Review zu Iron Man 2

Die geplante Trilogie geht weiter und man kann nun Iron Man 2 im Kino anschauen. Passend zum Release des Films hat Sega nun auch die Videospiel-Fortsetzung zu Marvels Eisenmann für die Xbox 360 veröffentlicht. Der erste Teil konnte bei der Gamergemeinde nicht großartig punkten, das soll der zweite Teil nun aber wieder wett machen. Wir haben uns in die Rüstung gewagt und geschaut, ob Iron Man denn nun seine Gegner vaporisieren kann, oder nicht.

Story, Missionen, Aufgaben? Tohuwabohu!

Ihr kennt Iron Man nicht? Dann werdet ihr ihn in diesem Videospiel auch nicht kennen lernen. Iron Man 2 knüpft in etwa an den Schluss des Kinofilms an, der Plot ist jedoch nie ersichtlich. Die Story wird in kurzen Zwischensequenzen erklärt, aber nie wirklich erläutert. Aufgrund der Dialoge, die sich rein auf leeren Phrasen berufen (,,Ich muss die Welt retten.", ,,Das darf nicht in falsche Hände geraten!", usw.),  kann man der Geschichte nie wirklich folgen. Sicherlich handelt es sich hier um eine Fortsetzung - es scheint also klar, dass man nicht alles erklären muss. Hilfreich zu wissen wäre jedoch, warum man denn nun gerade dieses und jenes angreifen und das da zerstören muss.

Denn Informationen, was die Aufgaben angeht, die man bekommt, gibt es ebenfalls nicht groß. Im Prinzip läuft somit auch jede Mission auf das Gleiche hinaus. Ihr müsst einfach alles platt machen, was euch entgegen kommt, und dies möglichst schnell. Die Gegner sind immer die gleichen, die Umgebungen ähneln sich stetig und die Aufgabenstellung, ist wie gesagt, auch immer dieselbe. Während den Missionen weiß man nie, was denn nun abgeht und was man machen muss.

Als größtes Feature wird angepriesen, dass man als Iron Man oder als War Machine kämpfen kann. Einen großen Unterschied macht dies allerdings nicht, da weder die Mission noch das Gameplay (auf welches ich später zurückkommen werde) dadurch weit reichend beeinflusst werden. Im Grunde ist ,,War Machine" nur ein anderer Anzug für euren Iron Man.

Ich bekomme gleich Augenkrebs...

Hier erreicht Iron Man 2 seinen absoluten Tiefpunkt. Grafisch gesehen befindet sich Iron Man 2 auf dem Niveau früher Xbox Spiele, was definitiv heute nicht mehr angebracht ist. Die Zwischensequenzen sind das Erste, was einem auffällt, und jene sind unter aller Kanone! Die deutsche Synchronisation ist zum einen furchtbar und zum anderen total asynchron mit den Bildern, die man sieht. Sowas habe ich persönlich noch nie gesehen: Die Lippen des Charakters auf dem Bildschirm bewegen sich - man hört nichts. Kurz darauf, er hat seinen Mund geschlossen, fängt plötzlich eine Person an mit reden. Dass das der Charakter selbst sein soll, realisiert man dann erst viel später. Und übrigens: Die englische Version hat praktisch alle Originalsynchronstimmen aus dem Film, allerdings verbessert das den Eindruck des Sounds nicht.

Doch ist nicht nur die Akustik schlecht: Grafisch haben wir es mit absoluter Leere und Polygonarmheit zu tun. Hinzu kommen schwammige, matschige Texturen und schlechte Animationen. Die Zwischensequenzen sind in der Tat so schlecht, dass die tatsächliche Ingame-Grafik, also beim Spielen, sogar besser ist. Und die strotzt auch nicht vor Abwechslung: Es gibt nur eine Handvoll an verschiedenen Gegnertypen und die Umgebungen ähneln sich auch ständig.

Und dann noch ein Wort zum Soundtrack: Dieser ist mehr oder wenig okay, stört nie und untermalt das Geschehen meist recht gut. Allerdings ist es äußerst schade, dass der AC/DC Soundtrack vom Kinofilm im Spiel nicht mehr anzufinden ist.