
Das Microsoft Kinect durchaus dazu in der Lage ist, frischen Wind in Sachen Gameplay ins Wohnzimmer zu bringen, wurde vielfach bewiesen. Nachdem nun schon eine stattliche Anzahl an Kinect-Vollpreistiteln die Verkaufsregale füllt, macht auch der Xbox LIVE Arcade Marktplatz keinen Halt mehr vor der neuen Technologie. Mit "Hole in the Wall" wird uns nun ein weiteres Arcade-Game mit Kinectunterstützung präsentiert. Ob die Versoftung der mittlerweile eingestampften Gameshow überzeugen kann, haben wir für euch herausgefunden.
Grafik
Und herausgefunden haben wir schon auf den zweiten Blick, dass die Präsentation von Hole in the Wall ein ordentlicher Schuss in den Ofen ist. Mann sollte von einem Kinect-Titel, der nun sogar über den Marktplatz angeboten wird, vielleicht nicht gerade erwarten, dass er sich mit Referenztiteln wie Gears of War messen kann. Ein solches Chain Saw Massacre in Sachen Optik ist dann aber schon einmal nicht die Bandbreite wert, die man für den Download des Titels geopfert hat...aber Optik ist ja auch nicht alles.
Sound
Nein, denn da wäre auch noch die Kategorie Sound. Ohne akustische Sound- und Musikuntermalung mutiert jeder noch so gute Titel dann aber förmlich zum Stummfilm bzw. -spiel. Gar keine so schlechte Idee in Anbetracht der eher halbherzigen Umsetzung. Soundtechnisch macht der Titel nicht viel falsch, denn er hat einfach nichts Nennenswertes zu bieten.
Die musikalische Untermalung ist bereits nach kurzer Zeit wenig unterhaltsam und die Kommentare der Moderation beschränken sich ebenfalls auf einen Wortschatz, der an zwei Händen abgezählt werden kann. Aber auch wenn der Ton bekanntlichermaßen die Musik macht...auf den Spielspaß kommt es ja an.
Story
...und dieser soll euch durch ein wirklich simples Spielkonzept präsentiert werden. Eure Aufgabe besteht ausschließlich darin, eure Gliedmaßen derart zu verrenken, dass diese in die vom Spiel vorgegebene Schablone passen. Ihr werdet von Wänden bedroht, die an den merkwürdigsten Stellen Aussparungen für eure Gliedmaßen aufweisen.
Während die Wände unaufhaltsam auf euch zufahren, müsst ihr es schaffen, euch rechtzeitig so zu verrenken, dass ihr durch die Wand passt. Gelingt es euch nicht, schiebt euch die Wand in ein virtuelles Wasserbad, an der dann zumindest die Zuschauer noch ihre Freude haben dürften. Simples Spielprinzip = schneller Einstieg = vielleicht doch noch Spielspaß? Mal sehen.
Umfang
Der Umfang gestaltet sich dann mindest ebenso simple wie das Spielprinzip. Ein Show-Modus für den Single- oder Multiplayer, ein Endlos-Überlebensmodus und einige freischaltbare Elemente, that´s it! Der Umfang lässt in jedem Fall daran zweifeln, ob die investierten 800 Microsoft Points nicht doch einem Fehlkauf zum Opfer gefallen sind. Wir wollten doch nicht viel...nur ein bisschen Spielspaß.
Spielspaß
Aber der ist im Fall von Hole in the Wall leider unkäuflich. In Sachen Spaßfaktor ist der Titel ein echter Schuss in den Ofen, ein Griff ins Klo...entwickelt von der Spaßbremse himself. Die sich ständig wiederholenden Wandelemente können auch dann nicht überzeugen, wenn man diese mit optischen Elementen wie Winterlandschaften etc. pimpt. Alleine sterbt ihr bei diesem Titel in jedem Fall einen schnellen Spaßtod. Möglicherweise kann hier der Multiplayer weiterhelfen.
Gameplay
Endlich mal etwas, was uns dann doch ein wenig verwundert. Die Kinectunterstützung funktioniert annähernd tadellos, vorausgesetzt ihr schafft ordentlich Platz im heimischen Wohnzimmer. Ab. ca. 3 Metern aufwärts habt ihr ausreichend Platz um euch alleine oder auch zu Zweit vor der Konsole zu verrenken.
Die meiste, der von euch dargebotenen Gelenkakrobatik ,wird von dem Kinect Kamerasystem korrekt erkannt. Ist der Abstand zum Sensor jedoch zu gering, kommt es schnell vor, dass ich einfach nicht mehr durch die Wand passt, da ihr zu groß seit bzw. die Löcher in der Wand zu klein sind.
Multiplayer
Da war er, der Hoffnungsschimmer am Spaßhorizont...der Multiplayer. Uuuunnnd flupp, hat sich´s auch im Multiplayer ausgeschimmert mit dem Spaß. Der Multiplayer funktioniert in Sachen Gameplay zwar ebenso gut, wie der Singleplayer, Unterhaltung sieht aber auch hier anders aus. Das Einzige, zu dem der Multiplayer möglicherweise in der Lage ist, ist die Tatsache, dass ihr euch über die verbogenen Knochen eures Mitspielers belustigt.
Fazit
Hole in the Wall = Schuss in den Ofen. Der Titel kann selbst den genügsamen Spieler weder in optischen, noch in akustischen Belangen vom Sofa runterlocken. Zwar funktioniert die Bewegungserkennung weitestgehend präzise. Dies kann aber auch nichts an der Tatsache ändern, dass der geringe Umfang und das mehr als schnell langweilende Spielkonzept zu kaum einem Unterhaltungswert beitragen können.
Immerhin könnt ihr euch im Multiplayer noch einen Leidensgenossen an eure Seite holen, dem aber mindestens genau so schnell das Lachen vergehen dürfte.
Alles in allem, ein netter aber leider gescheiterter Versuch in Sachen Kinect und Xbox LIVE Arcade. Bitte die 800 MS Points sinnvoller verwerten. Danke.