Review zu Die Legende von Korra

Nickelodeon hat einige Animes und Zeichentrickserien, die begeistern. Avatar: Der Herr der Elemente gehört ist populär, Anime-inspiriert und voller magischer Momente und viel Martial Arts. Mit dem neusten reinen Xbox-Live-Downloadspiel werdet ihr nun die Geschichte von Korra verfolgen können, dem aktuellen Avatar. Wir haben uns das Spiel angeschaut und zeigen euch in unserem Review, dass das Spiel leider auf allen Ebene enttäuscht und sich kein Zielpublikum dafür findet...

Das Positivste am Spiel ist tatsächlich die Grafik und die ist bereits schwach. Zwischensequenzen sind so spärlich animiert (wenn man das überhaupt animiert nennen darf), dass sich fast nichts bewegt, auch wenn sie stilistisch sehr cool im Animestil der Serie sind. Aber es kommt überhaupt keine Action auf und die Lippen der Charaktere sind das einzige, was sich ,,bewegt".

Die tatsächlich Ingamegrafik ist mehr oder weniger solide für einen reinen Download-Titel, aber die immer wieder gleichen Gegner in einer anderen Farbpalette gepaart mit einem absolut langweiligen, sich ebenfalls wiederholenden Leveldesign ist ein absolutes No-Go. Insbesondere die komplett leeren Kampfarenen wirken einfach nur so dahingeschmissen und lassen das Spiel insgesamt total ,,leer" aussehen. Trotz Kampfaction sieht es ständig so aus, als ob man komplett alleine in einer leeren Welt umherläuft.

Das einzig wirklich Positive sind die netten Kampfanimationen, wenn man mit den verschiedenen Elementen kämpft. Die Wasseranimationen, das Feuer das hin und her schleudert und auch Wind und Erde wirken sehr cool und Kämpfe können manchmal tatsächlich ähnlich wie die Serie aussehen. Immerhin.

Komplett schlecht ist der Sound nicht, aber es wirkt einfach auch hier sehr ruhig. Der Soundtrack ist okay, die Synchronisation ebenfalls. Allerdings nerven nach einiger Zeit bereits die vielen Kampfausrufe die Korra so vor sich hinschreit, da sie scheinbar bei jeder Bewegung irgendeinen Laut von sich geben muss. Ausweichen, schlagen, Kontern, springen und teilweise sogar GEHEN geht nicht ohne ,,Hu! Ha! Iiiiaaaah!" Puh... Leider ist das Spiel komplett (!) auf Englisch, sodass alle ,,Dialoge" (insofern es überhaupt welche gibt) auch auf Englisch sind. Nunja.

Wer braucht schon Story? Die ist einfach gar nicht vorhanden. Obwohl man vielleicht dachte, man würde zumindest ein bisschen von der Avatar-Lizenz profitieren, dachte man sich, man bastelt irgendeine hanebüchene Geschichte, Korra verliert kurz ihre Kräfte und muss sie wiederfinden. Der Rest ist nicht so wichtig! Die praktisch nicht vorhandene Story ist ebenfalls so lieblos, dass praktisch KEINER der Nebencharaktere oder sonstigen Charaktere der Serie im Spiel vorkommt.

Jinora fliegt ein wenig rum und gibt Tipps, aber ansonsten ist praktisch nur Korra vorhanden. Mako und Bolin bekommen satte 15 Sekunden Zeit um sich ganz am Anfang des Spiels bereits für immer zu verabschieden und auch nach sonstigen Charakteren, wie z.B. Tenzin, Asami, Lin, Meelo, Ikki, Bumi sucht man vergeblich. Das ist mehr als enttäuschend und für Fans der Serie unerträglich.

Für die satten 15EUR bietet man euch circa 5 Stunden Spielkampagne. Sicherlich - ihr könnt nach Abschluss der harten Story gleich nochmal reinspringen und mit bereits freigeschalteten Fertigkeiten auf Highscorejagd gehen... Doch bei einem Spiel, das schon beim ersten Durchspielen eine Qual ist, freut man sich am Ende irgendwie, wenn der Umfang doch nicht so groß ist.

Meh... So richtig unterhaltsam ist das Spiel nicht. Ein paar lustige Momente im Button-Mashing kann es mal geben, aber insbesondere der hohe Schwierigkeitsgrad, der bereits auf ,,normaler" Stufe echt knackig ist, macht das Spiel eher zu einer Tortur. Es ist auch irgendwie schwierig, das Zielpublikum für dieses Spiel zu finden. Kinder sind aufgrund der Schwierigkeit des Gameplays überfordert, Erwachsene langweilen sich an der Leere und der nicht vorhandenen Story. Wer wirklich Spaß damit hat... ist schwierig zu sagen.

Viel Gutes gibt es auch hier nicht zu berichten. Das Gameplay besteht hauptsächlich aus einem kleinen Hack'n Slay Spiel, bei dem ihr auf unendliche viele, gleich aussehende Gegner trefft, die ihr mit Button Mashing (zwei Knöpfe, X und Y) bekämpfen müsst. Zugegeben, gerade die ersten Momente sind richtig schwer, da ihr erst mal ohne Avatarkräfte kämpfen müsst und das ganz exakte Tmining für Konterangriffe erst lernen müsst. Das macht das Spiel im späteren Verlauf aber nicht großartig besser. Der Schwierigkeitsgrad ist sehr hoch, das Spiel selbst unverzeihlich. Gerade das Geldsystem hat es in sich. Wenn ihr sterbt, verliert ihr alle Items, die ihr gekauft hattet und müsst sie erneut kaufen. Das kann dazu führen, dass ihr bei einem schweren Bosskampf diesen aufgrund Geldmangels plötzlich komplett ohne Heilgegenstände schaffen müsst. Das ist bescheuert und frustrierend.

Auch die Nicht-Kampfpassagen sind eine Tortur. Das Minispiel am Anfang ist unerbittlich und unpräzise und das Renn-Hüpfspiel mit Naga, Korras Eisbär/Hund-Ding, ist sowohl lächerlich (mit so einer Geschwindigkeit durch die Straßen rennen?!) wie auch desorientierend durch die ständigen 90-Grad-Wenden. Insgesamt wirkt alles eher lieblos und überhaupt nicht originell.