Review zu LEGO Marvel Super Heroes 2

Bunte kleine Steine faszinieren seit jeher Groß und Klein. Mit Fantasie und Kreativität können so tolle Welten erschaffen werden, in denen dann die tollsten Geschichten passieren. Auch die Spieleentwickler haben das erkannt und uns schon in die Welten von Star Wars, Indiana Jones oder Jurassic Park entführt. Im neuesten Lego Teil, Lego Marvel Super Heroes 2, toben wir uns im Universum der Marvel Superhelden aus.

Chronopolis

Der Schurke Kang hat das Ziel, sich seine eigene Stadt zu errichten. Dazu sammelt er Gebiete aus Raum und Zeit zusammen und bündelt sie zu Chronopolis. Manhattan liegt so plötzlich in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer mittelalterlichen Burg, einer Westernstadt, einer Stadt aus der Zukunft und anderen Welten. Diese gehen nahtlos ineinander über. Während man eben noch im verschneiten Manhattan unterwegs ist, steht man im nächsten Moment in der Hitze einer Westernstadt. Erscheint skurril, ist aber das was Lego ausmacht. Die Erschaffung von Welten, die eigentlich gar nicht existieren. Hulk im Mittelalter oder Star-Lord im Wilden Westen? Scheint nicht richtig, ist aber mit Lego problemlos möglich. Wie ihr seht sind diesmal auch die Guardians of the Galaxy, bestehend aus Star-Lord, Drax, Rocket und Groot mit von der Partie.

Lass mich das machen

Die unzähligen Helden aus dem Marvel Universum zeichnen sich häufig durch ganz spezielle Fähigkeiten aus. Während Hulk besondere Kräfte sein Eigen nennt, fliegen Iron Man oder Star-Lord durch die Lüfte und Dr. Strange kann mit seiner Magie die Zeit beeinflussen. So ergeben sich immer wieder Situationen, in denen uns nur ein spezieller Charakter weiterhelfen kann. Glücklicherweise haben wir in den Story Missionen immer einen Charakter im Team, der uns weiterbringt. Beispielsweise versperrt ein Schrank einen Durchgang. Nach dem Wechsel zu Dr. Strange, manipulieren wir die Zeit und lassen den Schrank verfallen, wodurch wir in den Bereich dahinter kommen. Auf die ein oder andere Weise helfen wir unserem Team oft über Hindernisse hinweg. Doch ist nicht alles was die Charaktere ausmacht. Die Entwickler haben auch darauf geachtet die Eigenarten jedes einzelnen, so gut es mit Legofiguren geht, abzubilden. Wenn wir Spider-Man im Team haben, hängt dieser gerne mal Kopfüber von der Decke, während er nichts zu tun hat. Witziges Detail dieses Charakters, wir können mit ihm Selfies machen und uns später erneut ansehen. Rockets impulsive Art kommt besonders in den Szenen raus und Groot wird nicht müde zu erwähnen, dass er ebenso heißt.

Kenn ich schon

Wer schon einen anderen Lego Titel gespielt hat wird sich im Gameplay sofort zurechtfinden. Hier bleiben sich die Entwickler treu und implementieren nichts Neues. Lego Marvel Super Heroes 2 spielt sich exakt wie die vorhergehenden Spiele auch. Wir laufen durch die Level, zerstören Gegenstände um daraus gelegentlich neue zu bauen und lösen Rätsel, die teils aus sturen zusammensetzen von Bausteinen, manchmal aber auch aus kleineren Logikrätseln bestehen. Zwischendrin schlagen wir uns mit leichteren Gegnern rum und in regelmäßigen Abständen mit Bossen. Diese tauchen bei den Superhelden im Marvel Universum gefühlt häufiger auf als in anderen Teilen. Was aber daran liegen wird, dass es einfach zu fast jeden Helden auch einen Schurken gibt. Wo bleibt sonst die Daseinsberechtigung. Dadurch wirkt dieser Lego Titel aber deutlich Actiongeladener.

Ob die fehlende Innovation beim Gameplay gut oder schlecht ist, lässt sich nur schwer beantworten. Das empfindet wahrscheinlich jeder ein bisschen anders. Fakt ist, dass sich jedes Lego Spiel gleich spielt und nur die Hülle eine andere ist. Kleinere Schwächen zeigten sich aber im Level Design. Nicht immer ließ sich erkennen, wie wir weiterkommen sollten. Das Lösen der Rätsel war nicht das große Problem, eher das Rätsel zu erkennen. Diese Situationen waren aber selten und hielten uns nur wenige Minuten auf. Auch die Kameraführung stellte uns manchmal vor eine Herausforderung. Sie positionierte sich beispielsweise bei einem Schieberätsel so, dass ein anderes Objekt Charakter und Gegenstand verdeckte. So mussten wir uns an die Lösung ran tasten, was wahrscheinlich aber nur unwesentlich länger gedauert haben dürfte, als wenn das verdeckende Objekte nicht da gewesen wäre. Fakt ist aber auch, dass das Gameplay gut ist wie es ist. Eine Änderung könnte neben Verbesserungen auch Verschlechterungen mitbringen. Wichtig sollte daher sein, dass der Spaß mit dem aktuellen Gameplay nicht auf der Strecke bleibt.

Déjà-vu

Der bleibt auch nach Abschluss der Story nicht auf der Strecke, denn wie üblich geht es dann erst richtig los. Jedes Level beinhaltet Geheimnisse und Aufgaben, die nur bestimmte Charaktere erfüllen können. Also ziehen wir erneut in die Level und holen die Figuren die wir benötigen um Level bis ins Detail zu erkunden. Bei Abschluss winken Belohnungen die es uns leichter machen die Ziele zu erreichen. Um wirklich alles zu erleben, spielen wir das Spiel gut zwei- bis dreimal komplett durch. Dabei gelingt dem Spiel das Kunststück, dass das nicht langweilig wird.

Du klingst aber komisch

Lego Marvel Super Heroes 2 setzt auf synchronisierte Figuren, sowohl in den Videos als auch im Spiel. Das verleiht dem Spiel deutlich mehr Tiefe. Allerdings gibt es dabei einen Wehrmutstropfen. Wer die zahlreichen Marvel Filme gesehen hat, dem fällt sofort auf, dass nicht die originalen Synchronsprecher angeheuert wurden. Das ist sehr schade, denn auch wenn die Dialoge gut eingesprochen sind und Humor haben, fehlt das gewisse Etwas.

Hilfst du mir mal?

Da wir schon im Team mit anderen Helden unterwegs sind, liegt es nahe dieses auch auf der Couch zu tun. Ein zweiter Mitspieler kann daher jederzeit zum Controller greifen und ins Spiel eintauchen. Gemeinsam retten wir so die Welt vor den bösen Schurken und ihren Machenschaften.