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Im Mai 2015 haben wir zum ersten Mal Assassin's Creed Chronicles gespielt. Es war der erste von potentiell drei Downloadspielen und behandelte thematisch das alte China. Nun gehen wir etwas weiter westlich weiter und wagen uns nach Indien. Das 2,5-D Action-Jump'n Run profitiert weiterhin von seinem großen Namensgeber und will uns wieder in die Welt der Templer und Assassinen führen. Wir haben einen Blick ins Spiel geworfen und berichten euch in unserem Review! Hier findet ihr auch ein Video-Review des Spiels.

Grafisch haben sich im Vergleich zum Vorgänger ein paar Sachen verändert. Zwar sind die Gegebenheiten immer noch gleich, aber der Inhalt anders. Gerade bei den Zwischensequenzen fällt der andere Grafikstil sofort auf. Während man in China noch viele Tintenklekse, Schriftzeichen und Schwarz/Weiß hatte, ist man in India mit vielen bunten Farben und den typisch indischen Motiven der Verschnörkelung oder der Kreise konfrontiert. Das gefällt! Auch das Leveldesign ist weiterhin sehr ansprechend. Hier ist ebenfalls alles etwas bunter und passend zum Setting. Man fühlt sich wirklich nach Indien versetzt; die Details passen!

Was die Vertonung angeht, so kommt India in meinen Augen etwas schlechter als der Vorgänger davon. Assassin's Creed Chronicles ist weiterhin meist recht lautlos mit wenig Hintergrundmusik, um das Stealth-Gameplay, das Schleichen und heimliche Voranrücken, zu unterstreichen. Aber das macht es manchmal etwas langweilig. Und gerade bei der Synchronisierung in den Zwischensequenzen fehlt mir etwas Action und packendere Stimmen. Die Sprecher wirken etwas unmotiviert.

Story? Naja. Ihr steigt in die Haut vom britisch-indischen Assassinen Arbaaz auf seiner Suche nach Vergeltung. Mehr gibt es aber auch nicht groß zu erzählen, da die Geschichte tatsächlich irgendwie untergeht. Die paar Zwischensequenzen erklären nicht sonderlich viel, sondern sollen eher ein wenig die Stimmung setzen. Die Missionen wirken so linear banal, dass es schon fast traurig ist für ein Assassin's Creed Spiel.

Wer Spaß am Spiel hat, wird wenigstens viel dafür geboten bekommen. Auf alle Fälle viele Stunden an Spielzeit, so viel ist klar. Denn mal an einem Abend durchspielen ist hier nicht möglich. Vor allem nicht deswegen, weil einige Passagen Übung und mehrere Versuche brauchen, bis sie endlich so perfekt sitzen, wie man es denn gerne haben möchte. Einen weiteren Anreiz bietet das ,,Neue Spiel +", in welchem ihr mit bereits erworbenen Fähigkeiten und einem höheren Schwierigkeitsgrad erneut anfangen könnt.

Apropos Spielspaß... Hier bietet sich wieder das gleiche wie beim Vorgänger: Einerseits macht es Spaß, einen Assassinen zu spielen, andererseits wirkt das Gameplay und die Missionen manchmal etwas zu linear und wiederholend, als dass man jetzt den großen Suchtfaktor hätte. Mir persönlich ist es aufgefallen, dass ACC India teilweise schwerer als China ist, so als ob man die Basics bereits aus dem Vorgänger kennen müsste. Bereits in der zweiten Mission habe ich ein wenig gehadert und habe frustriert eine Stelle mindestens zehnmal wiederholen müssen, weil ich es einfach nicht hinbekommen habe. Das ist schade, denn das Spiel hat zu viel verschenktes Potential.

Worauf kommt es schließlich an? Das Gameplay, genau. Aber auch hier bietet ACC India keine große Neuerung im Vergleich zum Vorgänger. Alles fühlt sich gleich an, alles ist ähnlich. Man läuft (meist) von links nach rechts und versucht so lautlos wie möglich an sein Ziel zu kommen. Sich an Wachen vorbeischleichen kann manchmal so einfach sein, wie sich hinter einer Säule zu verstecken, muss aber auch manchmal komplexer sein. So gibt es die Möglichkeit zu pfeifen, eine Geräuschbombe oder Rauchbombe zu werfen, welche die Wachen zeitweise ablenkt und euch den nötigen Spielraum bietet, schnell vorbei zu huschen (und ggf. ein paar tödliche Moves auszuführen). Nebenbei gibt es ein paar kleine Sammelobjekte, aber große Erkundungsmöglichkeiten gibt es nicht. Auch die Abwechslung fehlt, da sich vieles immer gleich anfühlt. Einzig und alleine das relativ ,,offen" Missionsdesign muss man wirklich loben. Denn abgesehen von einer Anweisung wie ,,bringe alle sechs Wachen um, damit du voranschreiten kannst" gibt es keine Anleitung, wie genau man sich jetzt wie vorbeischleichen soll. Und oft gibt es mehrere Möglichkeiten. Immerhin! Das lässt einen dann häufiger mal ein wenig rätseln und tüfteln.

Fazit

So, wie ich es erwartet habe, ist ACC India denn nun auch. Nachdem man den Vorgänger gespielt hat, weiß man ganz genau was einen erwartet. Ein kleines Jump'n Run, mit minimalen Rätseln und Actioneinlagen gepaart mit einer großen Portion Assassin's-Creed-Flair.

Das Spiel profitiert hauptsächlich von seiner Lizenz und seinem in diesem Universum angesiedelten Design. Denn Gameplay-mäßig ist keine große Abwechslung zu finden, die Story ist fast nicht präsent und neue Spielmechaniken im Vergleich zum Vorgänger sucht man ebenfalls vergeblich.

Dennoch: Für Assassin's Creed Fans bleibt das Spiel sicherlich interessant und das Setting ist ebenfalls wunderbar. Man sollte auf alle Fälle mal reinschauen, um sich selbst einen Eindruck vom Spiel zu machen!


Bewertung


Grafik 8 von 10
8/10
Sound 8 von 10
8/10
Story 7 von 10
7/10
Umfang 8 von 10
8/10
Spielspaß 8 von 10
8/10
Gameplay 8 von 10
8/10
XBU-Silver-Award
8