
Japan-Fans aufgepasst! Ein weiteres Fighting-Spiel der Arcana-Serie erblickt das Licht der Welt. Arcana Heart 3 ist bewusst etwas nostalgisch angehaucht und versucht mit simplem, aber gutem Gameplay zu überzeugen. Was das 2D Beat'em Up im Animestyle in Westeuropa taugt, haben wir für euch herausgefunden.
Über 20 Charaktere - alle weiblich!
Ähm, ja... Der Titel sagt alles. Sogar das Cover wirbt mit der überaus abwechslungsreichen Kämpferwahl. Alle spielbaren Kämpfer sind Kämpferinnen. Da kommt mal wieder der Japaner im Entwickler durch und es wird auf die Mädels Wert gelegt. Aber wenigstens hier bietet man was für alle Geschmäcker: Jungenhaftere Mädels, Frauen mit ordentlichen (Über-) Proportionen... Es ist schon seltsam, als Mann alleine vor der Xbox zu zocken und so ein Spiel zu rechtfertigen. Man kommt sich fast so vor, als hätte man Dead or Alive Xtreme Beachvolleyball eingelegt.
Nichts desto trotz; wie erwähnt bietet Arcana Heart 3 wenigstens in dem einen Geschlecht eine ordentliche Abwechslung. Ob das kleine magische Kind, die verwegene Hexe, die japanische Kimonoträgerin oder die Ninja-Kämpferin; hier ist alles vertreten. Und die Charaktere schauen gut aus. Sie sind allesamt einzigartig entworfen. ALLERDINGS... nur die Artworks. Wenn man sich die Screenshots anschaut, sieht man, was ich meine. Das Spiel ist in 4:3 (Old-School, aber besonders für einen seitlichen 2D-Fighter etwas nervig, dass die Breite fehlt) und links und rechts sind im 16:9 die Kämpferinnen im Anime-Stil mit ein paar Animationen dargestellt.
Die schauen gut aus - die eigentliche Spielgrafik aber nicht. Wenn man die Anzahl der Pixel mit einem Auge zählen kann, hat man irgendetwas falsch gemacht. Wenn die Augen aus einem weißen und einem schwarzen Punkt bestehen, hat man irgendetwas falsch gemacht. Sicherlich - die Grafik ist gewollt so alt und nicht auf neu getrimmt; Spaß macht das aber nicht unbedingt (auch WENN die bestimmten Kampfanimationen eigentlich ganz gut aussehen). Man kommt sich vor, als hätte man ein Spiel von vor 1990 ausgepackt. Denn diese Grafik war definitiv auch auf dem Sega Master System machbar.
Für Japan-Freaks: Okay, Für Westeuropäer: Naaaaa...
So verlockend das Spiel auch sein mag: Es taugt für den durchschnittlichen Westeuropäer einfach nicht. Denn nicht nur die Grafik ist altbacken, auch sonst überzeugt Arcana Heart 3 nicht durch frische und originelle Ideen. Das Spiel ist komplett auf Englisch (mäßige Musik, nervige Kampfsounds) und das Kampfsystem ist auch kein neuer Hut.
Man muss aber zugeben: Das Gameplay ist in sich komplex genug, um für einige, spannende Kämpfe zu sorgen. Aber nur im Multiplayer. Im Singleplayer gibt es zwar eine Art ,,Story", aber an sich reiht sich nur ein Kampf an den nächsten. Einen großen Umfang bietet Arcana Heart 3 nur in der Auswahl der Kämpferinnen und ihrer Arcanas (verschiedene Götter), mit denen ihr spezielle Attacken ausführen könnt. Aber auch hier: Das Gameplay ist für den normalen europäischen Spieler sehr schwierig zu erlenen. Es gibt kein Tutorial, nur eine Trainingsoption. Weiter geht's mit der typischen japanischen Maxime: Nenne alle Buttons erst mal um und definiere Kampf-Moves mithilfe von Buchstaben wie K, T, P und S und weise diese dann den Tasten A, B, X, Y auf dem Controller zu. So muss man beim Lernen ZWEI Mal umdenken... Argh.
Wer sich da durchkämpft und ein genereller Fan von dieser typischen Art und Weise von billig produziertem Japano-Spiel ist, der wird an Arcana Heart 3 seine Freude haben: Im Gegensatz zur Konkurrenz bietet es ein cooles, komplexes Kampfsystem, viele verschiedene Charaktere und die Möglichkeit über Xbox Live gegen die ganze Welt anzutreten. Man muss aber viel Zeit und Aufwand in Übung und Training der Kombos investieren. Wer aber zum Durchschnittsspieler aus Westeuropa gehört, wird mit dem Spiel so viel anfangen können wie mit einer Schale getrockneter Seesternschalen, Schiebetüren, Essstäbchen oder übergroßen, rot-weißen, Rock-ähnlichen Klamotten namens Kimono. Die veraltete Grafik, das 4:3 Format, das Fehlen eines roten Fadens, das altbackene 2D Beat'em Up Gameplay und der insgesamt geringe Umfang sind einfach nicht die Features, die einen direkt zum Kauf verleiten.
Fazit
Konichiwa! Arcana Heart 3 ist an sich kein schlechtes Spiel... für sein Genre. Als klassisches, japanisches, 2D, 4:3 Pixel-Beat'em-Up passt es perfekt in die Reihe dieser Japano-Spiele. Für jene hat es sogar ein reiches Kampfsystem und viele verschiedene Charaktere mit verschiedenen Spezialfähigkeiten (Arcanas dazu zählend).
Für den normalen Spieler aus Westeuropa erinnert das Spiel aber eher an uralte Street-Fighter-Spiele kombiniert mit einer komischen Kultur, die er nicht versteht, einem Format, das es eigentlich nicht mehr gibt (4:3), einer Grafik, die veraltet ist und einer nicht vorhandenen Story-Gameplay-Charaktere-Sinnhaftigkeit.
Wer auf diese Art Spiele steht, wird sicherlich damit glücklich werden. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass dieses (scheinbar nicht tot zu kriegende) Genre, jemals großen Erfolg auf der (kulturell eher westlich orientierten) Xbox 360 Fuß fassen kann (genauso wenig wie die Dynasty-, Samurai- und Gundam Warriors Reihe).
Bewertung
Pro
- Süße Anime-Optik
- Komplexes Kampfsystem dank Arcanas
- Viele verschiedene Charaktere
Contra
- Etwas seltsam: Nur weibliche Charaktere
- Keine interessante Story
- Keine Abwechslung
- Pixelige Grafik im 4:3 Format
- Schwierig zu lernen (Umdenken bei den Buttons)
1 Kommentar
Schlüppies :3 |24/7| Mi, 07.09.2011, 09:19 Uhr
ich zock solche Games ja eher selten, aber das sit extra für mich gemacht worden, fragt sich nur wann ich mein Exemplar erhalte...:smt003:smt003:smt003:smt118