Review zu Bear With Me

Ein Teddybär, der Kriminalfälle löst und das in einem düsteren Film-Noir-Stil? Diese verrückte Prämisse verfolgt Bear with me, einem Point’n Click, das es jetzt in der „Complete Edition“ auch für die Xbox One gibt. Wir haben das skurrile Spiel getestet und verraten euch in unserem Review, wie es uns gefallen hat.

Und sein Name war Ted. E. Bear

Das Leben eines Teddys kann ganz schön düster sein. Den ganzen Tag über wird man herumgeschleift, es wird an einem gezogen und abends in eine dunkle Spielzeugkiste verstaut. Und als wenn das nicht genug wäre, muss man auch noch aus seinem wohlverdienten Ruhestand zurückkehren, um den Fall des Red Man zu lösen, welcher Häuser in Paper City anzündet und auch noch hinter eurem Besitzer her ist…

Moment, halt… Das ist doch etwas anders, als man es von einem Teddybären erwartet. Das Point’n Click kommt mit einer teils witzigen, teils skurril düsteren Story daher, bei der es genauso um Morde wie auch um Knuddeleien geht. Der kantige Charakter des Hauptprotagonisten Ted spiegelt die typischen Detektivstorys aus den 50er und 60er perfekt wider. Und so ist auch das ganze Spiel in einen schwarz-weißen Schleier gewickelt, der lediglich in ganz seltenen Momenten leichte rote Farbakzente zu zeigen vermag. Das setzt eine schöne, dunkle Stimmung und sorgt für eine besondere Atmosphäre. Doch es kann nach einer Weile auch etwas langweilig sein. Ich persönlich hätte mir deutlich mehr Abwechslung mit den Farben und mehr Akzente allgemein gewünscht, denn das Schwarz-Weiß-Flair lässt schnell ab.

Die Story allerdings weiß zu überzeugen und auch die Protagonisten im Spiel, so wie sämtliche NPCs sind hervorragend geschrieben. Jede Person hat seine Hintergründe, seine Motivation, aber auch seinen Charakter und seine Gefühle. Es hat mir sehr gut gefallen, mit den einzelnen Charakteren zu interagieren.

Point’n Click der einfachen Art

Zwar hat man ein Inventar und man kann mit einer Vielzahl an Objekten interagieren sowie Objekte miteinander verbinden, und doch bleiben die Rätsel und die Aufgaben i.d.R. recht einfach. Vor allem, weil es einige Tipps von den Protagonisten gibt und das Meiste wirklich einfach logisch ist (nicht wie bei so manch anderem Adventure…).

Das ist etwas schade, denn das Spiel dauert insgesamt nicht sehr lang und wirkt durch die Einfachheit manchmal etwas mehr wie ein Film, als wie ein Spiel. Hier hätte man sich ruhig mehr Komplexität zutrauen können. Man begnügt sich mit simplen Aufgaben; gehe von hier nach da und befestige das da drüben, etc. Schaut euch dazu gerne unser Let’s Play an!

Schade ist ebenfalls, dass die sehr gut geschriebenen Dialoge und der Humor, der im ganzen Storytelling drinsteckt, einfach nicht gut synchronisiert wurden. Die englischen Synchronsprecher wirken einfach wie zwei gelangweilte Menschen, die ihren Text vorlesen. Es steckt so wenig Betonung in den Sätzen (der Gesamtheit der Protagonisten), dass man manchmal sogar einen Witz verpasst, weil die Pointe so dahingesagt wurde. Ted klingt zwar mit seiner extrem rauchigen Stimme schon sehr gut, aber es fehlt das letzte schauspielerische Talent. Außerdem hakt der Ton manchmal, so dass es öfters vorkommt, das am Ende eines Satzes das letzte Wort abgeschnitten wird.