der Solo-Kampagne zur Folge, dass die Kämpfe relativ langweilig ausfallen.

Die Kampfmechanik taugt etwas

Bei aller Kritik: Eine Sache macht das Spiel wirklich gut. Das System was hinter den Kämpfen steckt, ist ziemlich ausgefeilt. Wenn man es denn erlernen will.

Man hat durch Konter und Gegenkonter sowie Würfe und Spezialfähigkeiten eigentlicht so ziemlich alles, was das Kämpferherz begehrt. Ein besonderes Feature stellt Tag-Team dar, welches einem erlaubt, in der zweier Kombo einen sofortigen In-Place-Tausch mit dem anderen Fighter durchzuziehen. Es ist also ohne weiteres möglich, einen Nahkampf des 1. Kämpfers mit einem Fernkampf-Move des 2. Kämpers zu beenden und umkehrt. Dadurch erben sich natürlich vielfältige taktische Optionen.

Im Kampf gegen einen anderen Player wird das dann umso spannender. Die Kämpfe gehen sehr flüssig von der Hand und es laggt an keiner Stelle. Die Online-Modi beinhalten die typischen Inhalte, darunter Rang- und Casual-Kämpfe, globale Bestenlisten und Lobbies mit Spectator Mode.

Fazit

Marvel vs Capcom hat nicht nur ein Manko, sondern direkt mehrere zu verarbeiten. Zum einen ist die Solo-Kampagne echt ein Witz und kommt mit einer sehr knappen Spielzeit von 3-4 Stunden daher. Zum anderen ist die Story irgendwie gähnend langweilig.

Obendrein sieht der Titel auch nicht mal gut aus. Die Helden sehen unförmig aus und erinnern zum größten Teil an Hulk-Klone und die Umgebungen sind langweilig anzuschauen. Darüber hinaus fehlen zerstörbare Umgebungselemente und Stage-Wechsel.

Ein echtes Tutorial gibt es ebenfalls nicht. Allerdings funktioniert die Kampfmechanik dafür sehr gut. Umfangreiche Double-Kombos und schnelle Kämpfe sind Progamm. Wen allerdings die obigen Punkte stören, der schaut sich besser Injustice 2 an. Das Spiel ist all das, was Marvel vs Capcom Infinite gerne sein würde.


Bewertung

Pro

  • Solides Kampfsystem
  • Vielfältige Helden
  • Cooles Tag-Team-Feature

Contra

  • Kein gutes Tutorial für die Moves
  • Keine Stage-Wechsel
  • Leveldesign ist langweilig
  • Figurdesign lässt zu wünschen übrig
  • Optisch weit hinter vergleichbaren Konkurrenztiteln

Grafik / Stil 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story / Kampagne 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Umfang 7 von 10
7/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
Gameplay 8 von 10
8/10
7

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