Review zu Dollar Dash

Einmal eine Bank ausrauben und dann gemütlich in der Karibik kalte Getränke schlürfen. Wer würde da "nein" sagen? Wahrscheinlich jeder, der nicht gegen das Gesetz verstoßen möchte. In der virtuellen Welt sieht das Ganze aber anders aus, da wird wohl jeder mal bei so einem Coup dabei sein. Die Entwickler von Candygun Games machen es möglich! Mit bis zu vier Spielern ist es in Dollar Dash möglich, die gestohlene Kohle in Sicherheit zu bringen. Das hört sich ziemlich eintönig an, oder? Wir haben uns Dollar Dash genauer angesehen und sagen euch, ob sich die Investition lohnt.

Erinnert ihr euch noch an die Anfänge des 3D-Grafik-Zeitalters? Damals, noch vor zwei Generationen, war nicht viel möglich und Realismus in Videospielen war noch nicht denkbar. Genau so sieht Dollar Dash aus. Man fühlt sich in Sequenzen und im Gameplay selber in der Vergangenheit. Das ist aber keinesfalls ein negativer Punkt. Der Grafikstil weckt Kindheitserinnerungen. Trotz der leicht veralteten Grafik wirkt die Präsentation charmant. Das Gefühl, eine veraltete Engine mit HD Texturen zu spielen, kommt zu keiner Sekunde des spielens an das Tageslicht. Ich persönlich finde, dass die optische Präsentation nicht unbedingt auf dem aktuellen Niveau sein muss, so lange das Gameplay flüssig läuft. Und das ist bei Dollar Dash gegeben. Gefühlt sind 60 Frames möglich und es ruckelt nur im Gameplay.

Was erwartet man von einem Arcade Spiel? Nicht besonders viel, so sollte es jedenfalls sein. Akustisch ist Dollar Dash nichts für Soundexperten, aber nervt nie. Zweiteres ist bei Arcade Spielen sehr, sehr oft der Fall, da die Retro Musik einfach nicht mehr ausreichend ist. Die Effekte und die Musik sind in Ordnung, aber eine Auszeichnung wird es dafür nicht geben.

Eine Geschichte gibt es in Dollar Dash nicht wirklich. Beim starten des Spiels ist aber eine kurze Intro Sequenz zu sehen. Ein Nachtwächter der Bank muss staunend feststellen, dass während seiner Schicht der Supergau stattfindet. Eine vermummte Person dringt in den Tresorraum der Bank ein und schafft es diesen auch noch zu leeren. Und all das in kurzer Zeit! Der Ganove wird auf der Flucht von einem weiteren Verbrecher überrascht, der die Beute an sich reißt und damit verschwindet. Damit war es dann auch schon, wenn wir uns das Setting ansehen. Aber wie in so vielen Spielen ist eine Geschichte nicht nötig, denn bei Dollar Dash kommt es nur auf das Gameplay an.

Damit die langeweile so schnell nicht aufkommt, stehen drei ganze Spielmodi zur Verfügung. Im "Dollar Dash"-Modus ist es das Ziel möglichst viel Geld zu ergaunern. Im alternativen Modus "Überfall" müsst ihr natürlich auch Geld erbeuten, aber hier werden auch Treffer am Gegner mit Punkten belohnt. Im letzten Modus "Rette den Tresor" muss man den Tresor so lange wie möglich halten. Die anderen Spieler müssen den Tresor dann stehlen. Diesen Modus könnte man mit dem Klassiker Capture the Flag vergleichen. Alle Modi sind sowohl Offline als auch Online mit bis zu vier Spielern spielbar. Langeweile kommt in Dollar Dash also nicht so schnell auf!

Durch den großen Umfang und den verschiedenen Spielmodi ist Abwechslung garantiert. Dazu kommt noch, dass man alle Modi online und offline spielen kann, ohne große Unterschiede im Gameplay hinnehmen zu müssen. Das Spielprinzip ist einfach und durch das gute Tutorial bis in das letzte Detail erklärt. Aber trotzdem gibt es zu oft Frustmomente, die es in einem Acrade Titel nicht geben sollte. Leider ist das Balancing den Entwicklern auch nicht gut gelungen. Sehr oft steht man vor einer Niederlage, obwohl man taktisch die gesamte Runde dominiert hat. Sieg oder Niederlage hängen fast immer vom Zufall ab. Genau dadurch kommt man wieder zu den oben genannten Frustmomenten. Zwei Punkte, die auf dem ersten Blick nicht groß wirken, aber viel ausmachen. Da hätte die Jungs von Candygun mehr Zeit in die Entwicklung stecken müssen.

Neben dem Balancing gibt es im Gameplay noch einige Probleme. Die Steuerung ist leider sehr unpräzise und schwammig. Da es im Gameplay sehr chaotisch zugehen kann, wird die Steuerung dem Spieler nicht nur selten einen Strich durch die Rechnung machen. Genau an diesen Stellen fangen wieder die Frustmomente an und der Spielspaß ist fern. Die Steuerung sollte auf jeden Fall noch durch einen Patch verbessert werden.

Der Multiplayer unterscheidet sich kaum vom Singleplayer. Der einzige Unterschied zeigt sich im Spielspaß. In Online Matches habt ihr keine KI Gegner und somit wird das Spiel nicht vom Zufall regiert. Wenn ihr mit der schwammigen Steuerung irgendwann umgehen könnt, habt ihr die Möglichkeit, euren Rang zu steigern. Durch die verdienten Punkte könnt ihr euch noch Upgrages im Shop kaufen, die ihr aber auch offline einsetzen könnt. Diese Verbesserungen schlagen aber wieder Kerben in das Balancing. Leider konnten wir im Test kaum Gegner finden, um die Upgrades online zu testen.