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Seit zwei Wochen ist die Bewegungssteuerung Kinect für die Xbox 360 im Handel erhältlich. Neben der Hardware sorgte Microsoft im Vorfeld auch für reichlich Software, die Kinect unterstützt. Neben diversen Fitness, Party und Familienspielen zauberte der Publisher Ubisoft ein Beat'em Up mit dem Namen Fighters Uncaged in das heimische Wohnzimmer. Ob es mit dem Spiel mächtig was auf die Nase gibt, haben wir für euch getestet.

Fight for your life

Der Hauptprotagonist und euer AlterEgo im Spiel ist Simon. Simon ist ein 24 jähriger Bursche, der in den dreckigen Strassen Detroits aufgewachsen ist. Seine Wurzeln sind jedoch international geprägt. So wurde er auf Hawaii geboren und seine Mutter ist Koreanerin. Sein Vater - ein ehemaliger Boxprofi - weihte ihn in die Kunst des Straßenkampes ein. Ein Kampf ohne Regeln, ohne Gnade und ohne Referee.

Dumm nur, dass sein Vater mit einer nicht unwesentlichen Summe bei einem der dunklen Gangsterbosse in der Kreise steht. Um seine Familie zu schützen und die Schulden abzuarbeiten, macht sich Simon nun auf der Meister der Straßenkämpfer zu werden. Dazu muss sich Simon durch verschiedene Ligen boxen und gegen diverse Gegner behaupten, bis er die ersehnte Krone in Empfang nehmen kann.

Warum "erzählen wir euch das?" - Keine Ahnung, denn im weiteren Verlauf des Spiels, ist ebenso wie bereits zu Beginn die Story in keiner Weise wichtig für das Spiel. Hier gilt nur eins: Faustrecht! Das ganze Drumherum hätte man sich aufgrund des dünnen Storyboards auch sparen können. Ganz im Gegenteil, so wirkt das ganze noch künstlich und lieblos aufgesetzt.

Fight?! - STOP - Train!

Wie von Kinect Spielen bereits gewohnt, empfängt uns auch Fighters Uncaged mit den notwendigen Sicherheitshinweisen. Diese sollte man in jedem Fall beherzigen und vor allem sollte man für reichlich Freiheit rund um sich sorgen, wenn man keine Lampen von der Decke reißen oder Vasen zertrümmern möchte, denn hier geht es heiß her. Wer glaubt, gleich zu Beginn direkt in den harten Fight einsteigen zu können, wird erstmal eines besseren belehrt. Bevor es in den ersten Kampf geht, steht Training an, denn die Feinheiten der Steuerung müssen - obwohl zumeist eingänglich - erlernt werden.

Glücklicherweise unterteilten die Entwickler die gesamten Moves in unterschiedliche Schwierigkeitsgrade wie Anfänger und Fortgeschritten, sodass man zu Beginn mit den Basics vertraut wird. Die weiteren Spezialmoves, Kombos etc. kann man auch im späteren Verlauf im freien Training erlernen - was in jedem Fall anzuraten ist, denn die Gegner bieten gut Paroli. Hat man das Basis Training abgeschlossen, geht es dann endlich in den ersten Kampf. Sinnvollerweise sollte man sich bei den Kämpfern von links nach rechts vorarbeiten und während des Ladevorgangs auf die angezeigte Schwachstelle des Gegners achten.

Move your Ass!

Ein Beat´m Up mit Kinect Bewegungssteuerung. Da schauten wir bereits im Rahmen unserer Besuche auf der gamescom nicht schlecht. Fehlt einem im ersten Augenblick noch die Vorstellungskraft, kommt einem im zweiten sofort das Bild eines wild umherfuchtelnden Spielers vor seinem TV Gerät in den Sinn. Und so ist es wahrlich. Wer sich nicht zum Affen vor seinen Nachbarn machen möchte, der sollte während des Spielens lieber die Jalousien zulassen, denn mit Fighters Uncaged wird reichlich vor dem TV gerockt und gekämpft. Weniger sportliche Charaktere sollten sich bereits zu Beginn ein Handtuch bereit legen, denn Fighters Uncaged garantiert mit seinen insgesamt 70 unterschiedlichen Moves nicht nur für Abwechslung sondern auch für schweißtreibenden Sport.

Wie bereits beschrieben, haben die Entwcikler die Moves in unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufgeteilt. Darüber hinaus werden drei Gruppen unterschieden. Darunter fallen der direkte Nahkampf, die mittlere Distanz sowie die große Distanz. Während des Kampfes gibt das Spiel die passenden Hinweise, welche Distanz das Spiel gerade zwischen den Kontrahenten voraussetzt. Darauf heißt es, als Spieler zu reagieren und den passenden Move auszuführen, denn sicherlich bringen Japs und Haken recht wenig bis gar nichts, wenn der Gegner in großer Distanz ist und sich eher ein Fußtritt eignet.

Die einzelnen Moves sind schnell zu erlernen. Ein gerader Schlag gefällig - einfach die Faust gerade herausschlagen. Ein Kinnhaken einfach gestikulieren und schon kriegt der Gegner was auf die Mütze. Komplizierter wird es hauptsächlich mit den diversen Kicks. Eigentlich logisch, denn einen Roundhouse Kick im heimischen Wohnzimmer kann ja nicht jeder mal eben vollführen - oder?! So kommt es dann, dass man im erweiterten Training für solche Moves spezielle Bewegungsabläufe trainiert und den Fuß nach vorne schiebt und dann im Halbkreis zur Seite dreht. Zumindest im Training hat man die einzelnen Moves schnell gelernt.

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Fazit

Mit Fighters Uncaged schickten die Entwickler ein Kampfspiel mit USK 16 Freigabe ins Rennen. Generell schon eine klare Ansage, welches Zielpublikum man erreichen wollte. Doch Hardcore Gamer werden es sehr schwer haben, sich dem Tempo des Spiels anzugleichen. Hier überwiegt das schnelle Handeln auf den Controllerbuttons und das Zusammenfügen der diversen Kombos.

Die Bewegungssteuerung Kinect hinterlässt im Zusammenspiel mit Fighters Uncaged ein eher dürftiges Bild. Zu ungenau ist die Erkennung der Moves und besonders schnelle Abfolgen werden oftmals falsch oder gar überhaupt nicht interpretiert. Da andere Spiele die Funktionalität von Kinect bereits mit besseren Reaktionszeiten darstellen konnten, scheint es als hätten die Entwickler noch Platz zur Optimierung.

Auch der als dürftig zu bezeichnende Umfang zaubert dem Käufer kein Lächeln ins Gesicht. Es scheint als wäre es innvoller gewesen, Fighters Uncaged noch ein wenig reifen zu lassen. Dann hätte sich sicherlich auch eine Schnittmenge zwischen Casual- und Hardcoregamern auf Dauer ansprechen lassen. So ist Fighters Unacged zumindest vorerst der einzige Kinect Titel, der mit einer USK 16 Freigabe glänzt und bei der man dem Gegner mal mächtig auf die Glocke hauen kann.

Fighters Uncaged ist nur denen ans Herz zu legen, die sich auf das Gameplay und die Geschwindigkeit des Spiels WIRKLICH einlassen wollen. Wer dazu nicht bereit ist, wird schnell die Steuerung und die Erkennung verfluchen. Jeder der sich darauf einlassen kann und will, der wird nach einer gewissen Zeit die notwendigen gezielten Treffer landen und seine Gegner schnell bezwingen.


Bewertung

Pro

  • Schweisstreibend
  • Taktischer Kampf ist erstrebenswert
  • Viele unterschiedliche Moves (70)

Contra

  • Wenige Gegner
  • Schlechte Kinect Erkennung bei schnellen Moves
  • Sinnfrei integrierte Story

Grafik 7 von 10
7/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 6 von 10
6/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 7 von 10
7/10
Gameplay 6 von 10
6/10
7

2 Kommentare

XBU MrHyde Do, 24.03.2011, 20:03 Uhr

Ja das stimmt, die Grafik ist ok und die vielen Moves sind echt fordernd, einzig die Präzision ist wirklich das fehlende Salz in der Suppe, um es zu einem ordentlichen Kinect-Titel zu machen. Schade, dass es da keine Updates/Patches gibt :-k

Der_Dom Do, 24.03.2011, 19:46 Uhr

Ich find das Spiel jetzt eigentlich recht nett. Allerdings hätten mehr Moves und eine bessere Präzesion für mehr Spielspaß gesorgt.

Es ist recht schwer die gewollten Moves umzusetzen. Ich würde mich freuen wenn das Spiel in einer besseren Version und besser angepasst auf den Sensor released wird.