Review zu Droplitz

Irgendwann sollten doch auch alle möglichen Varianten von Puzzle-Geschicklichkeitsspielen entwickelt sein und den Spieleentwicklern die Ideen ausgehen. Weit gefehlt, denn vor kurzem erschien mit Droplitz ein weiteres Xbox LIVE Arcade-Spiel in der Kategorie "Puzzles". Wir haben nun mal am Rad gedreht und das Spiel getestet.

Die grafische Leistung kann man mit "im unteren Mittelfeld" recht eindeutig klassifizieren. Es gibt nicht viele verschiedene Elemente im Spiel selber und so hätte man durchaus erwarten können, dass dem Spieler mehr als neun Hintergrund-Designs zur Verfügung stehen. Diese sind allerdings ruckzuck freigeschaltet und die Abwechslung hält sich durch verschiedene Farben und ein paar andere Grafiken mehr als in Grenzen. Auch das Menü wirkt altbacken und total langweilig. Positiv ist aber, dass man die wichtigen Spielelemente wie die zu drehenden Scheiben und die kleinen Droplitze gut erkennen kann.

Die Menümusik besteht aus ca. 40-50 Sekunden aneinandergereihter Töne im ChillOut-Stil, das Ganze ist wenig prickelnd und nervt spätestens ab der 1. Wiederholung... also bevor eine Minute rum ist. Die Spielsounds selber passen zwar zu dem Geschehen, sind aber auch sehr mager und machen sich rar. Somit reiht sich das Spiel ein in die Riege von schlechten Arcade-Sounds.

Eine "Story" gibt es nicht, dafür aber eine gute Idee! Diese Puzzlevariante ist mal etwas anderes und für Tüftler gut geeignet. Auf einem Feld seht ihr verschiedene Scheiben, die Wegkreuzungen kennzeichnen. Oben sind Startblöcke, die sogenannte Droplitze loslassen, die wie kleine Dragees aussehen. Unten gibt es sogenannte Kollektoren, das Ziel der Droplitze. Die Scheiben dazwischen sind kreuz und quer geordnet und ihr müsst nun diese so anordnen, dass die Droplitze ihren Weg zum Ziel finden, bevor euer Vorrat aufgebraucht ist.

Der Umfang ist auch eher als mittelmäßig zu bezeichnen. Das Spiel verfügt über vier Modi, einige unterschiedliche Designs und im klassischen Spielmodus über 9 verschiedene Level. Diese müssen genauso nach und nach freigeschaltet werden, wie die Modi selber. Verzweifelt man zum Beispiel an der Aufgabe, im Zen-Ausdauer Modus mindestens 150.000 Punkte zu machen, so bleiben einem die Modi Extra und dadurch auch Infektion verwehrt. Zusätzliche Designs freischalten, ok... aber Modi, die sich erst nach Erfolgen freischalten? Nein, danke! Die Abwechslung mit mehr Spielmodi hätte ich gerne von Beginn an.

Droplitz kann durch seine innovative Puzzlevariante schnell, aber nur kurz begeistern. Das liegt zum einen am geringen Umfang und der Tatsache, dass zu viele Dinge erst freigeschaltet werden müssen, zum anderen daran, dass der Schwierigkeitsgrad zum Teil sehr knackig und man eben deshalb nicht an andere Modi oder Level zur Abwechslung herankommt. Schade eigentlich, denn die Idee mit dem Wege bauen ist nett und pfiffig.

Ihr könnt im Grunde von der Steuerung her nicht viel falsch machen. Den linken Stick oder das D-Pad nutzt ihr zum Anwählen der Scheiben, mit A und B könnt ihr sie jeweils links oder rechts herum drehen. Mit X kann man die sogenannte Bonus-Droplitze beschleunigen, die bei der Ankunft an den Kollektoren die Wege zerstören, um neue Scheiben aufs Spielfeld zu holen. Mit Y verwendet man Extras in den Spielmodi Extra oder Infektion. Das Handling mit dem Controller ist in Ordnung, es sind eher die steigende Geschwindigkeit, die erhöhte Schwierigkeit und somit das schnelle Vernichten vom Droplitz-Vorrat, was für ein unausgewogenes Gameplay sorgt.

Auf einen Multiplayer wurde verzichtet, dabei hätte man sicher im Splitscreen-Modus offline oder online gut in Geschwindigkeitsmatches gegeneinander antreten können. Einzig Bestenlisten werden uns geboten, wo wir uns mit Freunden oder der ganzen Welt pro Modus und Level vergleichen können.