
Von den Machern von Kinect Joy Ride ist nun die Controller-basierte Version des Games auf dem Xbox LIVE Marktplatz erschienen. Die Jungs von BigPark versprechen präzise Steuerung mit verrückten Stunts und jede Menge schneller Rennen auf der Xbox 360. Ob Joy Ride Turbo besser als das Original für Kinect ist, haben wir für euch getestet!
Grafik
Joy Ride Turbo bietet keine besondere Grafik, wie manche andere Arcade Racer. Das muss aber nicht heißen, dass die Grafik schlecht ist, im Gegenteil: Die minimalistische Grafik sieht super aus. Die Strecken sind kreativ gestaltet und bieten viele Details. Führt die Strecke zum Beispiel durch einen japanischen Vorort, so ist die Umgebung ländlich gestaltet. Im nächsten Level sind wir dann direkt in der Stadt und von vielen Häusern und Gärten umgeben. Besonders gefällt die Mixtur des Grafikstils aus ,,normaler" Grafik und comichafter Grafik. Der Comicstil setzt ein, sobald man Teile der Strecke sieht, die man selber nicht befahren kann, wie zum Beispiel ein Berg am Rand der Strecke. Der Mix macht aus der optischen Präsentation, die zunächst eher lasch wirkt, doch noch ein tolles Erlebnis.
Sound
Ob jung oder alt, jeder kennt wohl Mario-Kart! Und jeder wird sich an die Sounds erinnern, die sich nach den vielen Jahren in unser Unterbewusstsein gefräst haben. Genau das muss ein Mario-Kart-Gegenstück in der heutigen Zeit schaffen. Wiedererkennungswert ist ein wichtiges Mittel in dem Meer von Spielen. Leider schafft Joy Ride Turbo das nicht. Bei der Masse an den Items, die man im Laufe des Rennen einsammeln kann, bietet keine dieser Extras tolle Sounds. Die Musik hingegen ist okay und teilweise sogar gut. Der einzige, wirklich sehr gute Punkt ist das Sounddesign der Autos. Die Motoren klingen sehr gut und jedes Auto hat seinen eigenen Klang. Die Sportwagen bieten einen lauten, sportlichen Sound. Genau, wie man sich einen 500 PS Boliden vorstellt. Die Muscle Cars brüllen auf der Strecke und die normalen Autos sind dagegen extrem leise und unspektakulär. Alles in allem holen die Sounds der Autos wieder vieles heraus, aber die optische Präsentation der Specialeffects sollte bei einem Arcade Racer besonders wichtig sein. Leider wurde hier gespart.
Story
Eine wirkliche Story findet man in Joy Ride Turbo nicht. Es gibt aber, wie in jedem Rennspiel, eine Art Kampagne, durch die man rasen muss. Zu Beginn steht uns nur eine Klasse mit einem Auto zur Verfügung. Im Laufe der Rennen und gesammelten Punkten können wir ein Auto nach dem anderen, sowie die einzelnen Klassen freischalten. Nebenbei kann die Farbe des Auto nach Belieben geändert werden. Der Singleplayermodus ist aber bereits nach wenigen Stunden durchgespielt. Der Fokus des Games liegt klar auf dem Multiplayer, ob alleine mit fremden Leuten via Xbox Live, oder mit ein paar Freunden auf der Couch.
Umfang
Joy Ride Turbo bietet neben dem schnellen Rennen eine kurze Singleplayer Kampagne und einen Mutiplayer. Die "Schnellen Rennen" dürfen quasi als Standardmodus in jedem Rennspiel beim Singleplayer natürlich nicht fehlen. Hier haben wir die Möglichkeit, uns schnell auf die Strecke zu begeben, mit zufälligen Einstellungen und mehreren Spielern. In der kleinen Kampagne müssen wir uns, wie oben beschrieben, die einzelnen Klassen und Fahrzeuge durch Siege erspielen. Der spannendste und wahrscheinlich auch beste Modus ist der Multiplayer. Viele Optionen bietet dieser nicht, aber das muss er auch nicht. Im Mehrspieler geht es im Prinzip wie im Schnellen Rennen zu. Wir fahren ein Rennen über drei Strecken, nur statt der KI haben wir es mit anderen Fahrern aus der ganzen Welt zu tun. Die Rennen laufen sehr flüssig und machen riesigen Spaß, den man in diesem Mario Kart Pendant wirklich nicht erwartet hätte. Um mal einen Vergleich aufzustellen, Mario Kart ist ein Vollpreistitel und Joy Ride Turbo kostet nichtmal ein Viertel davon. Für diese Preisklasse bekommen wir sehr viel geboten, also was möchte man mehr?
Spielspaß
Joy Ride Turbo ist eines der besten Arcade Games für die Xbox 360. Der kleine Bruder des Nintendo Fun Racers macht riesigen Spaß und muss sich vor der Konkurrenz aus den Häusern Nintendo und Sony nicht verstecken. Die bunten Strecken und lustigen, teilweise aber auch schon bekannten Items machen Joy Ride Turbo zu einem spaßigen Ritt durch die verschiedenen Welten. Was man auch unbedingt anmerken sollte, ist die Tatsache, dass Joy Ride Turbo mit dem Controller um einiges besser ist als die Kinect Version. Von der ersten bis zur letzten Minute des Spielens macht Joy Ride Turbo richtig Spaß und ist absolut für jeden Gamer zu empfehlen. Wäre die Auswahl der Autos und Klassen etwas größer, könnte man sicher mehr als sieben bis acht Stunden in das Spiel investieren. Aber auch in der aktuellen Auswahl ist Joy Ride Turbo ein schwarzes Loch, in der die Zeit zu stehen scheint. Das ist natürlich im positiven Sinne gemeint. Für den geringen Preis bekommt man viele Stunden Unterhaltung, die man am besten mit den Freunden auf der Couch ausnutzt.
Gameplay
Fun und Arcade Racer sind bekannt für ein einfaches, schnell erlerntes Gameplay. Auch Joy Ride Turbo punktet im Gameplay. Das Handling der einzelnen Fahrzeuge ist unterschiedlich, so haben die Sportwagen mehr Power, dafür aber ein schwächeres Handling. Die langsameren Fahrzeuge sind dann in den Kurven stärker. Auf jeder Strecke kann mit einer bestimmten Fahrzeugklasse also gewonnen werden. Ein weiteres, sehr wichtiges Element, sind die Items. Auf der Strecke befinden sich an jedem ,,Checkpoint", die ein Viertel der Strecke darstellen, eine Reihe von Kisten. Sammelt man diese auf, bekommt man ein zufälliges Item. Von einfachen Nitro-Boosts bis zu den schweren Verfolgungsraketen, hier ist einfach alles dabei, was man braucht. Muss man das Feld von hinten aufräumen, können die Items ziemlich hilfreich sein. Ist man selber aber der Führende, sind die Items nicht besonders hilfreich. Auf der Pole hat man nur eine Handvoll Gadgets, die einem wirklich helfen können. Ein sehr lustiges Gameplayelement sitzt in den Autos:Euer Xbox Live Avatar fährt euer Auto. Das funktioniert sehr gut und ist auch nett anzusehen. Treffen wir unseren Vordermann beispielsweise mit einer Rakete, beginnt der Avatar zu jubeln. Die Animationen des Avatars sind allerdings recht gering, aber das Hauptaugenmerk sollte nicht darauf liegen.
Multiplayer
Der Multiplayer ist wirklich das zentrale Element in Joy Ride Turbo. Ob nun lokal mit Freunden oder via Xbox Live gegen den Rest der Welt, hier blüht Joy Ride Turbo richtig auf. Mit drei weiteren Spielern auf der Couch ist das Spiel unglaublich lustig. Wer kennt diese Szenen nicht? Man sitzt mit seinen besten Freunden vor der Konsole, fängt an zu jubeln und brüllen, weil man den Führenden kurz vor dem Ziel aus der Kurve schießt. Diese Emotionen kann man nicht alleine aufrufen, indem man gegen andere Online spielt. Das ist richtiges Zocken, so wie man einen lustigen, gelungenen Abend beschreibt. Aber auch online macht Joy Ride Turbo absolut eine gute Figur. Keine Ruckler, keine Host-Migrationen oder ähnliches. Frustmomente gibt es eigentlich nicht, da man selbst als Letzter immer sehr gute Chancen hat. Neben dem eigentlichen Multiplayer sind zahlreiche Statistiken aufrufbar. In einem solchen Spiel sind diese zwar nicht wirklich nötig, aber warum sollte man sich über zusätzliche Features ärgern.
Fazit
Bei vielen Games gibt es ein Phänomen, nennen wir es das
,,Minecraft-Phänomen". Auf dem ersten Blick erscheint das jeweilige Spiel
eher nicht ansprechend, aber sobald man sich darauf einlässt, sieht man,
wie toll es eigentlich ist. Dasselbe trifft auf Joy Ride Turbo zu.
Zunächst denkt man, das Game sei eine abgespeckte Version des Kinect
Titels und nur Gldmacherei. Das ist aber absolut nicht der Fall, denn Joy
Ride Turbo ist viel besser als die Version mit Bewegungssteuerung.
Die schöne Gestaltung und der unglaublich große Spielspaß machen das
Game zu einem Must Have in diesem Sommer. Ob mit Freunden auf der Couch,
alleine oder im Multiplayer, das Spiel kann immer und in jeder
Situation gezockt werden.
Abschließend sollte geklärt werden, wer nun zuschlagen sollte und wer
nicht. Es gibt kaum negativen Punkte und selbst über diese kann man
eigentlich hinweg sehen. Fans der Mario Kart Serie, Racing Fans und
Interessierte können auf jeden Fall die 800 Microsoft Points investieren.
Aber schaut euch doch einfach die kostenlose Demo selber einmal an.
Bewertung
