
Magneten haben einen Plus- und einen Minuspol. Das weiß jedes Kind, spätestens in der Schule im Physikunterricht dürfte einem ein Licht aufgehen. In MagNets: Voll geladen ist Polarität eure Waffe und wir haben uns für euch in den Kampf gestürzt. Warum allerdings die Minuspole überwiegen, erfahrt ihr in unserem Testbericht.
Wenn die Ruhe gestört wird
Es könnte so schön sein in Polarity City. Alles ist ruhig, die Bloxbots machen ihre Arbeit als Wartungswürfel und das Leben ist perfekt… oder war es. Denn die dummen Arbeiter sind verrückt geworden und zerstören alles, anstatt Dinge zu reparieren.
Da ist es umso passender, dass unser Held direkt zur Stelle ist und sich in den Kampf stürzt. Es gilt fortan Gärten zu schützen, Strom wiederherzustellen und zum Beispiel Rockstars zu beschützen. Klingt irgendwie alles dämlich, ist es in der Tat auch. Was das alles soll erschließt sich einem eigentlich nicht wirklich und warum man dann zu allem Überfluss noch Befehle von einer Art Wollgurke mit Schnurbart entgegennimmt – who knows?
Art of destruction
Sei’s drum, wir sind schließlich da um den Tag zu retten, wovor und warum auch immer. Die oben angesprochenen Bloxbots sind nämlich nicht ohne und zerstören alles, was auch nur im Entferntesten mit Storm zu tun hat- das müssen wir natürlich verhindern. Ausgerüstet mit einer Art Stromfalle geht es den Wartungswürfeln an den Kragen.
Die Fall kann man an einer Stelle im Boden verankern und dann kreisförmig aufziehen. Alle Gegner, die sich nach dem Loslassen der dazugehörigen Taste in dem Kreis befinden, werden getroffen – polarisiert. Einmal wiederholt und der kleine Kasten ist Geschichte. Praktisch, dass er einen Chip hinterlässt, denn diese gilt es zu sammeln.
Sobald man eine bestimmte Anzahl davon gesammelt hat, kann man diese an Sammelstellen im Level abgeben. In der Regel gibt es eine Belohnung in Form von Energie (natürlich können Gegner nicht nur Gegenstände sondern auch euch zerstören) und einen Gegenstand. Eigentlich in jeder Situation dient dieser zur Überbrückung nicht verbundener Stromkabel.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Hat man schließlich alle Kabel in einem Level gefixt ist es geschafft. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Gegenstand im Level die Attacken der Bloxbots überlebt hat, wofür ihr natürlich sorgen müsst. Mit einigem Fortschritt lernt man schließlich auch Stampfattacken und die Gegner werden härter. Es gilt sogar alle 5 Level einen Boss zu besiegen.
Im Endeffekt ändert sich an dem Spielverlauf aber nichts: Gegner töten, Chips sammeln, abgeben, zumeist Kabel fixen (oder z.B. mal einen Tresor öffnen), wiederholen bis alles wieder funktioniert und das Level beenden. Das ist bereits nach zwei Leveln so ausgelutscht, dass ich mir fast sicher bin, dass sich kaum jemand über den geringen Umfang von 20 Stufen in 4 Gebieten beschweren wird!
Gut, der Umfang ist etwas größer, wenn man Herausforderungen, Online-Bestenlisten und einen lokalen Multiplayer addiert, aber besser wird es dadurch auch nicht. Lediglich der Multiplayer ist hilfreich – nicht spaßig – denn durch eine schlecht reagierende Steuerung ist das Spiel gar nicht so einfach.
Wie wäre es mit ein paar Cornflakes dazu?
Abgerundet wird diese Pralinenschachtel aus Stücken, die keiner mag, von einer wirklich unschönen Optik. Oft wirkt es, als hätte man es hier mit einem Titel zu tun, der wie früher einfach als Dreingabe in einer Cornflakespackung fungiert. Alles ist eckig, es gibt Unschärfen und die Effekte würden nicht einmal Comicfans hervorlocken.
Natürlich kann auch der Ton nicht überzeugen. Dudelmelodien, die man nicht hören möchte, unverständliches Geplapper in Dialogen und Soundeffekte, die die zugegeben seltsamen Attacken unschön untermalen.
Fazit
Was für ein Reinfall. Eigentlich ist das Setting und die Idee mit der interessanten Waffe ja gar nicht mal so schlecht. Aber wenn man bereits durch die Steuerung Probleme bekommt, überhaupt einfachste Bewegungen durchzuführen, dann wird man schnell misstrauisch.
Und hat man erst die ersten Level hinter sich gelassen und auch noch bemerkt, dass sich dieses "Collect-em-up" unglaublich repetitiv spielt, ist die gute Laune schnell dahin. Dazu kommen schlechte Soundeffekte, eine unästhetische Grafik und ein viel zu geringer Umfang für das Geld.
Wir können an dieser Stelle daher nur empfehlen: Finger weg, MagNets: Voll geladen ist keinen Pfennig wert und das Geld ist in anderen Arcadetiteln wesentlich besser investiert.
Bewertung
Pro
- Ganz interessante Grundidee
- Lokaler Multiplayer
Contra
- Miese Optik
- Unschöne Soundeffekte
- Hakelige, oft nicht reagierende Steuerung
- Repetitives Gameplay
- Geringer Umfang
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