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Die Tage werden bereits wieder kürzer und auch der Sommer neigt sich seinem Ende - ebenso wie der Summer of Arcade auf Xbox Live. Als besonderes Abschiedsgeschenk liefert Microsoft jedoch gemeinsam mit Square Enix ein neues Lara Croft Abenteuer in Form eines recht ausgewachsenen Xbox Live Arcade Spiels. Das neue Abenteuer trägt den Titel  Lara Croft: Guardian of Light.  Das Spiel ist vorerst für die nächsten Wochen Xbox 360 exklusiv. Die Playstation3 und PC Spieler müssen sich noch bis Ende September gedulden. Wir haben uns bereits jetzt in das Abenteuer gestürzt und waren überrascht, welche Änderungen Square Enix am Gameplay durchgeführt hat, um einem Arcade Spiel gerecht zu werden. Fans der Serie sollten in jedem Fall weiter lesen, um die richtige Entscheidung zu treffen - 1200 MS-Points zu investieren.

In letzter Zeit schlagen immer häufiger regelrecht ausgewachsene Produktionen, die sich nicht hinter Vollpreistiteln verstecken müssen auf dem Xbox Live Marktplatz ein. Dazu zählt auch das neue Lara Croft Abenteuer. Zwar fanden die Entwickler die richtigen Stilmittel und Tricks um Speicherplatz und teure Produktionskosten zu sparen, jedoch macht sich dieses nicht negativ im Spiel bemerkbar. So werden Zwischensequenzen nicht aufwendigen FullMotion Videos gezeigt, sondern in einer Comicartigen Präsentation, die durch das spielen mit der virtuellen Tiefe dennoch für Dynamik sorgt. Auch die Grafik des Spiels selbst ist für ein Arcade Spiel sehr hochwertig ausgefallen.

Schöne Texturen zieren die Objekte - Zwar fehlt es den Leveln hier und da an Abwechslung selbiger - aber technisch sind diese auf einem hohem Niveau. Es lässt sich die Nähe zur PC Version erkennen, die auch in Hohen Auflösungen gespielt werden kann. Zu Beginn wird dem ein oder anderen Spieler die Perspektive etwas Probleme machen, hierauf gehen wir jedoch im Bereich Gameplay näher ein.

Soundtechnisch wirkt Lara Croft: Guardian of Light leider etwas unspektakulär. War es doch genau eine Domäne der ,,alten" Lara Croft Spiel, mit passender musikalischer Untermalung für Spannung und Abwechslung zu sorgen. Zwar sind auch hier unterhaltsame Sounds vorhanden, aber auf sonderliche Situationsabhängige und für Gänsehaut sorgende Musikstücke wartet man hier vergebens. Jedoch zeigt sich schnell, dass man zu solche einem Titel gerne die Messlatte eines Vollpreistitels anlegt. Von daher geht die Musik schon schwer  in Ordnung und auch die Effektsounds kommen knackig und passend rüber.

In diesem neuen Abenteuer hat es Lady Lara Croft einmal mehr nach Zentralamerika geführt. Dort ist sie auf der Suche nach weiteren Artefakten und dem Tempel des Lichts. Als sie diesen jedoch entdeckt wird durch einen Unfall - welch böser Schurke - ein lange eingesperrter Geist erweckt, der die Welt nun in einem zweiten Anlauf endlich in die Dunkelheit führen will. Natürlich kann Lara dies nicht zulassen und macht sich unterstützt von Totec einem Hüter des Tempels auf den Weg den Geist ein weiteres mal zu verdammen...das wird jedoch nicht so einfach werden.

Klangt auf Anhieb also ,,wie immer" - jedoch ist es ein kleines Detail, welches dem geneigten Leser auffallen sollte. Lara ist diesmal nicht allein!

Nicht kleckern - klotzen! Das war offensichtlich die Devise der Entwickler bei Crystal Dynamics, denn obwohl es sich bei Lara Croft: Guardian of Light um ein Arcade Spiel handelt, bringt das Spiel eine Spielzeit von unglaublichen sechs Stunden mit sich. Damit ist es jedoch noch nicht genug, denn das Spiel wurde voll auf Kooperatives Gameplay ausgelegt, sodass man das Spiel auch im KoOp Modus mit leichten Veränderungen in den Rätseln mit gleicher Spieldauer ein weiteres mal spielen kann. Wer nicht den passenden lokalen Mitspieler hat, braucht auch nicht zu verzweifeln. Mit Veröffentlichung des Spiel auf den anderen Plattformen wird ein Patch dem Spiel einen Online KoOp spendieren. Nach eigenen Aussagen arbeiten die Entwickler noch am Feinschliff der Onlineintegration.

Neben der hohen Wertung im Umfang vergeben wir den XBU Special Award für den sehr hoch ausgefallenen Umfang - Hier könnte sich so mancher Vollpreistitel ein weiteres mal - eine Scheibe abschneiden.

Hardcore Fans werden in den ersten Minuten doch sehr enttäuscht sein, von dem was ihnen in Lara Croft: Guardian of Lights geboten wird. Es heißt zu Beginn ein wenig durchhalten und nicht ständig den Vergleich zu den bisherigen Lara Croft Titeln zu suchen.

Es handelt sich nämlich nicht um ein Spiel in gleicher Komplexität und mit den gleichen Raffinessen. Es handelt sich um ein bodenständiges sehr kurzweiliges und auf Kooperatives Gameplay ausgelegtes Spiel - allerdings nicht für Zwischendruch ;) Besonders der lokale KoOp Modus kann schnell die ein oder andere Stunde dahin schmelzen lassen. Die Rätsel durchweg eine spielbare Komplexität und auch Kinder dürften mit dem Spiel nicht überfordert werden. Ich empfehle einfach nur - TESTEN!

Lara Croft: Guardian of Light hebt sich alleine durch das Gameplay und die Darstellung von den bisherigen Veröffentlichungen ab. In guter ,,Gauntlet 3D" ISO Ansicht quer von oben werden die Level dargestellt. Konsolenopas werden sich erinnern - so sah 3D in den 80er Jahren aus - nicht wahr?!

Die Kamera ist nicht immer ganz optimal und man ist immer wieder versucht selbige ein wenig zu drehen jedoch vergeblich - hat man sich jedoch daran gewöhnt stellt es keine weiteren Probleme dar. Die Steuerung erfolgt mit wenigen Tasten. Mit dem linken Stick wird Lara gesteuert und der rechte Stick sorgt für passgenaues Zielen mit den unterschiedlichen Waffen die Lara zur Verfügung stehen.  Diese können jederzeit gewechselt werden. Neben dem Waffen haben nun auch gefundene Artefakte eine Funktion. Die können ähnlich einem kleinen Rollenspiel eingesetzt werden und haben einen Einfluss auf die unterschiedlichsten Parameter wie Verwundbarkeit, effektiver Einsatz von Waffen etc.

Darüber hinaus spaltet sich das Spiel schnell in zwei generelle Blöcke. Zum einen die Rätsel, welche aus kleinen Knobeleien und Kletterpartien bestehen, sowie die Sequenzen in denen diverse Gegner und Levelgegner eliminiert werden müssen. Hierzu stehen Lara nun auch sehr effektive Minen zur Verfügung. Das Spiel kann alleine oder aber im KoOp Modus gespielt werden je nach gewähltem Modus unterscheiden sich die Rätsel jedoch bietet gerade der KoOp Modus viel nützliche Optionen in der Bekämpfung von Gegnern.

Wie bereits beschrieben ist das Spiel sowohl im lokalen wie auch - zukünftig - in einer Online KoOp Variante spielbar. Die Rätsel werden entsprechend leicht angepasst bzw. ist es sehr schön zu sehen, dass die unterschiedlichen Fähigkeiten der beiden Protagonisten auch im Spiel eingesetzt werden muss.

Fazit

Lara Croft: Guardian of Light spielt sich eigentlich von der ersten Minute wie ein echtes Lara Croft Abenteuer - die 3D Fähigkeiten und die veränderte Aufteilung des Spiels mal abgesehen - jedoch macht einem der Kopf zu Beginn einen Strich durch die Rechnung. Man zieht einfach zu schnell den Vergleich zu den bisherigen Veröffentlichungen. Dies ist ein fataler Fehler.

Dieses Spiel verfolgt einen anderen Ansatz und schaffte es dennoch ein erfolgreiches Franchise in die Xbox Live Arcade Welt zu führen. Jeder Zweifler sollte sich nicht mit einem Test oder mit ein paar Screenshots abgeben. Selber testen ist die Devise!

Hat man den Kopf frei und folgt dem Spielprinzip - was gerade zu Zweit hervorragend funktioniert - dann wird man über mehrere Stunden erfolgreich und kurzweilig unterhalten. Bleibt zu hoffen, dass es ggf. weitere Levels als DLC geben wird.


Bewertung


Grafik 9 von 10
9/10
Sound 9 von 10
9/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 10 von 10
10/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9
XBU-Special-Award