
Sobald Computerspiele auf Filmen und Filmlizenzen aufsetzen, sind die meisten Spieler der Zielgruppe nervös, denn die Anzahl wirklich guter Umsetzungen ist eher gering. Meist wird die Story nur mangelhaft umgesetzt oder das genretypische Flair wird schlecht umgesetzt. Mit Hellboy: The Science of Evil steht uns zum Test ein weiteres Spiel aus einem bekannten Film-Universum gegenüber. Ob die Entwickler hier alles richtig gemacht haben? Wir gehen der Sache auf den Grund...der Hölle.
Hellboy - Wer zum Teufel ist Hellboy?
Hellboy ist kein klassischer Superheld im engeren Sinne, wie zum Beispiel Superman, da seine Geschichten mehr dem Fantasy-Horror-Genre zugeordnet werden. Eigentlich ist er ein rothäutiger Dämon, von Rasputin im Auftrag der Nazis beschworen, jedoch wurde er auf der Erde von seinem "Ziehvater" Professor Trevor Bruttenholm großgezogen und bekämpft nunmehr das Böse. Der Name "Hellboy" stammt von den amerikanischen GIs, die ihn fanden. Sein richtiger Name lautet "Anung Un Rama"
Hellboy: The Science of Evil bietet eine neue Story, basierend auf den Ideen von Mike Mignola, dem Schöpfer des Hellboy-Universums. Außerdem konnte das Entwicklerteam auf die künstlerische Unterstützung von Regisseur Guillermo del Toro zurückgreifen. Neben viel handfester Action werden die Spieler im Hellboy-Videospiel natürlich auch den Hellboy-typischen Sarkasmus und Humor wieder finden. Soweit die Werbung...
Was ist der teuflische Plan?
Hellboys Aufgabe ist es, seine unheimlichen Kräfte zu nutzen, um einen diabolischen Plan zu durchkreuzen. Leider erfasst man die wirkliche Aufgabe nicht im ersten Moment, denn obwohl es extra für den deutschen Markt eine geschnitte bzw. veränderte Fassung des Spiels gibt, scheuten die Entwickler eine vollständige Lokalisierung oder gar Eindeutschung. So wird es dem Spieler unnötig schwer gemacht, der Story zu folgen und das Spiel in seiner vollen Pracht zu nutzen.
Auf der anderen Seite lässt sich so die Originalstimme von Hellboy (gesprochen von Roy Pearlman) hören und - sofern man es versteht - dem sarkastischen Humor folgen und wird das ein oder andere Schmunzeln über die Lippen bringen - Hellboy eben!
Somit geht es im ersten Level los und man stapft brav mit seiner Hellboy Figur durch die doch recht starren Level. Dabei schwenkt die Kamera automatisch hin und her - leider nicht immer so ganz optimal. So ist es im ersten Level unsere Aufgabe, eine Hexe zu suchen und zu vernichten. Los gehts.
Nicht untypisch fungiert auch hier wieder der erste level als Tutoriallevel, welches uns mit der Steuerung vertraut macht. Dazu werden einem Hindernisse und kleine Schergen der Hexe in den Weg gestellt. Allzuviel gibt es bei der Steuerung während des Levels nicht zu erlernen. Man kann springen, schlagen, einen aufgeladenen Schlag platzieren, Dinge aufsammeln und werfen, oder mit seinem Revolver mittels unterschiedlicher und teilweise verzauberter Munition schiessen.
Das wars auch schon - leider jedoch auch für´s Gameplay, denn das beschränkt sich innerhalb der Spielzeit nahezu nur auf prügeln, sowie einige Pseudo Rätsel lösen.
Auf Dauer ist das leider viel zu eintönig und auch die Story kann das nicht wett machen, zumal die Levels insgesamt recht gross, starr und teilweise auch langweilig geraten sind. Und so kommt es schnell zum totalen Ausfall, dass man versucht, die Levels mit einem Rush hinter sich zu bringen. Leider ist diese Strategie auch nicht von Erfolg gekrönt, da sich der nächste Levelabschnitt erst öffnet, wenn alle Gegner zuvor ausgeschaltet wurden *grrrr*
Fazit
Leider kann Hellboy: The Science of Evil alle Vorurteile, die man gegen Filmumsetzungen oder Filmlizenzen haben kann, nur bestätigen. Die Technik ist nicht wirklich auf dem neuesten Stand und das Gameplay wirkt eintönig und bietet wenig Abwechslung. Prügeln hier, prügeln dort, mal gerade einen der verzauberten Särge mit einer speziellen Revolverkugel öffnen - fertig. Das ist eindeutig zu wenig.
Das einizige, was bei Hellboy: The Science of Evil wirklich teuflisch ist, ist die Langeweile, die das Spiel bereits nach 15 Spielminuten charmlos verbreitet. Schade, denn Story und Hellboy typischer Humor würden sicherlich mehr bieten können. Schade um diese Lizenz, wie sehr hätte ich mir ein echtes und ernsthaftes Action Spiel gewünscht...
Bewertung
Pro
- Passabler Sound
- CoOp Multiplayer
- Story ist "Hellboytypisch"
Contra
- Starrer Levelverlauf
- Teilweise schlechte Kameraführung
- Eintöniges Gameplay
- Langweiliges Kampfsystem
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