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Vor wenigen Tagen erschien das von 5th Cell entwickelte Third-Person-Shooter Spektakel Hybrid. Das Game stellt den vierten Titel des Summer of Arcade Events dar und die Erwartungen an Hybrid sind dem entsprechend groß. Ob der Kampf um die dunkle Materie wirklich so spannend ist, wie es sich anhört, erfahrt ihr hier in unserem Test.

Der Grafikstil ist wie erwartet sehr düster gehalten. Die Umgebung ist ziemlich unkreativ, überall nur Stahlwände. Einerseits kennt man diese Gestaltung aus jedem Science-Fiction Werk, ob nun auf der Leinwand oder auf den Konsolen. Die Frage sollte hier eher sein, was machen wie Entwickler aus den ungeschriebenen Gesetzen der Science-Fiction-Autoren? Geht man ein Risiko ein und probiert etwas neues aus, oder setzt man die "Vorgaben" kreativ um. In Hybrid ist nichts der Fall. Die allgemeine Gestaltung ist nicht besonders kreativ, da die Texturen sich sehr oft wiederholen und die Gestaltung der Karten auch nicht umfangreich ist. Die Maps unterscheiden sich grob, aber am Ende sieht dann (gefühlt) doch alles gleich aus. Die Effekte können auch nicht mehr viel rausholen, sind aber keine Katastrophe. Grafisch ist Hybrid leider nur Mittelmaß, da wäre sicher mehr drin gewesen.

Änhlich der Grafik kann der Sound ebenfalls nicht überzeugen. Bei einem Shooter sind die Soundeffekte, vor allem die Waffensounds, besonders wichtig. In anderen Shootern können wahre Experten die Waffe sogar am Nachlade-Sound erkennen. Derartige Feinheiten gibt es in Hybrid nicht. Jede Waffe hört sich gleich an und nur sehr geringe Unterschiede lassen sich heraus hören. Die Musik ist in Ordnung, aber kein Meisterwerk. Der einzige positive Punkt im Bereich Sound ist die Sprachausgabe. Diese ist zwar leider nur in Englisch verfügbar, dafür aber in sehr guter Qualität. Klar sollten bei einem Arcade-Titel keine Vergleiche zu den Vollpreis-Titeln aufgestellt werden, aber Hybrid kommt damit schon fast an einem dieser heran. Für Gamer, die Probleme mit der englischen Sprache haben, sind natürlich deutsche Untertitel verfügbar.

Eine wirkliche Handlung gibt es nicht. Zu Beginn wird man in die "Handlung" eingeführt, diese stellt sich aber als sehr verwirrend heraus. Hier merkt man direkt, dass es sich bei Hybrid um einen Multiplayer-Titel handelt. Die Story ist aber mit dem Multiplayer verknüpft. Technisch gesehen funktioniert diese selten aufgegriffene Idee, aber unnötig ist das Ganze trotzdem. Man könnte sich das so vorstellen, dass der Spieler vor jeder Map in Battlefield oder Call of Duty eine Story zu dem Ort des Geschehens bekommt. Beim ersten Spielen sicher eine nette Idee, später ergibt das wenig Sinn.

Die Story ist leicht zu erklären. Es geht, wie sicher jeder erraten kann, um einen Krieg zwischen den Menschen ("Paladine") und Aliens ("Variants"). Die Außerirdischen wollen im Jahr 2032 unser wichtigstes Gut haben, die dunkle Materie. Spannende Twists und Höhepunkte sind nicht vorhanden. Aber ein Multiplayer-Titel braucht dies auch nicht und man kann die Handlung als nettes Extra ansehen.

Umfangreich ist Hybrid nicht, selbst andere Mutiplayer-Titel im Arcade Bereich bieten mehr. Die Gestaltung der Karten wurde im Grafikbereich schon angesprochen, muss aber hier nochmal kritisiert werden. Wie viele Karten spielbar sind, wird nach mehreren Matches nicht klar. Alle Maps sind optisch nicht sehr kreativ, aber auch der Aufbau ist stets gleich und langweilig. Da wäre eine kreative Karte die bessere Option gewesen. Ein richtiger Singleplayer hätten sich bestimmt alle Spieler gewünscht, die Story kann im Multiplayer nicht funktionieren. Die Handlung hat absolutes Potential für einen packenden Singleplayer, sogar in einem Arcade-Titel. Schade!

Oft ist es bei "schlechteren" Shootern so, dass nur Profis ihren Spaß haben, da sie beispielsweise zu anspruchsvoll sind. Hybrid ist eher für Anfänger geeignet, die keine große Ansprüche an den Multiplayer heben. Als Profi ist man mit Hybrid nicht an der richtigen Adresse, denn die gewohnte Vielfalt an Maps ist nicht gegeben. Die Karten geben nicht sehr viel Möglichkeiten für Strategen her, was die meisten Profis abschrecken wird. Man sollte von einem Arcade-Shooter nicht besonders viel erwarten, denn man bekommt nicht ein Call of Duty geboten. Das Waffen-Balancing ist super, da jede Waffe im Prinzip gleich ist. Der Spielspaß wird in allen Fraktionen aber nach einigen Wochen vergehen, denn der Multiplayer in Arcade Titel ist erfahrungsgemäß nur bei den Top Titeln noch gut gefüllt. Hybrid wird sicher nicht zu den Klassikern der Arcade Games gehören. Aber für die eine oder andere schnelle Runde ohne große Ansprüche sicher ein lustiger Zeitvertreib.

Trotz vieler Mängel in der Präsentation ist Hybrid im technischen Bereich fast einwandfrei. Die Steuerung ist recht simpel, vergleichbar mit der allseits bekannten Belegung im Shooter Genre. Der gesamte Spielablauf richtet sich nach dem Prinzip "Deckung & Feuer". Die Maps sind so aufgebaut, dass man von Deckung zu Deckung springen kann. Freies Laufen ist nicht möglich. Der Spieler springt also zur nächsten Deckung, kann dabei frei schießen und die Richtung schnell verändern. Durch diesen Minimalismus ist das Gameplay absolut ohne Macken und zu jedem Zeitpunkt fair. Hier spielt man nicht gegen die Engine, sondern gegen die Gegner, so wie es bei anderen Genre Titeln auch sein sollte.

Das Herz von Hybrid. Was macht einen guten Multiplayer aus? Hybrid macht eine Handvoll Stunden Spaß, mehr aber auch nicht. Die Spieler können sich in mehreren, sehr ähnlichen, Karten um die oberen Plätze im Scoreboard kämpfen. Es gibt eine Auswahl von klassischen Spielmodi, wie unter anderem Team Deathmatch. Zielbasierte Modi wie Herrschaft gibt es nicht, aber diese wären auf dem Kartendesign gar nicht möglich.

Die Rangliste setzt sich aus Punkten zusammen, die man in den Matches bekommt. Erfüllt man bestimmte Herausforderungen, gibt es Extrapunkte. Und genau hier findet das Crossover zur Story statt. Sind wir in einem Teil der Story, wo wir ein bestimmtes Objekt besorgen müssen, ist die Match Aufgabe in diese Richtung orientiert. Leider funktioniert das nicht so, wie die Entwickler sich das gedacht haben. Ein einfacheres System ("Schnelles Match") wäre sicher besser gewesen. Es dauert oft zu lange ein Match zu suchen, da man sich immer durch die Weltkarte mit den verschiedenen Herausforderungen wühlen muss.

Fazit

Hybrid kommt am Ende nicht an die Genre-Verwandtschaft heran. Klar, die Grafik ist nicht alles, aber eine veraltete Grafik möchte auch niemand sehen.

Selbst wenn die Grafik besser wäre, sähe Hybrid nicht besser aus, denn die Texturen sind sehr oft wiederholt worden. Hier wäre ein bisschen mehr Kreativität gefragt! Also Augen zu und durch. Obwohl, der Sound ist auch nicht viel besser. Hier hilft nur eines: Erwartungen herunter drehen.

Erwartet man nicht so viel, macht Hybrid tatsächlich Spaß. Von der technischen Seite ist Hybrid sehr gut. Das Gameplay bedarf keine Gewöhnungszeit und selbst Anfänger kommen hier gut in das Spiel.

Jeder, der kein Shooter-Profi ist und Lust auf einen günstigen Third-Person-Shooter hat, sollte sich die kostenlose Demo von Hybrid ansehen.

 


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 7 von 10
7/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 7 von 10
7/10
7