
Langsam starten auch die Xbox Live Arcade Titel bzw. Downloadgames, die in diese Kategorie passen, auf der Xbox One. Mit Lococycle gibt es seit Release einen Titel, welcher den Namen Arcade wirklich verdient. Den hektischen Motorrad Shooter mit B-Movie Flair haben wir uns jetzt genauer angesehen, doch lest selbst.
Grafik
Die Filmsequenzen sind wie auch in der Grafik Abteilung das Highlight. Das liegt weniger an der herausragenden Qualität der Sequenzen, sondern an der niedrigen Qualität der sonstigen visuellen Darbietung. Lococycle soll wie ein Roadmovie komplett durch die USA gehen, diese hätten dabei auch einiges zu bieten. Doch hier wird das Land als Verbindung endloser Straßenbeläge vor ewig monotonen und langweiligen Hintergründen präsentiert. Gleiches gilt auch für die Gegner, immer gleiche Agenten, immer gleiche Autos und immer gleiche Roboter jagen euch.
Auch sonst kann der Titel kaum punkten. Das Spiel sieht insgesamt nicht besser aus, als gängige Tablet Games, die es zum kleinen Preis in diversen App-Stores zu erwerben gibt. Besonders negativ fällt dies auf, wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen Titel der neuen Konsolen-Generation handeln soll. Insgesamt wird einem hier einfach optisch zu wenig geboten.
Sound
Insgesamt hat das Spiel nicht sonderlich viel an Sounds zu bieten. Primär bleibt dem Spieler das ständig unechte Röhren des Motors im Ohr, wie es sonst nur ein Tinnitus tut und um den loszuwerden macht man bekanntlich alles. Sonst dominieren Arcade-Klänge, diese sind zumindest erträglich, wenn auch nicht unbedingt erfreulich.
Das Voice Acting schwankt, in den Videos sieht und hört man schon, welche der Schauspieler Erfahrungen hat und wer weniger häufig ran durfte. In den Spielabschnitten geht es e exemplarisch öde zu. Die Gegner klopfen dauerhaft dieselben Sprüche und den Stereotypen des Latinos, mit hartem Akzent, das erträgt man kaum 5 Minuten.
Story
Die Story ist trashig und könnte fast sogar gut sein, wenn man konsequenter Seitenhiebe verteilt hätte und vor allem nicht so wahnsinnig billige Witze machen würde. Die Story wird in echten Filmsequenzen erzählt, hier trifft man passend B-Movie Schauspieler wie Tom Savini und Freddy Rodriguez. Die Sequenzen könnte man als Highlight bezeichnen, sollte dafür aber eine Vorliebe für Trash haben.
Wir befinden uns auf einer illegalen Versteigerung für Waffen. Hier wird unter anderem das Bike I.R.I.S angeboten, welches dank K.I. komplett selbständig fährt und kämpft.
Nachdem das Motorrad von einem Blitz getroffen wird, dreht es jedoch durch. I.R.I.S hört im Radio von einem Redneck Bike treffen und möchte dort hin. Der Mechaniker, welcher gerade an der Maschine werkelt, verfängt sich kurzerhand mit der Hose in der Speiche und wird von nun an für den Rest der Story mitgezogen, während die Agency versucht I.R.I.S wieder zu fangen. Ab hier wird es nur lächerlich und dumm, der Spieler muss da leider durch.
Umfang
Ich würde gerne etwas anderes schreiben, als in den anderen Absätzen, leider muss ich es aber wie Lococycle machen und mich dauerhaft wiederholen. Der Titel bringt dauerhaft ähnliche Hintergründe und Gegner wie vom Fließband. Das gibt erste Abzüge in der Note Umfang. Doch darüber hinaus macht nicht nur das monotone Gameplay einen schlechten Eindruck, sondern viel mehr fällt die Kurze Spieldauer von ca. 3 Stunden ins Gewicht, das ist einfach zu wenig, wenn man dafür zahlen soll.
Denn abseits der Story gibt es leider nichts, was den Spieler bei der Stange hält und selbst das Bewertungssystem ist nicht reizvoll genug um für einen zweiten Playthrough durch drei eintönige Stunden zu werben.
Spielspaß
Natürlich macht das Spiel erstmal Spaß. Das liegt in der Einfachheit des Titels. Er Einstieg ist einfach und die ersten Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. Doch schon schnell sind es genau diese Punkte, die Langeweile aufkommen lassen. Der Ablauf ist doch immer gleich, ihr startet mit einer Folge von Quicktime-Events, danach kommen Gegner, die ihr per Fernkampf besiegen müsst und dann gibt es einige Nahkämpfe. Diese spielen sich jedoch fast identisch zu den Quicktime-Events. Am Ende gibt es einen Endgegner, der ebenso einfach ist wie jeder andere Gegner oder eben mal wieder Quicktime-Events.
Der Spielspaß kommt schnell und geht schnell wieder. Immerhin überdauert er ein Drittel der Spielzeit. Schade nur, dass dies nicht am langen Spaß, sondern am kurzen Spiel liegt.
Gameplay
Das Gameplay von Lococycle ist auf den ersten Blick abgedreht, schaut man aber genauer hin, so bleibt wenig aufregende Substanz über. Ihr fahrt durch die Straßen und habt dabei lediglich die Möglichkeit, etwas mehr zu beschleunigen so wie nach rechts und links zu lenken, den eigentlichen Prozess des Fahrens übernimmt der Titel für euch. Kommen Gegner auf euch zu, so könnt ihr diese per Maschinengewehr oder per Nahkampf erledigen. Ja genau euer Motorrad hat so lose Gelenke, dass es seine Räder wie Arme und Beine zum Kampf einsetzen kann.
Das Gameplay ist super simpel, so simpel, dass es in keiner Weise fordernd wirkt auch spielerisch möchte ich den Vergleich zu Tablet Spielen ziehen, bei denen Lococycle deutlich besser aufgehoben wäre, denn für unterwegs ist das, was wir geboten kriegen gerade so akzeptabel, doch als Next-Gen XBLA ist das zu wenig.
Fazit
Lococycle war als Titel für die Xbox 360 geplant und selbst dort wäre es kein Hit gewesen, doch auf der Xbox One ist es völlig fehl am Platz.
Ja zugegeben, Lococycle ist anders und die B-Movie Sequenzen haben mich angelockt, doch insgesamt sowohl spielerisch als auch technisch hat das Spiel jedoch eher die Macken einer trashigen Produktion als dessen Charme.
Für satte 20 Euro sollte man sich also lieber andere Dinge kaufen oder auf bessere Downloadtitel auf der Xbox One warten.