
Spieler, die nicht nur in der aktuellen Konsolengeneration sondern bereits in vorherigen diversen Spielen erlegen waren, erfreuen sich dem aktuellen Trend, Spieleklassiker neu aufleben zu lassen. So traf es diesmal Gunstar Heroes, dass verwunderlicherweise nicht bereits in der letzten SEGA Klassiker Sammlung umgesetzt wurde. Gunstar Heroes wurde ursprünglich für das Sega Mega Drive entwickelt und erblickte in seinem 16-Bit Outfit vor knapp 14 Jahren das Licht der Welt.
Grafik
SEGA hat bereits im Rahmen seiner Arcade Klassiker einen guten Job gemacht und so verwundert es auch nicht, dass Gunstar Heroes im Rahmen seiner damaligen Möglichkeiten ganz passabel aussieht. Im Zuge der NextGen Fähigkeiten hat man das Spiel jedoch nicht auf 16:9 aufgebläht, sondern hält am 4:3 Bildschirmformat fest und fasst das Bild wie bei den anderen Sega Titeln mit einem blauen Rahmen ein. Eigentlich schade, denn gerade eine Side Scroller Action Game wäre ein gefundenes Fressen für das breitere Format.
Damit die Optik zumindest verbessert wird, programmierte man diverse neue Grafikfilter hinzu, die dem Spieler zumindest die Kanten dem Auge einigermaßen schmackhaft machen und auch das vom Sega Megadrive gewohnte kurze Ruckeln im Spiel wurde eliminiert. Ansonsten "flimmern" hier brav die bekannten 16-Bit Sprites in bunten und prächtigen Farben über den Bildschirm - wie es sich damals gehörte.
Sound
Der Sound wurde ebenfalls vom Original übernommen und hinterlässt bereits nach kurzer Spieldauer einen faden, weil nervigen Beigeschmack. Die abgedudelten Spielhallensounds nerven auf Dauer. Hier hätte man anstelle der doch recht piependen Sounds sicherlich ein wenig mehr Polishing ansetzen können, um eine adäquate Qualität zu produzieren. Auch ein paar neue Sounds hätten dem Spiel sicher gutgetan - andererseits sagt man ja nichts ist besser als das Original - Muss sich also jeder selbst ein Bild von machen.
Story
Auf dem Planeten Gunstar 9, wird nach einer langen Friedensperiode der ältere Zwillingsbruder der Gunstars vom bösen Diktator Colonel Red entführt, um diesem als Sklave zu dienen. Halte den Diktator davon ab, den ,,Zerstörer Golden Silver" zu entfesseln, dies hätte apokalyptische Auswirkungen! Auf deinem Weg wirst du vielen Gegnern und Bossen begegnen. Letztlich stellt sich die Frage - braucht ein Arcadeklassiker wirklich eine Story? Mal ehrlich, sowas fanden wir spannend und interessant, als diese an den Haaren herbeigezogenen Geschichten das Spiel versuchten einigermassen spannend zu machen. Heute zählt hier nur das Retro Feeling - und das passt!
Umfang
Sieben Level bietet Gunstar Heroes - Noch Fragen? Spass beiseite, Gunstar Heroes gehört nunmal zu den Klassikern und da wurde langer Spielspass eher durch einen recht hohen Schwierigkeitsgrad erreicht. Daher dürfte sich der Umfang von sieben Leveln eher übersichtlich anhören - aber unterschätzt das Spiel besser nicht! Positiv fällt hingegen der nur indirekt zum Umfang gehörende CoOp Modus, in dem man zu zweit gegen die Feinde ins Feld ziehen kann. Daszu aber mehr im Multiplayer Bereich.
Spielspaß
Wer sich bereits Anfang der 90er Jahre die Zähne an Gunstar Heroes ausgebissen hat, der wird auch jetzt schnell und beherzt zugreifen, denn Gunstar Heroes gehört sicherlich neben Spielen wie Contra zu den Action Klassikern schlechthin. Das einfache Handling der Figur und die Möglichkeit, durch Kombination zweier Waffen insgesamt 14 unterschiedliche Waffen zu kreieren, erscheint zwar nach heutigen Gesichtspunkten als eingeschränkt, aber für Gunstar Heroes ist dies mehr als ausreichend und gibt die Chance, immer wieder mit Abwechslung eines der vier unterschiedlichen Startlevels zu starten.
Gameplay
Spiele die wirklich einfach zu handhaben sind, werden im Rahmen der NextGen Generation immer seltener. Umso erfrischender wirkt da der Klassiker Gunstar Heroes, der als einfacher Sidescroller einfach nur die beiden Sticks sowie einen Button zum Abfeuern der Waffe bzw. für den Nahkampf bietet - gerade letzterer wirkt sehr spaßig, da der angehoben und weggeworfen werden kann.
Auch wenn Gunstar Heroes meist nur horizontal scrollt, werden die Gegner aus allen Richtungen gegen den Protagonisten antreten. Um diesem Umstand gerecht zu werden, kann mit dem zweiten Stick die Feuerrichtung der Waffe kontrolliert werden. Wirklich spannend wird Gunstar Heroes jedoch, wenn man auf einen der Bossgegner trifft, die mal eben gerne den ganzen Bildschirm ausfüllen und immer eine eigene Taktik vom Spieler erfordern.
Das eigene Leben wird in Gunstar Heroes durch eine prozentuale Gesundheitsanzeige gesteuert. Heißt jedoch auch, dass es keine "Continue"-Leben gibt - Im Gegensatz zum Original kann man nun jedoch den aktuellen Stand abspeichern.
Multiplayer
Neben den nahezu obligatorischen Leaderboards machten sich die Entwickler die Arbeit, in Gunstar Heroes den CoOp Modus, den es bereits im MegaDrive Original gab zu integrieren. Dieser kann erfreulicherweise nicht nur mal eben gemeinsam auf der Couch genutzt werden, sondern unterstützt auch Xbox Live, sodass ihr mit Freunden auf der ganzen Welt das Spiel gemeinsam bezwingen könnt. Bei den Testspielen wurde immer recht zügig ein CoOp Mitspieler gefunden und auch Kontinentübergreifend kam es nicht zu nennenswerten Problemen oder Verbindungslags.
Fazit
Gunstar Heroes ist und bleibt ein Klassiker. Eigentlich hatten die Fans bereits innerhalb der Sega Arcade Compilation auf eine Veröffentlichung gehofft, aber offenbar wollte Sega hier den Fan entweder extra zur Kasse bitten oder glaubte zumindest, dass es sich auch einzeln hervorragend verkauft.
Ich denke bei Gunstar Heroes kann jeder Arcade KLassiker Fan getrost zuschlagen und erhält für einen moderaten Preis ein attraktives Spiel, mit dem sich gerne mal eine Stunde oder zwei verbringen lässt. Wer dann auch noch die richtigen Mitspieler in seiner Freundesliste hat, wird reichlich Spass haben, auch wenn die Wertung das Spiel nicht in den Himmel lobt!