Review zu Costume Quest

Double Fine, besonders für Brütal Legend bekannt, haben nun ein Xbox Live Arcade Spiel entwickelt. In dem Halloween-Spiel geht es darum, als Kinder von Tür zu Tür zu klingeln, Süßigkeiten abzugreifen und nebenbei noch Kämpfe gegen fiese Goblins auszutragen. Wir haben uns den Adventure-Rollenspiel Mix angesehen und können euch nun sagen: Süßes, oder es gibt Saures!

Der Cell-Shading-Look erfreut sich mal wieder großer Beliebtheit. Der Comicstil ist süß und sehr verspielt; das Zielpublikum wird dadurch aber schnell klar. Durch die kindliche Optik kann man sich als Erwachsener aber auch zurück in der Zeit versetzt fühlen. Gut ist der Detailgrad, der beim Design der Charaktere angewandt wurde. Besonders cool ist die Umsetzung der Umgebungskostüme zu den ,,Kampfkostümen". Aufgrund der vielen verschiedenen Umgebungen und Charakteren lebt das Spiel auf.

Ein herber Niederschlag: Für 1'200 Microsoft Points gibt es keine Sprachausgabe. D.h. ihr müsst tatsächlich alles lesen, was die Kinder so von sich geben. Und dies ist mitunter sehr anstrengend, da es auf der einen Seite sehr viel Text ist und auf der anderen Seite auch noch schnell vom Bildschirm wieder verschwindet. Das macht auch Kindern keinen Spaß: Ständig lesen! Außerdem sind die Texte sehr einfach gehalten. Die Musik und die Soundeffekte sind okay, allerdings hätten eben bei einer fehlenden Sprachausgabe mehr Sounds von den Charakteren zu hören sein müssen.

Bereits am Anfang bekommt ihr schnell die Wahl: Mädchen oder Junge? Ihr wählt eins von zwei Geschwistern aus, die sich in der Nacht vom 31. Oktober auf den Weg machen, Süßigkeiten zu sammeln. Doch es kommt anders, als gedacht: Ein fieser Goblin entführt euer Geschwisterlein und ihr seid nun damit beauftragt, sie wieder zu befreien. Um dies zu tun sammelt ihr in der Nachbarschaft Süßigkeiten, baut neue Kostüme mit neuen Fähigkeiten und sichert euch die Hilfe anderer Kinder. Alles in allem ist das ganze sehr Rollenspiel-lastig, aber unterhaltsam. Allerdings gibt es auch einige zu lange Passagen, in denen man umherirrt und sich fragt, was man eigentlich gerade tun soll.

Es gibt sicherlich viel zu entdecken, allerdings reizt das nicht unbedingt jeden. Der Umfang ist recht groß für ein Arcade-Spiel; allerdings kostet es ja umgerechnet auch circa 15 EUR. Und dann muss man sagen, dass man bei Spielen vom Grabbeltisch besser betan ist. Man bekommt zwar bei Costume Quest sicherlich über 6 Stunden Spielzeit angeboten, doch ist das Gameplay recht wiederholend und begeistert somit nicht vollends. Außerdem fehlt ein Multiplayer-Modus, welcher den Umfang als auch den Spielspaß erhöht hätte.

Es ist witzig, ja. Ihr geht umher, klingelt an Türen und hofft auf Süßigkeiten. Ab und an öffnet ein Goblin und ihr werdet zum Kämpfen gezwungen. Nebenbei sucht ihr nach verlorengegangen Teilen für euer nächstes Kostüm, findet Kinder beim Versteckspiel und helft anderen Kinder bei diversen Aufgaben. Insgesamt kann das Spiel schon deutlich Spaß machen, allerdings gibt es ein paar Spaßbremsen, wie der bereits erwähnte fehlende Sound und das recht eintönige Gameplay.

Die meiste Zeit über steuert ihr euren Charakter durch eine rollenspielartige Welt in welcher ihr diverse Aufgaben erfüllen müsst. Dazu stehen euch (im späteren Spielverlauf) verschiedene Kostüme mit verschiedenen Fähigkeiten zur Verfügung. So können z.B. die Rollschuhe des Transformerskostüm euch über Rampen hinüber führen. Interessant wird es, wenn ihr später die verschiedenen Fähigkeiten nacheinander kombinieren müsst, um weiter zu kommen. Ab und an werdet ihr dann auch auf Gegner treffen und eure süßen Kostüme werden zu riesigen Kampfmaschinen. Die Optik bleibt einfach und das Kampfsystem ist für ein Rollenspiel auch sehr einfach. Dennoch macht es Spaß. Das einzige was dem Spiel folglich fehlt ist Abwechslung. Schnell wiederholen sich die Aufgabenstellungen und das Umhergeirre in der Nachbarschaft macht auch nicht sonderlich Spaß.