Review zu Dark Souls 2: Scholar of the First Sin

Die Dark Souls-Reihe spaltet wohl die Lager wie kaum eine Serie zuvor. Die einen vergöttern förmlich die Spiele, die anderen können mit den Titeln nichts anfangen. Mit Dark Souls 2: Scholar of the First Sin kann nun auch auf der Xbox One ans Werk gegangen werden. Wir haben uns ein paar Seelen und eine gehörige Menge Geduld eingepackt und berichten, ob sich ein Ausflug lohnt.

Die Reise beginnt

Kaum ein Test auf XBoxUser.de - davor oder danach - polarisierte wohl so wie Dark Souls 2, damals für die Xbox 360. Was war passiert? Unser lieber Sven alias XBU ringdrossel bewertete das Spiel, na, sagen wir mal suboptimal. Viele XBoxUser meldeten sich zu Wort, denn nicht wenige waren mit dem Test unzufrieden.

Es war vor allem diese Kontroverse, die mich dazu brachte, diesen Test anzunehmen. Und ich sage es gleich vorweg: Auch ich hatte vor dem Test keinerlei Erfahrung mit der Reihe. Ich wusste nur: Wenn du dich auf Dark Souls 2 einlässt, dann musst du es auch wollen. Doch einige Fragen blieben offen, wie zum Beispiel: Würde ich mit der Herausforderung klarkommen? Bin ich überhaupt noch stressresistent oder haben mich die Spiele von heute verweichlicht, zu einer Person gemacht, die sofort aufgibt, wenn eine Stelle nicht beim zweiten oder dritten Anlauf bewältigt ist?

Ich wusste es nicht, doch auch darin lag der Reiz. Der Reiz der Herausforderung, der Reiz herauszufinden, aus was für einem Holz ich geschnitzt bin. Und eines möchte ich an dieser Stelle vorwegnehmen: Dark Souls ist kein Spiel für jedermann und die Fans sollten es nicht immer so verbissen sehen, wenn jemand daherkommt und offen über den Titel sagt, was er davon hält.

Doch genug der Vorgeschichte, Dark Souls II wartet!

What year ist it?

Erinnert ihr euch noch an die Zeiten, als man jede Menge Module für die verschiedensten Konsolen, vom NES übers SNES bis zum SEGA, herumfliegen hatte, doch eigentlich keine Idee hatte, was man eigentlich zu tun hatte? Wo man einfach drauf losgespielt hat, die Erkenntnis würde schon kommen?

So habe ich mich in den ersten Stunden in Dark Souls gefühlt, und das Gefühl hält ehrlich gesagt bis zu diesem Zeitpunkt der Niederschreibung an. Was bedeuten die einzelnen Attribute, wie nutze ich einen Bogen, wie erlange ich Menschlichkeit zurück und wie zum T...l rufe ich NPCs herbei, die mich im Kampf unterstützen?

Sicherlich habe ich einiges auch überlesen, weggedrückt oder ich habe nicht richtig aufgepasst, aber in Dark Souls sind nur wenige Dinge selbsterklärend. Ein großes Problem ist das nicht, denn im Internet findet man viele Seiten mit Hilfe. Doch gerade Neulinge, die den Vorgänger (und dessen inoffiziellen Vorgänger Deamon's Souls) nicht gespielt haben, gucken oft erst einmal dumm aus der Wäsche.

Kleiner Tipp am Rande

Hinzu kommen fatale Fettnäpfchen, in die sicher nicht wenige hineintreten werden. Es gibt in dem Spiel Eide, die man schwören kann, die dann bestimmte Dinge bewirken. Eigentlich der erste Eide, den man im Spiel finden dürfte, bewirkt aber, dass die Gegner extrem schwer werden und man keine Phantome zur Hilfe rufen kann. Nach etwa 8 Stunden Spielzeit bin ich nur zufällig über diesen Punkt gestolpert und habe den Eid gebrochen. Die Folge: Das Spiel wird wesentlich humaner und es kann Hilfe gerufen werden. Wer also nach diesem Test zum Spiel greifen möchte, sollte es tunlichst vermeiden diesen Eid anzunehmen.

Der Kampf ins Spiel

Doch egal ob mit Eid oder ohne, an das Spiel muss man sich gewöhnen. Es dauert seine Zeit, bis es Klick macht, und wer diese Geduld nicht aufbringt, wird wohl nie hinter die Faszination Dark Souls kommen. Was ich damit meine: Anfangs stiefelt man ziemlich unbeholfen durch den Wald, tötet die ersten Gegner mit Müh und Not und versteht nicht, wofür sämtliche Gegenstände, die man so aufsammelt, eigentlich gut sein sollen. Wofür z.B. sollen diese Menschenbilder sein? Das man damit Menschlichkeit zurückerlangen kann, dahinter kommt man erst nach einer Weile. Aber selbst wenn man diese Hürde genommen hat, wofür soll Menschlichkeit gut sein? Ach, nur so bleibt die Energieanzeige vollständig erhalten und es können Phantome zur Hilfe gerufen werden. Wieder etwas gelernt, doch der Prozess dahin ist vielleicht für den ein oder anderen zu lang.

Dies ist nur ein Beispiel, das verdeutlichen soll, wie man sich in Dark Souls ,,reinkämpfen" muss. Und apropos reinkämpfen: Gerade zu Beginn weiß man im Kampf eigentlich gar nicht so recht, was man eigentlich tut. Gut, es gibt leichte und schwere Angriffe und/oder die Möglichkeit zu blocken sowie zu parieren, hinzu kommt die Möglichkeit, sich abzurollen et voilà, seht zu, wie ihr damit im Kampf zurechtkommt.