
Wir schreiben das Jahr 1993. Ein Jahr in dem das Shooter-Genre Geschichte schreiben sollte. Das Entwicklerteam von iD Software veröffentlichte im Dezember 1993 den 3D Shooter Doom und setzte damit eindeutig neue Maßstäbe in diesem Genre. Wer sich schon damals mit Doom die Nächte um die Ohren geschlagen hat, der darf ab sofort nicht nur in Erinnerungen an die guten alten Zeiten schwelgen, sondern diese sogar noch einmal zum Leben erwecken. Alle anderen dürfen den Arcade Titel Doom durchaus als bezahlbaren Geschichtsexkurs in die Anfänge der 3D-Shooter betrachten. Ein Bildungstrip mit echtem Retro-Feeling.
Grafik
Doom ist auf dem Xbox LIVE Arcade Marktplatz als reinrassiges Retro Game gelandet. So dürft ihr schon einmal nicht damit rechnen, dass ihr euch einen Kampf gegen neu gerenderte Gegener stellen müsst, die sich dazu noch in einem Leveldesign bewegen, welches Seinesgleichen sucht. Vielmehr wird euch eine Pixel-Schlammschlacht vom feinsten präsentiert. Ein originäres Doom, welches 1993 auch optisch noch für Begeisterung sorgen konnte, sorgt im Zeitalter von Full HD Flachbildschirmen vielmehr dafür, dass die geometrische Zusammensetzung der grafischen Darbietung bis ins kleinste Detail analysiert werden kann. Kein Nachteil, sondern halt einfach Retro ... aber gut.
Sound
Wer den Sound des originären Dooms nicht mehr in den Ohren hat bzw. auch noch nie auf die Ohren bekommen hat, der kann von der immergleichen und in Sachen Detailgrad überschaubaren Soundkulisse nicht gerade begeistert werden. Jeder, der sich jedoch schon mal den ein oder anderen Doom-Kampf geliefert hat, wird sich bereits beim Navigieren durch das Menü an alte Zeiten erinnert fühlen. Soundtechnisch ist Doom mindestens ebenso Retro wie die optische Darbietung.
Story
Die so genannte Union Aerospace Corporation führte geheime Experimente zur Teleportation durch. Hierbei wurde durch die bislang geheimen Forschungen ungewollt ein Portal zur Hölle geöffnet. Eine Tatsache, über die sich die Dämonen nicht gerade mit Begeisterung äußerten. Vielmehr besetzten diese die Forschungseinrichtungen und töteten die Menschen oder verwandelten diese in furchteinflößende Kreaturen. Das dies kein Dauerzustand bleiben sollte war klar und somit ist es nun eure Aufgabe dem dämonischen Treiben ein Ende zu bereiten.
Umfang
In der Unterwelt von Doom herrscht ein reges dämonisches Treiben. Die Vielzahl der Gegner werden es euch dabei nicht leichter machen, das Ziel des Spiels im Schnelldurchgang zu erreichen. Ihr bekommt reichlich zu tun und bis ihr den Dämonen das Fürchten gelehrt und somit den letzten Levelausgang erreicht habt, vergehen durchaus einige Spielstunden.
Wer von einem Level zum nächsten rusht, der hätte zwar durchaus ein Achievement für die kürzeste Spielzeit verdient, nicht aber diejenigen erhalten, die einem beim Auffinden aller versteckten Gegenstände etc. zustehen würden. Insgesamt gibt es genug zu tun, sofern man sich auch allen Aufgaben und Herausforderungen stellt.
Spielspaß
Wer sich für Shooter interessiert, der sollte diesen unterhaltsamen Ausritt in dier 90er Jahre durchaus einmal wagen. Ein nicht immer lineares Leveldesign, simple wie auch verzwickte Rätsel und ein reichhaltiges Arsenal an Waffen, machen Doom auch nach knapp zwei Jahrzehnte nach dessem Release zu einem durchaus unterhaltsamen Shooter Abenteuer für zwischendurch.
Die unterschiedlichen und gut nivellierten Schwierigkeitsgrade ermöglichen es auf gekonnte Weise, dass der Titel sowohl den Gelegenheits- als auch den Hardcore-Gamer unterhalten und fordern kann.
Gameplay
Zwar gab es zu jedem PC auch 1993 schon Tastaur und Maus als Eingabegeräte, mit welchen Rechnerleistungen sich ein Doom aber mal konfrontiert sehen würde, konnten man lediglich in Sci-Fi Filmen der 90er erahnen.
Die Steuerung von Doom ist nach wie vor simpel gehalten und gut auf die Controller-Steuerung portiert worden. Die gute Steuerung und die verfügbare Rechnerleistung ändert aber nichts an der Tatsache, dass gewisse Spielabläufe noch genauso träge von statten gehen, wie zu Urzeiten. Hier unterstreicht Doom einmal mehr seinen Retro-Charakter.
Multiplayer
Ein guter Multiplayer gehört mittlerweile selbst für ein Arcade Game zum guten Ton. Doom braucht sich hier auch nicht zu verstecken. Immerhin konnte der Titel bereits in den 90er Jahren durch seine Netzwerkfähigkeit auf sich aufmerksam machen. Mit bis zu drei weiteren Spielern konnte man im Netzwerk gegeneinander antreten bzw. im Team zusammen agieren. Dies hat sich bis heute nicht geändet und so dürfen Doom-Anhänger auch im heutigen Zeitalter via Xbox Live mit- bzw. gegeneinander antreten.
Fazit
Mit Doom wird uns gute 17 Jahre nach dem Release des originären Spiels ein reinrassiger 3D Retro-Shooter präsentiert. Sowohl Optik als auch Akustik wirken in keiner Weise aufpoliert, sondern vermitteln echtes Retro-Feeling. Selbst die für heutige Verhältnisse trägen Reaktionszeiten bei Schusswechseln sind gewollt und unterstreichen einmal mehr den Retro-Charakter des Spiels.
Die intuitive Steuerung wurde hervorragend auf den Controller portiert und gibt somit keinerlei Grund zur Kritik. Die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade, sowie der Koop-Multiplayer machen den Titel weiterhin ausreichend abwechslungsreich und bieten Herausforderungen für Casual- als auch für Hardcore-Gamer.
Für überschaubare 400 Microsoft Points darf die Rentner-Fraktion unter den Gamern noch einmal spielerisch in die eigene Jugend abtauchen. Aber auch die jüngere Generation darf durchaus einen Blick auf das riskieren, mit dem wir uns zufrieden geben mussten ;-)