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Vor einem Jahr erblickte ein neues Musik- und Partyspiel das Licht der Konsolenwelt - DJ Hero. Auf Basis des erfolgreichen Gameplays "Drücke Knopf den farbigen X, wenn dessen Symbol auf dem Bildschirm erscheint" entwickelten innovative Köpfe einen Turntable Controller und brachten den das DJen und Mixen der interessierten Allgemeinheit näher. Nun macht sich der Nachfolger DJ Hero 2 auf den Weg, in die erfolgreichen Fußstapfen zu treten. Ob diese zu groß sind oder man gar einen "aufsetzen" konnte, klärt unser Review.

Can you feel the bass?

DJ Hero 2 knüpft dort an, wo der erste Teil aufgehört hat. Jedoch gaben die Entwickler eine klare Ansage: "Wir wollen den zweiten Teil zu einem besseren Spielerlebnis machen!". Der schnell erlernte DJ Spaß aus dem ersten Teil konnte viele Spieler überzeugen, dennoch gab es das ein oder andere zu bemängeln. So war die Identifikation zwischen Spieler und dem DJ auf dem Screen nur eingeschränkt möglich, das Gameplay bot auf Dauer zu wenig Abwechslung und auch die Individualisierung der Songs fiel zu gering aus. Zwar bot der Musik Store auch nach der Veröffentlichung reichlich unterschiedliche Tracks, aber die Mehrheit der Tracks war von Beginn an eher HipHoplastig ausgefallen. Man wollte aus den Mängeln lernen und genau hier setzten die Entwickler an. Nicht revolutionieren - Eine Evolution wurde angestrebt.

Dazu nahmen die Entwickler einige neue Zutaten aus dem Portfolio und polierten Gameplay, Grafik, Tracklist und auch den Karrieremodus reichlich auf. Eins sein direkt zu Beginn bemerkt. Die Tracklist umfasst nun viele bekannte und erfolgreiche Dance- und Clubtracks, die mit den unterschiedlichsten Stilmitteln zu neuen Megamixen umgewandelt werden. Zumindest mir kam die neue Tracklist geschmacklich sofort entgegen...

DJing für Fortgeschrittene

Das generelle Gameplay mittels Turntable Controller hat sich gegenüber dem ersten Teil nicht verändert. Weiterhin heißt es zur rechten Zeit die Tasten, Spins und Fader nutzen und so die drei Tracks bzw. Streams zu einem Gesamttrack zu mixen.
Allerdings sorgten die Entwickler für neue Elemente. So kamen nun "Haltetaps" hinzu, in denen die Taste über einen längeren Zeitraum gedrückt werden muss. Ebenso neu sind die Freestyle Elemente, die es dem Spieler ermöglichen dem Track nun eine wirklich persönliche Note zu verpassen. Dafür können in den Freestyle Passagen eigene Scratch Elemente sowie Soundsamples integriert werden. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, denn nur wer es schafft, auch rhythmisch korrekt zu arbeiten, kann zusätzliche Punkte holen und "versaut" den Track nicht einfach nur. Hier ist schon ein wenig Übung notwendig, damit man den Stil des Tracks auch beibehält.

Insgesamt fühlt sich das Gameplay in DJ Hero 2 flüssiger und eingängiger an als noch im Vorgänger. Dies liegt sicherlich auch an der nun gestiegenen Vielzahl von Effektmöglichkeiten, die die unterschiedlichen Elemente bieten. Gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden bemerkt man die neuen Möglichkeiten. Es fühlt sich nicht mehr an, als habe man krampfhaft Aktionen zusammengefasst, um den Spieler auch wirklich zu fordern.

Weiterhin bietet auch DJ Hero 2 verschiede Schwierigkeitsgrade, die vom Spieler gewählt werden können und so für eine Langzeitmotivation sorgen, aber Einsteiger nicht vollends überfordern. Damit man immer den passenden Einstieg findet, wurde auch in diesem Hero Spiel ein Tutorial Part integriert, der es ermöglicht, sämtliche Effekte und Techniken schnell und gezielt zu erlernen.

Mein Haus, mein Auto, mein Club!

Der in DJ Hero 2 integrierte Karrieremodus trägt den Titel Empire Modus und ist sofort aus dem Hauptmenü spielbar. Dabei ist es eure Aufgabe, als kleiner DJ erste Erfahrungen in einem kleinen Club zu sammeln um dann nach und nach die Clubs dieser Welt zu erobern. Dabei trefft ihr während der diversen Sessions, die in unterschiedlichen Clubs mit diversen Setlists stattfinden, auch immer wieder auf echte DJ Helden wie David Guetta, die es dann in einem Battle zu schlagen gilt. Damit die Identifikation mit eurem DJ auch überspringt, gibt es wie bereits im Vorgänger die Möglichkeit der Individualisierung des DJ selbst, sowie der genutzten Ausrüstungsgegenstände wie Turntable oder Kopfhörer.

Sehr schön wurde dabei im Empire Modus die Atmosphäre der Clubs eingefangen. Die Clubs haben ein unterschiedliches Layout und bieten dementsprechend eine unterschiedliche Optik auf dem Bildschirm vor, während und nach den Tracks. Dabei springt die Atmosphäre merklich stärker über. Auch das neue Verfahren der zu einem Megamix zusammengestellten Setliste sorgt für ein echtes Club Feeling, denn die meist aus drei Tracks zusammengestellte Setlist wird nun nahtlos aneinander gereiht und die aus dem Vorgänger bekannte Unterbrechung entfällt.

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Fazit

DJ Hero 2 ist mehr als nur ein würdiger Nachfolger. Die Entwickler nahmen sich die Kritikpunkte des Vorgängers zu Herzen und suchten passende Umsetzungen. Dabei verstanden sie es, mit viel Gefühl an den richtigen Ecken und Kanten die Feile anzusetzen und das Spiel zu einem "runden Werk" zu machen.

Wer sich die Zeit mit DJ Hero vertreiben konnte, der dürfte es schwer haben die Finger von der Fortsetzung zu lassen. Zur allgemeinen Kostensenkung ist das Spiel als Bundle mit einem Turntable Controller oder für Käufer des Vorgängers auch einfach "pur" verfügbar.

Auch grafisch kann der neue Teil mehr überzeugen. Zwar wurde der generelle Stil beibehalten, aber die Atmosphäre der diversen Clubs wird nun noch präsenter über den Bildschirm transportiert. Die neuen Stilrichtungen und die vielen bekannten Tracks von Dance-Größen wie Lady Gaga sorgen für viele neue Ohrwürmer.

Es macht einfach richtig Spaß, das Spiel selbst mit einem Kopfhörer auf den Ohren zu spielen und dabei mal wieder richtig aufzudrehen. Club Feeling für zu Hause! Und wer nicht ein breites Grinsen im Gesicht hat, während er im Battle gegen David Guetta mixt, sollte die Fernsehzeitung nehmen und nach dem nächsten Ausstrahlungstermin des "Musikantenstadl" suchen.


Bewertung

Pro

  • Hero Feed
  • Flüssiges Gameplay
  • Setliste nicht mehr so HipHoplastig

Contra

  • Online Spielmodi eingeschränkt
  • Avatar nur im "Schnellen Spiel"

Grafik 9 von 10
9/10
Sound 10 von 10
10/10
Story 9 von 10
9/10
Umfang 9 von 10
9/10
Spielspaß 9 von 10
9/10
Gameplay 9 von 10
9/10
Multiplayer 9 von 10
9/10
XBU-Gold-Award
9

5 Kommentare

Klabauter Mo, 08.11.2010, 14:20 Uhr

XBU Assi schrieb:
Bin jetzt auch kein totaler Hip Hop Fan aber dachte halt da die Rocker ihr Guitar Hero haben bekommen die Leute die sich eher mit Sprechgesang beschäftigen auch mal ihr eigenes Spiel.:smt003

Es gibt auch noch Techno, Electro, House, Dubstep und und und... die alle samt ohne ein TT gar nicht wirklich möglich wären. Für Hip Hopster wäre doch eher Singstar was.

CosmoConnor Mo, 08.11.2010, 13:14 Uhr

XBU Assi schrieb:
Es wird als Pluspunkt gezählt dass die Setlist nicht mehr so Hiphoplastig ist?
Finde ich etwas komisch denn gerade dass passt doch am besten zu DJ Hero.
Dass wäre wie wenn ich es als Pluspunkt zählen würde dass Guitar Hero nicht mehr so Rocklastig ist (was es ja nicht ist).
Ansonsten nettes Review.

Das finde ich nicht! Mashups sind ja nicht nur auf Hip Hop beschränkt, der Vorgänger zeigt ja das es auch mit anderen Stilrichtungen geht! Klar ist die Playlist von DJH2 ein Kniefall vor dem Mainstream, aber mir persönlich gefällt das was ich bisher gehört habe auch viel besser! Außerdem müssen die Entwickler eben auch an den kommerziellen Erfolg denken!

Werde mich aber trotzdem erst noch mehr mit Teil 1 beschäftigen bevor ich zu DJH2 übergehe :smt003

XBU Böhser Onkel Mo, 08.11.2010, 11:50 Uhr

Bin jetzt auch kein totaler Hip Hop Fan aber dachte halt da die Rocker ihr Guitar Hero haben bekommen die Leute die sich eher mit Sprechgesang beschäftigen auch mal ihr eigenes Spiel.:smt003

XBU Mastermind Mo, 08.11.2010, 11:48 Uhr

XBU Assi schrieb:
Es wird als Pluspunkt gezählt dass die Setlist nicht mehr so Hiphoplastig ist?
Finde ich etwas komisch denn gerade dass passt doch am besten zu DJ Hero.
Dass wäre wie wenn ich es als Pluspunkt zählen würde dass Guitar Hero nicht mehr so Rocklastig ist (was es ja nicht ist).
Ansonsten nettes Review.

Der erste Teil hat sich halt schon sehr auf HipHop fokussiert. Nun spricht man eine breitere Menge an Musikfans an und mir gefällt es so zumindest besser. Hätte ein totaler HipHop Fan das Review gemacht, dann wäre es möglicherweise ein negativer Aspekt :D

XBU Böhser Onkel Mo, 08.11.2010, 10:45 Uhr

Es wird als Pluspunkt gezählt dass die Setlist nicht mehr so Hiphoplastig ist?
Finde ich etwas komisch denn gerade dass passt doch am besten zu DJ Hero.
Dass wäre wie wenn ich es als Pluspunkt zählen würde dass Guitar Hero nicht mehr so Rocklastig ist (was es ja nicht ist).
Ansonsten nettes Review.