
Eines der Spiele, mit denen ich früher in den 80er Jahren die meiste Zeit verbracht habe, war Arkanoid. Das Spiel lief viele Stunden auf meinem Amiga und natürlich wollte ich nun, über 20 Jahre später, noch einmal wissen, ob es auch heute noch so begeistern kann. Also habe ich die Zeitmaschine angeschmissen und mich mit Arkanoid LIVE und der Xbox 360 zurück in die Vergangenheit gebeamt.
Grafik
Eine grafische Meisterleistung ist Arkanoid Live bei weitem nicht, da haben wir schon besser aufpolierte Klassiker auf dem Xbox LIVE Marktplatz entdeckt. Die Hintergrundbilder sind etwas trist und einfallslos, Menüs und Buttons wirken irgendwie sehr einfach und auch die Spielfläche selber ist maximal durchwachsen. Natürlich reicht es aus, um Arkanoid zu spielen und die verschiedenen Farben und Extras zu erkennen, das war es dann aber auch schon.
Sound
Was für die Grafik zutrifft, trifft auch erstrecht für den Bereich Musik und Sound zu. Retro hin oder her, aber das Gedudel möchte man wirklich nicht länger als 5 Minuten ertragen. Also möglichst hier die Musiklautstärke auf Null setzen, eigene Musik hören und nur den Spielsound noch halb offen lassen.
Story
Als kleiner Junge hatte ich den ersten Kontakt mit einem Tele-Tennis Videospiel, was viele von euch sicher auch kennen oder zumindest mal gesehen haben. Schwarzer Hintergrund, ein weißer Rahmen mit jeweils einer Öffnung links und rechts, dazu davor zwei weiße Balken und ein weißer "Ball", der damals noch recht eckig war. Ziel war es dann per Bewegung des Balkens den umher fliegenden Ball ins "Tor" des Gegners bzw. an dessen Balken vorbei zu befördern.
Aus diesem Prinzip entstand 1976 Arkanoid (oder auch bekannt als Breakout) und das Ziel dieser Variante besteht darin, mit dem horizontal beweglichen Balken (VAUS) die Richtung des Balls so zu beeinflussen, das die bunten Steine auf der Spielfläche zerstört werden. Sind alle Steine zerstört, wartet der nächste Level auf euch.
Umfang
In Arkanoid Live habt ihr zunächst zwei Singleplayer-Episoden mit jeweils 30 Level und einem Boss-Gegner-Level, weitere können freigeschaltet werden. Zudem könnt ihr offline und online über Xbox LIVE mit anderen um den Sieg kämpfen. Richtig viel ist dies für ein Spiel dieser Sorte aber nicht, da könnte es ruhig viel mehr Varianten, mehr Level und wählbare Hintergründe geben.
Spielspaß
Arkanoid macht auch heute noch Spaß, aber nicht mehr so sehr wie noch in den 80er Jahren. Schließlich war es damals etwas ganz besonderes, heute ist es "nur noch" ein Retro-Klassiker mit durchwachsener Präsentation. Ärgerlich ist es, das man eine Episode nicht speichern kann, sondern alle Level durchspielen muss. Das ist sehr schade, da man so ein Spiel ja eigentlich auch nur mal 15-20 Minuten zwischendurch spielen will und gerne dann beim nächsten Mal weitermachen würde. Ansonsten macht Arkanoid in kleinen Portionen aber durchaus etwas Laune.
Gameplay
Das Spielprinzip ist sehr einfach, die Steuerung dazu auch. Ihr benötigt den linken Stick, um euer VAUS (den Balken) links und rechts zu bewegen. Dazu sollten die beiden Zeigefinger auf LB und RB liegen, um den Balken in zwei- bzw. vierfacher Geschwindigkeit zu bewegen. Ab und an benötigt man noch die A-Taste, wenn man zum Beispiel einen Laser als Power-Up bekommen hat und nun Steine abschießen kann. Ansonsten sorgen vor allem die Extras für Abwechslung, wenn der Vaus mal groß, mal klein wird oder der Ball als Laserversion mehrere Steine auf einmal wegräumen kann.
Multiplayer
Ihr habt die Möglichkeit, offline die Episoden im CoOp-Modus gemeinsam zu spielen, oder aber auch über Xbox LIVE online gegeneinander anzutreten. Hier hängt der Spaß aber leider auch an eurem Gegner, denn die Ranglistenfunktion ist aufgrund straffreiem, vorzeitigem Beenden miserabel programmiert. So habe ich nach drei Niederlagen den Weltranglistenzweiten im vierten Spiel besiegt, aber leider hat dieser eine Sekunde vor meinem letzten Mauersteintreffer das Spiel vorzeitig beendet. Das gleiche hat der 15. der aktuell ca. 2500 Spieler umfassende Rangliste in unserem 3. Spiel getan, welches ich sonst gewonnen hätte. Das ärgert einfach ungemein und da sollten die Entwickler endlich mal umdenken und vorzeitiges Beenden als Niederlage bestrafen. Es geht aber auch anders, denn gegen den 5. der Rangliste gab es zwei Niederlagen und zwei (endlich) gezählte Siege. Vielen Dank für das faire Verhalten an FleischPatze.
Fazit
Arkanoid Live kann natürlich nicht mehr so begeistern, wie es das noch vor 20-30 Jahren tat, aber für eine kleine Runde zwischendurch kann es noch mal Spaß machen.
Der Preis ist allerdings für das, was letztlich an Umfang und Präsentation geboten wird, eindeutig zu hoch. 400 Microsoft Points wäre da ein fairer Preis gewesen, denn der nervige Sound und die langweilige Optik sind kein Meisterstück, auch nicht in der Arcade-Sektion.