Arcade page

Aus dem Hause von Square Enix kommt ein weiteres Spiel aus dem Genre-Mix von Rollenspiel und Puzzle-Spiel. Gyromancer kann besonders in seiner Heimat Japan auf positive Resonanz zählen. Wie sich das Spiel in Europa schlägt und was man allgemein zum Spiel sagen kann, haben wir für euch in unserem Review geklärt.

Nicht auf dem Top-Niveau, aber auch nicht schlecht. Die grafischen Eindrücke sind meist mehr oder weniger durch die Artworks beeinflusst, welche sehr gut sind. Die Grafik im Kampf ist zusätzlich mit vielen netten Effekten geschmückt und kann sich durchaus sehen lassen. Abzüge gibt es hier bezüglich der Rollenspiel-Grafik. Die typische Vogelperspektive nutzt ihr Potential nicht ganz aus und da wäre durchaus mehr drin gewesen. Vor allem die etwas leeren Settings stören das verwöhnte Zockerauge. Für ein Arcade-RPG aber allemal ausreichend.

Wohl eher negativ muss man die Sparte Sound sehen. Die Musik ist generell nicht zu präsent, so dass sie stören würde, aber der relativ belanglose Soundtrack wiederholt sich relativ schnell. Die Musik ist nicht sonderlich abwechslungsreich, passt aber zum Ambiente (sie ist sehr kitschig und stereotypisch für das Genre - auf Englisch würde man "cheesy" dazu sagen). Ansonsten kann man aber nicht zu viel meckern. Zwar haben wir keine Sprachausgabe und ihr müsst die Story rein textlich verfolgen, die Kampfgeräusche und Effekte bei Attacken während eines Kampfes sind aber durchaus hinnehmbar.

Ihr steigt in die Haut von Rivel, einem typischen Fantasy-RPG Helden, der das Böse bekämpfen muss. Die Story selbst ist nicht besonders packend und interessant, aber für das Genre typisch und liebenswert. Ich macht euch nämlich auf den Weg in den Aldemona Wald, wo jeder normale Mensch bei der schönen Umgebung erst mal den Grill raus packen und sich ein paar Würste machen würde. Aber ihr seid ja Fantasy-Held und kämpft so gegen ein paar böse Typen. Dies geschieht meist so, dass ihr gegen Monster direkt antretet, oder gegen Menschen, die Monster kontrollieren. Letztere sind meist die Obermotze und etwas stärker. In den Kämpfen kommt dann das Puzzle-Gameplay zu Tage, dazu aber in der Gameplay Sparte mehr.

Gyromancer ist, das muss man zugeben, relativ umfangreich. Dies besonders für Leute, die sich in das Spiel hinein verbeißen können. Besonders die Story dauert mehrere Stunden (entsprechend euren Fähigkeiten) und kann fesseln. Hier haben wir auch die hohe Vielzahl an Gegnern, eigenen Monstern, Items und dergleichen, wie es für Rollenspiele üblich ist, welche das Spiel so umfassend machen. Dass ihr nachher, neben der Story, auch noch in Multiplayer-Duellen antreten könnt, scheint offensichtlich. Aber wie gesagt: Ich schätze, dass allein der Einzelspieler gut über 6-7 Stunden Spielspaß enthält. Und dann hat man nur die Hauptquests abgeschlossen! Für ein Arcade-Spiel ist dies sicherlich ansehnlich.

Wer den Rollenspiel-Flair mag und von Puzzle-Spielen à la Bejeweled auch nicht abgeneigt ist, wird sicherlich hier ein kleines Suchtpotential entdecken. Dass solche banalen Spielsysteme immer wieder begeistern können, hat sich oft genug gezeigt und Gyromancer ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Prinzip immer noch funktioniert. Das Einzige, was euch anfänglich etwas den Spielspaß trüben könnte, wäre das etwas magere Tutorial, was nur auf das Puzzlen selbst (und das auch nur sehr Basis-orientiert) eingeht, und ihr euch Schritt für Schritt während der Story selbst an den kompletten RPG-Umfang herantasten müsst. Da es aber nicht sehr kompliziert ist und Rollenspiel-Fans dem sowieso nur lächelnd entgegenblicken, ist es nur ein kleineres Manko.

Das Gameplay in Gyromancer lässt sich größtenteils auf die Puzzles basieren, welche ihr während Kämpfen lösen müsst. Diese könnt ihr ganz ohne Zeitdruck bestreiten, es kommt nämlich nur auf die Anzahl der Runden an, die ihr benötigt. Es ist also kein aktiver Kampf und es geht hauptsächlich darum, gleichfarbige Diamanten anzuordnen, um Attacken ausführen zu können oder Attacken des Gegners abzuwehren. Dazu gesellt sich dann noch ein kleiner RPG-Charakter, der zwar nicht unwichtig, aber eher kleiner gehalten ist. So habt ihr bei Kämpfen stets die Möglichkeit, aus verschiedenen Bestien auszuwählen, es gibt Gegengifte, Items, die euch stärker machen, und so weiter und so fort. Das Gesamtpaket ist gelungen, wobei uns persönlich den Kämpfen etwas an Action fehlt - dies mag aber ein rein subjektiver Kritikpunkt sein.

Fazit

Mit Gyromancer haben wir ein weiteres Spiel des Genres RPG-Puzzle. Grafik und Sound sind nicht sonderlich beeindruckend, aber typisch für das Genre haben wir einen beachtlichen Umfang und ein Spielprinzip mit Suchtpotential.

Wer mit den Puzzles im Stile von Bejeweled etwas anfangen kann, der wird auch bei Gyromancer glücklich werden. Das Spiel empfiehlt sich somit Fantasy-Rollenspiel Fans, die einen Hang zum Puzzlen haben.

Schade ist nur, dass es keinen Multiplayer-Modus gibt, die Story etwas unausgereift ist und man schließlich den RPG-Charakter des Spiels weitestgehend klein gehalten hat.


Bewertung


Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 8 von 10
8/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8