Page

Seit dem 29. November ist der Weihnachtsfilm "Hüter des Lichts" von DreamWorks in den deutschen Kinos zu sehen. Wie zu vielen anderen Animationsfilmen wird die Merchandise-Maschine auch für Hüter des Lichts angeworfen. Da darf natürlich kein Videospiel fehlen und der Film ist nun auf allen Plattformen spielbar. Ob Hüter des Lichts ein typisches Spiel zu einem Film ist, oder sich tatsächlich von der Lizenz-Ausschlachtung andere Spieleumsetzungen abhebt, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Avengers für Kinder

Die Geschichte des Games orientiert sich natürlich an der Handlung des Films. Die Kinder auf der ganzen Welt sind traurig, weinen und sind hoffnungslos. Schuld daran ist der schwarze Mann, der sich Pitch nennt. Nun wird es für unsere "Helden" der Kindheit Zeit, sich zu vereinen und Pitch zur Strecke zur bringen. Der Weihnachtsmann Nicholas St. North, der Osterhase E. Aster Bunnymund, der Sandmann und die Zahnfee Tooth bilden die Hüter des Lichts. Unerwartete Hilfe bekommen die Helden von dem kleinen Jungen Jack Frost. Diese Truppe bildet quasi die Avengers oder Justice League.

Der Anführer der Hüter ist niemand geringer als der Weihnachtsmann. Ein Russe, stark tätowiert und schlecht gelaunt. Der Osterhase ist der kluge Gefährte, der gerne mit Santa streitet. Die Gruppe kann also durchaus pulsieren und für den einen oder anderen Gag sorgen. Gerade für Kinder können Spiel und natürlich auch Film zu einem Witzfeuerwerk werden. Weniger lustig soll Pitch sein, der eine klassische Interpretation des Boogie Mans ist. Er taucht Nachts in den Zimmern der Kinder auf und versetzt Massen von Kindern durch seine Legende in Furcht und Schrecken. Können die Hüter des Lichts so einen Gegner besiegen? Natürlich. Und das kann man bei einem Spiel zu einem Weihnachtsfilm sagen ohne zu spoilern.

Die Handlung ist im allgemeinen sehr simpel. Typisch für dieses Genre wird eine sehr einfache Handlung mit Nebenplots wie Freundschaft thematisiert. Für Kinder ein schönes Abenteuer, für Erwachsene ist die sechs Stunden dauernde Story viel zu lang. Da sind die 80 Minuten des Films viel angenehmer zu konsumieren.

Der Aufbau des Spiels

Das Spiel sieht einem klassischen Dungeon Crawler sehr ähnlich. Die Level sind schlauchig gestaltet, in der Massen an Gegner besiegt werden müssen. Durch das Einsammeln von Gegenständen kann der eigene Skill verbessert werden. Die Fähigkeiten der Charakter können so aufgelevelt werden. Da die Gegnermassen stetig größer und stärker werden, ist das Aufleveln dringend nötig. Der Ablauf der Level ist leider immer der selbe und bietet kaum individuelle Phasen. Die Gegner erscheinen plötzlich, in Massen und aus allen Richtungen. Dann heißt es nur noch Button-Bashing, also so schnell wie möglich die Buttons drücken, ohne Sinn und Verstand. Das macht das Gameplay für Kinder sehr einfach und das ist wohl auch gut so, aber ältere Gamer werden nach wenigen Minuten schon das Ende herbei sehnen.

Jeder Charakter hat seine eigenen Stärken. Diese können mit einem schnellen Knopfdruck aktiviert werden. Durch diese Special Moves können die Gegner schneller besiegt werden, was die Langeweile aber nicht beendet. Das Besiegen der unerklärbaren Scharen bringt aber immerhin EP. Nach jeder Schlacht kann also gelevelt werden. Leider gibt es keine Belohnungen, die den Spaß und etwas Motivation ins Spiel bringen könnten.

Technisch nicht filmreif...

Neben dem Singleplayer kann Hüter des Lichts auch im KoOp gespielt werden. Mit drei zusätzlichen Leuten macht die sinnlose Schlacht mehr Spaß, aber dadurch wird die Übersicht etwas negativ.

Grafisch ist Hüter des Lichts genau das, was die meisten Lizenzspiele von Filmen sind -  eher mau. Die Grafikengine ist veraltet und gibt eher das Gefühl, auf der letzten Generation zu spielen. Immerhin sind die wichtigen Texturen, die der Figuren, ganz nett anzusehen. Die musikalische Untermalung ist dennoch sehr gut. Durch die Filmlizenz kann natürlich der Soundtrack verwendet werden, was der Präsentation sehr gut tut. Die Originalstimmen sind auch eingesprochen worden. Das sollte bei derartigen Produktionen aber als Standard angesehen werden.

Insgesamt ist das Spiel kein Besonderes. Die positiven Punkte sollten zur heutigen Zeit als Standard angesehen werden, bereiten beim Spielen aber trotzdem immer wieder Freude. Weniger Freude macht die technische und kreative Umsetzung. Die Level sind zu stark in Richtung Dungeon Crawler entwickelt worden. Mehr Jump & Run und Rätsel Elemente hätten dem Spiel sicher das gewisse Etwas gegeben. Diese Details können auch ein Spiel für Kinder ausmachen. Und gerade heute sind Kinder immer schwerer zu beeindrucken. Immerhin ist Hüter des Lichts mal wieder ein "Easy Gamerscore" Spiel, in dem die begehrten 1000 Punkte sehr einfach zu erreichen sind.

Fazit

Die Hüter des Lichts sind eindeutig für Kids bestimmt. Aus der Sicht eines Erwachsenen ist das Spiel sehr langweilig und kaum spielbar. Selten kommen Spiele auf dem Markt, die man einfach nicht durchspielen kann. Leider sind bei uns zuhause keine Kinder mehr, deswegen kann ich euch keine Beurteilung eines Kindes geben. Jedoch ist es klar, dass die jungen Gamer mit Hüter des Lichts nicht sehr glücklich werden.

Wieder so ein Spiel zu einem Film, das kein Mensch braucht. Schon nach den ersten paar Minuten sehnt man sich nach einem Controller mit Dauertaste. Ihr benötigt die meiste Zeit nur den A-Knopf, um einen normalen Angriff auszuführen. Allerdings bietet es Erfolgsjägern 1000 leicht verdiente Gamerscore. Als Weihnachtsgeschenk für Kids ist das Spiel nicht geeignet, höchstens wenn die Kinder nicht brav waren. Das Geld sollte lieber in ein anderes Spiel oder direkt in die Bluray des Films investiert werden, der übrigens sehr sehenswert ist.


Bewertung

Pro

  • Original Stimmen & Soundtrack

Contra

  • Linzenzausschlachtung
  • Technisch veraltet

Grafik 6 von 10
6/10
Sound 7 von 10
7/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 6 von 10
6/10
Spielspaß 6 von 10
6/10
Gameplay 6 von 10
6/10
6

0 Kommentare