
Nach einigen Misserfolgen der Vorgänger von Dragon Ball Z wagt sich dieses Mal ein neuer Entwickler an das Franchise. Während Spike bei Dragon Ball Z: Ultimate Tenkaichi den Fokus auf die Optik und nette Animationen gelegt hat, verspricht uns Artdink ein ausgeklügeltes Kampfsystem und eine Optik, die an Cel-Shading angelehnt ist. Neuer Entwickler, neue Hoffnung?
Gemeinsam sind wir stärker
Der Titel Dragon Ball Z - Battle of Z ist an den nicht in Europa veröffentlichten Film Dragon Ball Z - Battle of Gods angelehnt und bietet unter anderem drei der Hauptfiguren des Films. Was direkt beim Starten des Spiels positiv auffällt, ist das originalgetreue Intro, welches jeden Fan direkt auf das Game einstimmt. Und wer vorher schon die Demo des Spiels ausprobiert hat, kann sich auch hier freuen. Die Speicherstände aus der Demo werden übernommen, so dass ein kompletter Neuanfang nicht erforderlich ist. Standardmäßig ist eine englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln ausgewählt. Hartgesottene Fans können in den Optionen die Sprachausgabe aber auch auf Japanisch stellen. Auf Englisch sowie auf Japanisch findet ihr die original Synchronstimmen aus Dragon Ball Z Kai.
Wir starten im Missions-Modus, denn die anderen Modi müssen noch von uns freigespielt werden. Hier habt ihr die Chance, den Anime teambasiert nachzuspielen. Das bedeutet, dass ihr gemeinsam in einer Gruppe kämpft, was in den Vorgängern in der Regel nur im 1vs1 möglich war. Fans wird sofort auffallen, dass die Story nicht originalgetreu dem Anime ist, da teambasierte Kämpfe zu Anfang gar nicht stattfanden. Außenstehende werden dennoch ihren Spaß haben. Auch die an Cel-Shading angelegte Grafik sticht einem ins Auge, was dem Spiel noch mehr Charme verleiht und uns in die Welt von Son-Goku und Co. zieht.
Die ersten Missionen sind eine Art Tutorial, in denen die Steuerung erklärt wird. Diese wurde im neusten Dragon Ball Teil von Artdink noch einmal überarbeitet. Schnell wird klar, dass das Kampfsystem komplett überarbeitet worden ist, was sich positiv auf die Kämpfe auswirkt. Ihr könnt euch gegenseitig heilen, führt gemeinsam Kombos aus und seid insgesamt stärker. Sobald ihr die Einführungsmissionen abgeschlossen habt, stehen euch auch die anderen Modi, die vorher noch gesperrt waren, zur Verfügung.
Auf Dauer doch wieder schwach
Nachdem wir einige der Missionen abgeschlossen haben, merken wir schnell, dass diese immer ähnlich ablaufen. Trotz der abwechslungsreichen Bosskämpfe und kreativen Gegner geht es auf langer Sicht ziemlich monoton weiter. Wer das langweilig findet und lieber auf die dunkle Seite wechseln will, kann in die Rolle der Gegner schlüpfen. Bei jeder Mission habt ihr die Option, euer Team neu aus 67 Charakteren zusammen zu stellen. Da rekrutiert man für sein Team ein paar Bösewichte und schon kann der Spaß losgehen. Letztendlich bringt das auf Dauer aber auch keine Abwechslung in das Gameplay. Eintönig bringt ihr einen Gegner nach dem anderen zur Strecke, was bei einer Spielzeit von ca. 15 Stunden wirklich langweilig erscheint. Hier hätte Artdink den Fokus lieber auf abwechslungsreiche Kämpfe legen sollen. Die Monotonie wird durch die kopierten Musikstücke aus den Vorgängern leider noch untermalt. Im Gesamtbild erinnert die Soundkulisse an den Anime, was eigentlich zu erwarten war.
Individuelle Charaktere
Nach jeder abgeschlossenen Mission bekommt ihr Ausrüstungskarten, die ihr euren Charakteren zuweisen und sie so individualisieren könnt. Die Kartenstärke hängt von eurem Erfahrungslevel ab. Je höher euer Level ist, desto stärkere Karten stehen euch zur Verfügung. Insgesamt macht das das Spiel zwar nicht abwechslungsreicher, ist aber eine ausbaufähige Idee, die jedem Teammitglied seine eigenen Stärken zuweist. Der Schlüssel des Erfolgs besteht darin, sich sein Team so zusammen zu stellen, dass jedes Teammitglied eine gewisse Rolle einnimmt. Während jemand die Rolle des Heilers übernimmt und euer Team stärkt, gibt es noch Charaktere die für den Nahkampf geeignet sind oder welche, die besser im Hintergrund agieren. Im späteren Spielverlauf bekommt ihr ein besonderes Item, welches euch erlaubt, durch Teamkombos die GENKI-Leiste aufzufüllen. Diese dient zu Ultimateattacken, welche euch einen Kampf sofort gewinnen lassen. Leider kann nur ein Bruchteil der Charaktere von dieser Option profitieren. Deshalb sollte mindesten ein Charakter gewählt werden, der diese Ultimateattacken unterstützt.
Auf ins Battle-Royale
Der Multiplayer ist das Herzstück des Spiels, wer die monotonen Missionen satt hat, kann sich hier richtig austoben. Egal ob jeder gegen jeden oder ihr alleine gegen jemand anderen, alles ist möglich. Außerdem habt ihr erstmalig die Chance, mit bis zu 8 Spielern im Multiplayer zu kämpfen. Leider geht das nur mit einer Internetverbindung, denn einen lokalen Multiplayer gibt es in diesem Teil von Dragon Ball Z nicht. Den Variationen der Charakterzusammenstellung im Team hingegen sind praktisch keine Grenzen gesetzt.
Fazit
Trotz der ingesamt recht eintönigen Missionen glänzt das neue Spiel Dragon Ball Z: Battle of Z durch neue, frische Ideen und einen abwechslungsreichen Multiplayer.
Für Zwichendurch ist der Xbox 360 Titel aus dem Hause Namco Bandai Games auf jedenfall spielbar, einiges wurde aber von den Entwicklern des Spiels einfach leider nicht zu Ende gedacht und so ging doch viel an Potential verloren.
Fans der Dragon Ball Z-Reihe können aber bedenkenlos zugreifen, alle anderen Gamer sollten vorher die kostenlose Demo ausprobieren. Wer mit dem Spiel und der Story nicht vertraut ist, wird viele Zusammenhänge nicht nachvollziehen können.
Ich persönlich warte nach wie vor auf ein Remake der Tenkaichi-Reihe, denn da wurde der Storymodus liebevoller umgesetzt und das Kampfsystem erinnerte an ein richtiges Fightinggame.
Bewertung
Pro
- Spaßiger Multiplayer mit erstmals 8 Spielern
- Frische Optik
- Soundkulisse erinnert stark an den Anime
- Originale Synchronsprecher
- Kampfsystem wurde überarbeitet
Contra
- Kein lokaler Multiplayer
- Auf Dauer zu eintönig
- Wer Dragon Ball Z nicht kennt, wird die Spielzusammenhänge nicht verstehen
- Trotz großer Auswahl fehlen einige bekannte Charaktere
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