
Als Mario Puzo 1969 sein Roman, ,,Der Pate" veröffentlichte, war noch lange nicht an Videospielportierungen zu denken, noch nicht einmal an Videospiele. Als 1972 die gleichnamige Verfilmung kam, sagten Mafiosi, der Film spiegelte genau ihr Lebensgefühl wieder, der Pate wurde sogar als bester ,,Werbefilm" für die Mafia bezeichnet. Wir klären jetzt die Frage, ob sich EA mit ihrem Paten auf der Xbox 360 vielleicht den Titel des besten Werbespieles für die Mafia hat einheimsen können.
Vendetta!
Als wir noch ein kleiner Junge sind, müssen wir mit ansehen, wie unser Vater vor unseren Augen erschossen wird. Wir schwören Rache und 9 Jahre später, als Jugendlicher bekommen wir dabei Unterstützung von Don Vito, dem Paten der Corleone Familie. Wir erleben dabei die Jahre 1945-1955 in New York. Cineastisch, mit kleinen Zeitsprüngen starten wir unsere Mafia- Karriere bei dem Corleone-Clan. Der Verlauf des Spieles orientiert sich dabei lose an der Handlung des ersten Teils der Pate- Trilogie, was heißt, sowohl für Kenner des Filmes, als auch für Neulinge ist die Story fesselnd.
Hey, diese Stimme kenne ich doch!
Sofort nach 10 Minuten im Spiel fällt auf, dass wir diese raue, leidende Stimme des Don Vito doch kennen, es handelt sich hier entweder um die original Synchronstimme oder um einen sehr guten Ersatz! Auch alle anderen Stimmen wirken völlig authentisch und sind nicht zuletzt dafür verantwortlich, dass der Spieler schnell in eine andere Welt abgetaucht ist. Musikalisch hat man sich bei der Pate auch an den Soundtrack aus dem Film gehalten. Neben den Grandiosen Sprechern und dem Soundtrack brillieren auch sonstige Soundeffekte und erinnern noch einmal daran, warum man sich eigentlich ein Sorround- System angeschafft hat.
Die schwarze Hand
Der Pate setzt in Sachen Steuerung auf das Blackhand- System, welches in Faustkämpfen sehr gut mit Fight Night verglichen werden kann, dies ermöglicht es präzise Angriffe auszuführen. Mit Schusswaffen wird per Knopfdruck das Autoaiming aktiviert, ist der Gegner nun im Fadenkreuz können wir mit dem Rechten Stick wählen, ob wir den Gegner in Kopf, Schulter, Bauch oder Knie schießen wollen. Das ist nicht nur eine nette Spielerei für Sadisten, sondern auch wichtig, wenn z.B. Gegner nicht getötet sondern nur entwaffnet werden sollen. Die Steuerung ist wirklich innovativ, jedoch hakt das Autoaiming an manchen stellen, wodurch ich des Öfteren mein Leben lassen musste.
Jeder fängt mal klein an
Wie jeder Gangster, sind wir nicht sofort der Don der Dons, jedoch können wir das werden, indem wir der Familie helfen. Anfänglich gehen wir Schutzgeld eintreiben, es ist schon ein spezieller Spaß Verkäufern zu drohen, ihre Läden zu zerlegen oder handgreiflich zu werden um Geld von ihnen zu erpressen. Später gibt es neben den Storymissionen auch Mordaufträge für uns, welche mit netten Bedingungen für Boni daher kommen (z.B. muss ein Mord wie ein Unfall aussehen oder es soll ein Bleirohr verwendet werden). Wenn wir eine Auszeit vom Morden wollen, können wir auch Gefälligkeiten für andere Corleones erledigen um unser Ansehen zu steigern oder wir übernehmen Fabriken der anderen Familien bzw. sprengen gleich ihre Drogenlabore. Die Hauptmissionen sind Streng Linear, jedoch hat man zwischen den Missionen immer genug Auswahl aus den oben genannten Aufgaben, damit das Spiel nicht abstumpft.
Fazit
Der Pate hat mich positiv Überrascht, die Atmosphäre hat mich von Minute 1 sofort in ihren Bann gezogen. Die kleinen Unstimmigkeiten in der Steuerung nehme ich mittlerweile fast gar nicht mehr wahr.
Jedoch kommen hin und wieder die Missionen, die mich frustrieren, weil ich bis zu 10 Anläufe brauche um sie zu meistern. Genauso ärgere ich mich über den fehlenden Multiplayer-Modus. Es wäre sicherlich sehr spaßig, in das Viertel eines Kumpels zu fahren und seine Geschäfte zu erpressen oder zu zerbomben.
Alles in Allem kann der Pate durchaus gefallen. Für alle, die auf raue Mafiathriller stehen oder einfach mal nur eine Zeitreise machen wollen, ist der Pate ein Angebot, welches ihr nicht ablehnen könnt.
Bewertung

0 Kommentare